kultursynergetische-Mediation | Dieses Format verfolgt einen transkulturellen Ansatz. Unterschiedlichste kulturübergreifende Einflüsse werden miteiander vereint. Die kulturellen Gemeinsamkeiten werden betont. Synergien werden ausgenutzt. |
Geschwister-Mediation | Dieser Begriff wurde in einem Angebot von Mediatoren entdeckt. Er bezeichnet eine Mediation bei Streitigkeiten zwischen Geschwistern. Darunter fallen Kontaktabbrüche, Erbangelegenheiten, Streit bei Pflege der Eltern. |
Mediationsmediation | Dieser Begriff beschreibt eine Mediation über Streitigkeiten, die über eine Mediation entstanden sind. Das ist z.B. der Fall, wenn das Ergebnis fehlerhaft ist und wenn eine Partei den Mediator dafür verantwortlich macht, dieser aber seine Verantwortung bestreitet, sodass es zum Streit kommt. Die Mediationsmediation sucht nach Möglichkeiten, den Streit mediativ beizulegen. |
virtuelle Mediation | Die virtuelle Mediation beschreibt den Gedankengang der Mediation nach der kognitiven Mediationstheorie. Wenn die Mediation im Verständnis der integrierten Mediation als ein kognitiver Vorgang verstanden wird, kann sie den Gedankengang auch virtuell (also rein gedanklich) abbilden. Die virtuelle Mediation lässt sich aus dem Korsett des formalen Verfahrens herauslösen. |
Parteimediation | Die Streitparteien sind mit den Medianden identisch. |
analytische Mediation | Die Stärken und Schwächen der rechtlichen oder anderer Positionen wird bewertet, um eine Abschlussvereinbarung herbeizuführen. |
Supervisory-Mediation | Die sogenannte Supervisory-Mediation animiert die Konfliktparteien dazu, selbstständig nach Lösungen zu suchen und unterstützt diesen Prozess lediglich in einer Form der Supervision. |
Shuttle-Mediation | Die Shuttle-Mediation wird auch Pendelmediation genannt. Die Medianden halten sich in verschiedenen Räumen auf. Der Mediator führt getrennte (Einzel-)Gespräche 800 mit jedem Medianden und wechselt dabei von Raum zu Raum. Im angelsächsischen Raum sind Caucus und Shuttle-Mediationen nicht unüblich. In Deutschland gelten sie eher als unprofessionell. Keinesfalls eignet sich das Format einer Shuttle-Mediation für eine transformative Mediation. |
Peer-Mediation | Die Peer-Mediation beschreibt eine verbreitete Form der Mediation an Schulen. Peer-Mediation bedeutet Mediation unter Gleichrangigen bzw. Gleichaltrigen. Zwei Jugendliche klären freiwillig ihren Konflikt mit der Unterstützung eines anderen Jugendlichen, der als Vermittler fungiert. Meist findet die Mediation unter beschränkt geschäftsfähigen Mediatoren und Medianden statt. |
digitale Mediation | Die Onlinemediation ist nur ein Beispiel, wie die Technik die Durchführung von Mediationen unterstützen kann. Schon das Versenden von e-Mails, die Verwendung von Berechnungshilfen und Datenbanken, das Führen elektronischer Akten deuten an, dass die digitale Technik auch in der Mediation genutzt wird. Mit dem Begriff der digitalen Mediation ist eigentlich die computergestützte Mediation gemeint. Sie bezeichnet Mediationen, bei denen die digitale Technik aktiv dem Zugriff der Parteien zur Verfügung gestellt und zur Fallbearbeitung genutzt wird. |
Online-Mediation | Die Online-Mediation etabliert sich mehr und mehr unter dem Begriff der ODR. Die EU hat die ODR inzwischen in den Verbraucherstreitigkeiten etabliert. Die dementsprechende Richtlinie liegt bereits vor. Bei der ODR wird die Mediation mit technischen und elektronischen Hilfsmitteln durchgeführt. Zu unterscheiden sind die asynchrone und die synchrone Online-Mediation. Die asynchrone Online-Mediation verwendet E-Mails als wesentliches Werkzeug, während die synchrone Online Me-diation Chats und Videokonferenzen einsetzt . Die Online-Mediation ist eine Anwendungsform der CBM (Cross Border Mediation) |
Mobile Mediation | Die Mobile Mediation (engl.) bezeichnet eine Online-Mediation unter Einsatz eines Smart-Telefons. Die Mediation wird somit im wahrsten Sinne des Wortes mobil eingesetzt. |
