facilitative Mediation | Mediationsmodell mit dem Bearbeitungsschwerpunkt Fakten / Interessen. |
evaluative Mediation | (Rechts-)bewertende Mediation. Es handelt sich um ein Mediationsmodell |
Main-Mediation | Andere Bezeichnung für das 5-Stufensystem bzw Phasenmodell der Mediation, das den Kern des Mediationsverfahrens abbildet. |
mixed Mediation | Andere Bezeichnung für die blendedMediation |
visiongeleitete Mediation | Bei dem visionsgeleiteten Konzept der Mediation soll das Problem nicht aus den Defiziten oder aus der als unzulänglich erlebten Situation heraus gelöst werden. Die Parteien werden vielmehr dabei unterstützt, eine Zukunftsvision zu entwickeln, aus der sie die Lösung konstruieren. |
traumasensible Mediation | Bei der traumasensiblen Mediation geht es nicht nur darum, den Konflikt zu lösen, sondern auch darum, die Beteiligten zu stärken und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um zukünftige Konflikte besser zu bewältigen. |
gerichtsintegrierte Mediation | Das ist der Ursprung der integrierten Mediation. Techniken und Methoden der Mediation werden innerhalb eines Gerichtsverfahrens verwendet. Die gerichtsintegrierte Mediation ist wie die verfahrensintegrierte Mediation ein Anwendungsformat der integrierten Mediation. |
Menschenrechtsmediation | Das LkSG (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz) sieht in §8 vor, dass über Menschenrechtsverletzungen ein Verfahren der einvernehmlichen Streitbeilegung durchgeführt werden kann. Es wird nicht genau gesagt, was das für ein Verfahren ist. Eine Mediation ist jedoch möglich. |
Perspektiven-Reflexive Mediation | Das perspektiven-reflexive Modell interkultureller Mediation beschreibt, wie der Mediator die Eindrücke unterschiedlicher kultureller Prägungen von Arbeits- und Kommunikationsstilen thematisieren und reflektieren kann. Kriegel-Schmidt weist 5 Perspektiven aus, die bei der interkulturellen Mediation zu beachten sind : sprachliche Besonderheiten, Handlungsorientierungen, kulturalisierende Zuschreibungen, Auswirkungen von angenommener Unter- bzw. Überlegenheit. |
Ho’oponopono | Das Ziel der hawaiianischen Mediation ist die Wiederherstellung der Beziehungen in der Familie und der Gemeinschaft. Im Grunde geht es um ein Versöhnungsritiual. In Amerika wird es als Hawaiian Mediation bezeichnet. |
e-Mediation | Der Begriff bezeichnet die Anwendung jeglicher Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) auf den Mediationsprozess online oder über eine andere Technologie. |
formelle Mediation | Der Begriff der formellen oder förmlichen Mediation wird synonym mit der reinen Mediation verwendet und meint alle Mediationen, die in einem eigenständigen Verfahren mit einem nicht entscheidungsbefugten Dritten durchgeführt werden. Die genaue Abgrenzung ergibt sich aus dem Mediationsradius. Sie auch Mediationssystematik. |
klassische Mediation | Der Begriff der klassischen Mediation wurde mit der Begründung zum Mediationsgesetz eingeführt und synonym mit der reinen oder der förmlichen Mediation verwendet. Die genaue Abgrenzung ergibt sich aus dem Mediationsradius |
konventionelle Mediation | Der Begriff der konventionellen Mediation ist synonym mit dem Begriff der reinen Mediation zu verstehen. |
reine Mediation | Der Begriff der reinen Mediation ist synonym mit dem Begriff der Mediation zu verstehen, wie er im Mediationsgesetz definiert wurde. Der Begriff wurde zur Verdeutlichung der integrierten Mediation eingeführt. Der Gesetzgeber verwendet ihn allerdings im Verständnis einer idealtypischen Mediation. Die reine Mediation beschreibt die Mediation als ein selbständiges, isoliertes und formelles Verfahren, das alle (also auch nicht idealtypische) Formen der Mediation einschließt. |