mediationsanaloge Supervision | Die mediationsanaloge Supervision soll dazu beitragen, das eigene berufliche Handeln zu hinterfragen und zu optimieren. Die Vorgehensweise ist an die Mediation angelehnt. Es geht darum, fallbezogen und ohne Bewertung, neue Lösungsmöglichkeiten für schwierige Situationen zu erarbeiten, indem der Supervisor Hypothesen und Lösungsansätze beisteuert. |
Co-Mediation | Die Mediation wird von zwei Mediatoren durchgeführt. Der Co-Mediator soll das Gesichtsfeld des Mediators oder den Wissenshintergrund erweitern. Sinnvoll sind Kombinationen männlicher und weiblicher Mediator, Jurist und Psychologe, Laie und Experte usw. Die Co-Mediation wird auch als Trainingsmodell verwendet, wenn ein Anfänger mit einem erfahrenen Mediator zusammenarbeitet. Welche Rolle der Cop-Mediator einnimmt, bedarf der Vereinbarung. Das gleiche gilt für deren Rechtsbeziehung. |
Team-Mediation | Die Mediation wird von mehreren Mediatoren durchgeführt. Wie bei der Co-Mediation wird es als ein Mediationsfehler anzusehen sein, wenn der Mediator keine Teammediatoren einsetzt. |
gerichtsnahe Mediation | Die Mediation findet außerhalb des Gerichts aber mit Unterstützung des Richters (auf dessen Empfehlung) statt. |
Personenschadensmediation | Die Mediation bei Personenschäden ist ein Unterfall der Schadensmediation. Sie wird der Mediation im Gesundheitsbereich zugeordnet was ihre Vielfalt unterstreicht. Es geht nicht nur um die Abwicklung von Schäden, die durch Unfall, Behandlungsfehler oder sonstigen Ursachen an Personen entstanden sind, sondern auch um die optimale Versorgung der Patienten. Lange Rechtsstreitigkeiten stehen der Genesung oft im Wege. Die Mediation kann Abhilfe schaffen, wenn der Mediator mit der Besonderheit dieser Fälle zurecht kommt. Wegen dieser Besonderheiten wird die Bearbeitung von Konflikten im Bereich der Personenschäden als eine eigenständige Mediation beschrieben. |
Kurzmediation | Die Kurzmediation ist eine reine Mediation unter zeitlichem Limit. Hier werden die Phasen proportional auf den zuvor vereinbarten Zeitrahmen verteilt. Der Mediator erinnert die Medianden an die Einhaltung der Zeitvorgaben. |
Konfliktmediation | Die Konfliktmediation grenzt sich von der Vertragsmediation ab. Bei der Konfliktmediation geht es um eine Konfliktbeilegung bei der Vertragsmediation geht es um eine Auseinandersetzung bei Vertragsabschluss. Auch werden die Begriffe Verhandlungsmediation und Gestaltungsmediation teilweise synonym genutzt. Die Konfliktmediation ist eine Mediation i.S.d. Mediationsgesetzes. |
Konfliktklärung | Die Konfliktklärung beschreibt eine Variante der Mediation aber auch der Konfliktmoderation und der Konfliktprävention. Sie geht davon aus, dass Klarheit der natürliche Feind des Konfliktes ist. |
kathartische Mediation | Die kathartische oder metanoische Mediation sind von Glasl eingeführte Begriffe, mit der die Notwendigkeit und Fähigkeit der Mediation beschrieben wird, die zur Konfliktbewältigung erforderliche, innere Wandlung im Menschen herbeizuführen. Die Herangehensweise entspricht der transformativen Mediation. |
Inter-Mediation | Die Inter-Mediation ist ein Oberbegriff, der alle Formen der Mediation im internationalen und interkulturellen Kontext erfasst und gegen andere Verfahren angrenzt. Die Inter-Mediation fasst also die Cross Border Mediation, die interkulturelle Mediation und die internationale Mediation zusammen und grenzt sie gegeneinander ab. |
integrierte Mediation | Die Integrierte Mediation ist eine Mediation, die auf die kognitive Mediationstheorie zurückgeführt wird. Darauf basierend definiert sie ein Metaverfahren zur Mediation sowie die verfahrensintegrierte Mediation als Mediationsformat, die Integrierte Mediation als Mediationsmodell und als ein Mediationskonzept.
|
Hospizmediation | Die Hospizarbeit verfolgt das Ziel, sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Die Hospizmediation betrifft den Umgang mit Streitigkeiten und Konflikten, die in diesem Zusammenhang auftreten. Das können Konflikte mit dem Pflegepersonal, den Kostenträgern und den Angehörigen sein. Die Mediation in diesem Bereich mus sich auf besondere Fallgestaltungen einlassen, was ein spezifisches Hintergrundwissen erfordert. |
Gerichtsmediation | Die Gerichtsmediation ist der Oberbergriff für alle Formen der Mediation im Umfeld des Gerichts. Zu unterscheiden sind die gerichtsnahe Mediation, die gerichtsinterne Mediation, die gerichtsintegrierte Mediation und seit dem Inkrafttreten des Mediationsgesetzes auch die Güterichterverhandlung. |
gerichtsinterne Mediation | Die gerichtsinterne Mediation bezeichnet eine durch einen gerichtlichen Mediator (also einem Richtermediator) durchgeführte Mediation. Der Begriff ist seit der Einführung des Mediationsgesetzes überholt und durch den Begriff Güterichterverfahren abgelöst. |
Erbschaftsmediation | Die Erbschaftsmediation oder auch Erbmediation ist eine Mediation in einer Erbschaftsangelegenheit. Sie ist ein Unterfall der Rechtsnachfolgemediation und kommt der Familienmediation nahe. Allerdings bezoieht sie sich nur auf Erbschaften und Erbfälle. Dabei kann es um die gesetzliche oder die gewillkürte Erbfolge gehen. Meist geht es um die Frage der Verteilung des Nachlasses. Der Konflikthintergrund geht darüber jedoch hinaus. |
Erbmediation | Die Erbmediation ist ein Unterfall der Rechtsnachfolgemediation, bezieht sich allerdings nur auf Erbschaften und Erbfälle. Dabei kann es um die gesetzliche oder die gewillkürte Erbfolge gehen. Meist geht es um die Frage der Verteilung des Nachlasses. Der Konflikthintergrund geht darüber jedoch hinaus. |
Donatormediation | Die Donatormediation ist der Sammelbegriff für gestiftete Mediationen. Das markante Kriterium ist das Auseinanderfallen von Vertrags- und Prozessparteien. Die Kosten der Mediation werden von einem Auftraggeber übernommen, der nicht als Mediand in Erscheinung tritt. Für den Mediator kommt es darauf an, dass er auch dem Donator gegenüber seine Unabhängigkeit und die Vertraulichkeit der Mediation bewahrt . |
blended Mediation | Die blended Mediation mischt die Mediationsmodelle innerhalb einer Mediation. Sie wird auch als mixed mediation bezeichnet. |
Musiation | Die Bezeichnung Musiation ist ein Kunstwort, das aus den Begriffen Musik (oder Muse) und Mediation gebildet wurde. Die Musiation ist eine Mediation im Anwendungsfeld Muse und Musik. |
Arbeitsplatzmediation | Die Arbeitsplatzmediation (auch Workplacemediation genannt) ist ein Fall der innerbetrieblichen Mediation. |
Ad-Hoc Mediation | Die Ad-Hoc Mediation grenzt sich zur institutionalisierten Mediation ab. Analog der Ad hoc Arbitration sind darunter Mediationen zu verstehen, die nicht über Organisationen oder Institutionen verwaltet werden. Meist wird der Mediator in diesen Fällen von den Medianden direkt beauftragt und nicht von einer Institution vermittelt. |
Mediation von hinten | Die "Mediation von hinten" ist keine Mediationsvariante. Der Ausdruck beschreibt ein Lehrmodell, das die Mediation als ein Verhandlungskonzept aufdeckt, wenn sie von hinten abgewickelt wird. Das theoretische Modell beschreibt, wo und wie Verhandlungen in der Mediation und zu welchem Zweck sie vorkommen. Die Mediation selbst wird natürlich vorwärts abgewickelt. |
Schülermediation | Deutsches Wort für die Peer-Mediation. Peer-Mediation ist aber gebräuchlicher. Sie beschreibt ein Modell zur Anwendung der Mediation an Schulen. Schüler mediieren den Konflikt von Mitschlülern. |