Vertragsmediation | Der Begriff deutet auf mediative Ansätze der Kautelarjuristen und Notare hin, wo die Mediation bei der vertraglichen Gestaltung eingesetzt wird. Die EU Richtlinie geht übrigens davon aus, dass streitige, vorvertragliche Verhandlungen keine Mediationen i.S.d. Richtlinie sind. |
Institutionalisierte Mediation | Der Begriff grenzt sich von der Ad-Hoc Mediation ab. Gemeint sind diejenigen Fälle, bei denen die Medianden die Dienste einer Mediatorenorganisation etwa zur Vermittlung eines Mediators in Anspruch nehmen. Der Vorteil institutionali-sierter Mediationen mag in der vorherigen Berechenbarkeit und Transparenz gesehen werden. Ihr Nachteil indes ist die damit einhergehende Generalisierung und die institutionelle Ausrichtung eines individuellen Verfahrens. Verfahrensbezogene Vorgaben sind bei hoheitlich ausge-richteten Verfahren ohne weiteres möglich. Sie lassen sich nicht ohne weiteres auf die Mediation als ein privat-rechtlich zu organisierendes Verfahren übertragen. Wel-che Gefahren mit einer Institutionalisierung der Mediation verbunden sind, zeigen die Ausführungen zur Media-tionsordnung. |
Berufsmediation | Der Begriff ist keine Mediationsart. Er bezeichnet lediglich die Verwendung der Mediation als Mediationsverfahren im Beruf des Mediators und grenzt zu anderen beruflichen Nutzungen wie z.B. als Konfliktlotse ab. Die Berufsmediation hat aber insoweit eine Aussage und Wirkung hinsichtlich der Durchführung der Mediation, weil sie im beruflichen Kontext weitere Anforderungen hinsichtlich des Mediationsmanagements, des Qualitätsmanagements und der Mediationsökonomie zu erfüllen hat, wodurch sich die Arbeitsweise des Mediators ändern mag (und sollte). Mit dem Begriff der Berufsmediation können die Unterschiede herausgearbeitet werden. |
Insight Mediation | Der Begriff könnte mit Einsichtsmediation übersetzt werden. Es geht darum, Konflikte zu transformieren, indem die Parteien Einblicke in sich selbst und andere gewinnen. Die Parteien werden dabei unterstützt, Gefühle der Bedrohung zu erforschen, die sie daran hindern, eigenständig Lösungen zu entwickeln. Durch Einsichten lösen sie sich von den Gefühlen der Bedrohung und dies eröffnet Wege für eine echte Neugier, die kooperativere und weniger bedrohliche Formen der Interaktion erkunden kann. |
Mehrpersonenmediation | Der Begriff Mehrpersonenmediation ersetzt den Begriff der Mehrparteienmediation. Er beschreibt präziser, worum es geht, weil in der Mediation nicht jeder Teilnehmer eine Partei sein muss. |
Alltagsmediation | Der Begriff steht nicht für eine besondere Form der Mediation wohl aber für Mediationen, die im Alltag verwendet werden. Die Alltagsmediation ist deshalb eine Mediastion für alltägliche Fälle. |
systemische Mediation | Der Begriff wird häufig verwendet, ohne dass genau herausgestellt wird, was damit gemeint ist. Die systemische Sichtweise deutet darauf hin, dass der Mediator auch die hintergründigen Zusammenhänge und die wechselseitige Beeinflussung der Elemente, Systeme und der Umwelteinflüsse im Blick hat. |
Vorausmediation | Der Begriff wird hier für eine zeitlich vorausgegangene Mediation in einer anderen Sache verwendet, die keine Vorbefassung ist. |
Unternehmensmediation | Der Begriff wird in der integrierten Mediation verwendet, um die verschiedenen Bereiche der Wirtschaftsmediation besser gegeneinander abgrenzen zu können. Gleichzeitig deutet der Begriff auf mediative Anwendungen hin, die im Unternehmen ´typisch sind, aber keine Mediation i.S.d. Mediationsgesetzes darstellen. |
implizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er bezeichnet den Fall, wenn Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. Hier entspricht diese Beschreibung der sogenannten materiellen Mediation (oder kommt ihr zumindest nahe) |
explizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er grenzt sich von der implizierten Mediation ab. Die explizierte Mediation meint eine Mediation innerhalb eines Mediationsverfahrens. Sie grenzt sich von der implizierten Mediation ab, wo lediglich Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. |
Polizeimediation | Der Begriff wird in Österreich genutzt. Er bezeichnet keine spezifische Mediationsweise aber einen spezifischen Einsatz. Mediatoren der Volkshilfe (eine gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation in Österreich) vermitteln dort, wo die Behörden nicht weiterhelfen können. |
Restorative Mediation | Der Begriff wird unscharf verwendet. Er bezeichnet zwar eine Mediation, legt aber nicht offen, was genau der Unterschied zu einer normalen Mediation ist. Das Angebot findet sich in Amerika, wo restorative Conferencing und Mediation als separate Verfahren angeboten werden. Die Kombination der Begriffe restorative und Mediation deutet wohl nur auf das Portfolio hin, ohne dass damit eine besondere Art der Mediation beschrieben wird. |
Einzelmediation | Der Begriff wird unterschiedlich verwendet. Er bezieht sich zum einen auf die Zahl der Mediatoren. Dann ist die Einzelmediation eine Mediation, die nur mit einem Mediator durchgeführt wird. Der Begriff wird aber auch verwendet, wenn die Mediation nur eine Partei betrifft. Sie ist von der Stellvertretermediation abzugrenzen. Es dürfte sich dabei jedoch nicht um eine Mediation i.S.d Mediationsgesetzes handeln. |
Hybrid-Mediation | Der Begriff wird verwendet wenn eine Mediation als Präsenzmediation kombiniert mit virtuellen Begegnungen, also einer online Mediation, ausgeführt wird. |
Gestaltungsmediation | Der Begriff wurde eingeführt um darzulegen, dass die Mediation nicht nur zur Bewältigung eines Konfliktes sondern auch zur Gestaltung einer Rechtsbeziehung wie zum Beispiel einer erbrechtlichen Regelung im Vorfall eines Erbfalles eingesetzt werden kann. |
Co-Integrative Mediation | Der Begriff wurde von Neuert eingeführt und meint wohl eine Interpretation der Integrierten Mediation bzw. der gerichtsintegrierten Mediation |
Prämediation | Der Begriff wurde von Wilfried Kerntke geprägt. Die Prämediation beschreibt die Bemühungen, die Mediation im konkreten Fall zu ermöglichen. |
restorative Justice | Der englische Ausdruck steht für das Wiederherstellen von Gerechtigkeit. Es geht um eine Wiedergutmachung im Strafverfahren. In Deutschland wird dafür der Begriff Täter-Opfer-Ausgleich verwendet. Die Wiedergutmachung erfolgt als Schlichtung oder Mediation vor einem strafrechtlichen Hintergrund. |
Mediationsprozess | Der Mediationsprozess grenzt sich vom Mediationsverfahren ab. Das Mediationsverfahren meint das Verfahren I.S.d. §1 Mediationsgesetz. Der Mediationsprozess hingegen meint das Procedere der Mediation in seiner methodischen Vorgehensweise, wo der innere Zusammenhang der Arbeitsschritte beschrieben wird. |
Kreisgespräche | Deutsche Übersetzung für Restorative Circles. Die Gesprächskreise versuchen eine Konfliktbeilegung auf gleicher Augenhöhe nach Dominic Barter. Dabei geht es um ein der Mediation angelehntes Vorgehen mit einer Gemeinschaftsbeteiligung. |
Schülermediation | Deutsches Wort für die Peer-Mediation. Peer-Mediation ist aber gebräuchlicher. Sie beschreibt ein Modell zur Anwendung der Mediation an Schulen. Schüler mediieren den Konflikt von Mitschlülern. |
Mediation von hinten | Die "Mediation von hinten" ist keine Mediationsvariante. Der Ausdruck beschreibt ein Lehrmodell, das die Mediation als ein Verhandlungskonzept aufdeckt, wenn sie von hinten abgewickelt wird. Das theoretische Modell beschreibt, wo und wie Verhandlungen in der Mediation und zu welchem Zweck sie vorkommen. Die Mediation selbst wird natürlich vorwärts abgewickelt. |
Ad-Hoc Mediation | Die Ad-Hoc Mediation grenzt sich zur institutionalisierten Mediation ab. Analog der Ad hoc Arbitration sind darunter Mediationen zu verstehen, die nicht über Organisationen oder Institutionen verwaltet werden. Meist wird der Mediator in diesen Fällen von den Medianden direkt beauftragt und nicht von einer Institution vermittelt. |
Arbeitsplatzmediation | Die Arbeitsplatzmediation (auch Workplacemediation genannt) ist ein Fall der innerbetrieblichen Mediation. |
Musiation | Die Bezeichnung Musiation ist ein Kunstwort, das aus den Begriffen Musik (oder Muse) und Mediation gebildet wurde. Die Musiation ist eine Mediation im Anwendungsfeld Muse und Musik. |
blended Mediation | Die blended Mediation mischt die Mediationsmodelle innerhalb einer Mediation. Sie wird auch als mixed mediation bezeichnet. |
Donatormediation | Die Donatormediation ist der Sammelbegriff für gestiftete Mediationen. Das markante Kriterium ist das Auseinanderfallen von Vertrags- und Prozessparteien. Die Kosten der Mediation werden von einem Auftraggeber übernommen, der nicht als Mediand in Erscheinung tritt. Für den Mediator kommt es darauf an, dass er auch dem Donator gegenüber seine Unabhängigkeit und die Vertraulichkeit der Mediation bewahrt . |
Erbmediation | Die Erbmediation ist ein Unterfall der Rechtsnachfolgemediation, bezieht sich allerdings nur auf Erbschaften und Erbfälle. Dabei kann es um die gesetzliche oder die gewillkürte Erbfolge gehen. Meist geht es um die Frage der Verteilung des Nachlasses. Der Konflikthintergrund geht darüber jedoch hinaus. |
Erbschaftsmediation | Die Erbschaftsmediation oder auch Erbmediation ist eine Mediation in einer Erbschaftsangelegenheit. Sie ist ein Unterfall der Rechtsnachfolgemediation und kommt der Familienmediation nahe. Allerdings bezoieht sie sich nur auf Erbschaften und Erbfälle. Dabei kann es um die gesetzliche oder die gewillkürte Erbfolge gehen. Meist geht es um die Frage der Verteilung des Nachlasses. Der Konflikthintergrund geht darüber jedoch hinaus. |
gerichtsinterne Mediation | Die gerichtsinterne Mediation bezeichnet eine durch einen gerichtlichen Mediator (also einem Richtermediator) durchgeführte Mediation. Der Begriff ist seit der Einführung des Mediationsgesetzes überholt und durch den Begriff Güterichterverfahren abgelöst. |
Gerichtsmediation | Die Gerichtsmediation ist der Oberbergriff für alle Formen der Mediation im Umfeld des Gerichts. Zu unterscheiden sind die gerichtsnahe Mediation, die gerichtsinterne Mediation, die gerichtsintegrierte Mediation und seit dem Inkrafttreten des Mediationsgesetzes auch die Güterichterverhandlung. |
geschlechtersensible Mediation | Die geschlechtersensible Mediation ist die deutsche Übersetzung der Gender-responsive Mediation. Doiese wiederum ist ein Ansatz, der es ermöglicht, die oft ignorierten Machtungleichheiten und geschlechterspezifischen Bedürfnisse in Mediationsprozessen zu berücksichtigen. |
Hospizmediation | Die Hospizarbeit verfolgt das Ziel, sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Die Hospizmediation betrifft den Umgang mit Streitigkeiten und Konflikten, die in diesem Zusammenhang auftreten. Das können Konflikte mit dem Pflegepersonal, den Kostenträgern und den Angehörigen sein. Die Mediation in diesem Bereich mus sich auf besondere Fallgestaltungen einlassen, was ein spezifisches Hintergrundwissen erfordert. |
integrierte Mediation | Die Integrierte Mediation ist eine Mediation, die auf die kognitive Mediationstheorie zurückgeführt wird. Darauf basierend definiert sie ein Metaverfahren zur Mediation sowie die verfahrensintegrierte Mediation als Mediationsformat, die Integrierte Mediation als Mediationsmodell und als ein Mediationskonzept.
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