Kreisgespräche | Deutsche Übersetzung für Restorative Circles. Die Gesprächskreise versuchen eine Konfliktbeilegung auf gleicher Augenhöhe nach Dominic Barter. Dabei geht es um ein der Mediation angelehntes Vorgehen mit einer Gemeinschaftsbeteiligung. |
Mediationsprozess | Der Mediationsprozess grenzt sich vom Mediationsverfahren ab. Das Mediationsverfahren meint das Verfahren I.S.d. §1 Mediationsgesetz. Der Mediationsprozess hingegen meint das Procedere der Mediation in seiner methodischen Vorgehensweise, wo der innere Zusammenhang der Arbeitsschritte beschrieben wird. |
restorative Justice | Der englische Ausdruck steht für das Wiederherstellen von Gerechtigkeit. Es geht um eine Wiedergutmachung im Strafverfahren. In Deutschland wird dafür der Begriff Täter-Opfer-Ausgleich verwendet. Die Wiedergutmachung erfolgt als Schlichtung oder Mediation vor einem strafrechtlichen Hintergrund. |
Prämediation | Der Begriff wurde von Wilfried Kerntke geprägt. Die Prämediation beschreibt die Bemühungen, die Mediation im konkreten Fall zu ermöglichen. |
Co-Integrative Mediation | Der Begriff wurde von Neuert eingeführt und meint wohl eine Interpretation der Integrierten Mediation bzw. der gerichtsintegrierten Mediation |
Gestaltungsmediation | Der Begriff wurde eingeführt um darzulegen, dass die Mediation nicht nur zur Bewältigung eines Konfliktes sondern auch zur Gestaltung einer Rechtsbeziehung wie zum Beispiel einer erbrechtlichen Regelung im Vorfall eines Erbfalles eingesetzt werden kann. |
Hybrid-Mediation | Der Begriff wird verwendet wenn eine Mediation als Präsenzmediation kombiniert mit virtuellen Begegnungen, also einer online Mediation, ausgeführt wird. |
Einzelmediation | Der Begriff wird unterschiedlich verwendet. Er bezieht sich zum einen auf die Zahl der Mediatoren. Dann ist die Einzelmediation eine Mediation, die nur mit einem Mediator durchgeführt wird. Der Begriff wird aber auch verwendet, wenn die Mediation nur eine Partei betrifft. Sie ist von der Stellvertretermediation abzugrenzen. Es dürfte sich dabei jedoch nicht um eine Mediation i.S.d Mediationsgesetzes handeln. |
Restorative Mediation | Der Begriff wird unscharf verwendet. Er bezeichnet zwar eine Mediation, legt aber nicht offen, was genau der Unterschied zu einer normalen Mediation ist. Das Angebot findet sich in Amerika, wo restorative Conferencing und Mediation als separate Verfahren angeboten werden. Die Kombination der Begriffe restorative und Mediation deutet wohl nur auf das Portfolio hin, ohne dass damit eine besondere Art der Mediation beschrieben wird. |
Polizeimediation | Der Begriff wird in Österreich genutzt. Er bezeichnet keine spezifische Mediationsweise aber einen spezifischen Einsatz. Mediatoren der Volkshilfe (eine gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation in Österreich) vermitteln dort, wo die Behörden nicht weiterhelfen können. |
explizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er grenzt sich von der implizierten Mediation ab. Die explizierte Mediation meint eine Mediation innerhalb eines Mediationsverfahrens. Sie grenzt sich von der implizierten Mediation ab, wo lediglich Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. |
implizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er bezeichnet den Fall, wenn Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. Hier entspricht diese Beschreibung der sogenannten materiellen Mediation (oder kommt ihr zumindest nahe) |
Unternehmensmediation | Der Begriff wird in der integrierten Mediation verwendet, um die verschiedenen Bereiche der Wirtschaftsmediation besser gegeneinander abgrenzen zu können. Gleichzeitig deutet der Begriff auf mediative Anwendungen hin, die im Unternehmen ´typisch sind, aber keine Mediation i.S.d. Mediationsgesetzes darstellen. |
Vorausmediation | Der Begriff wird hier für eine zeitlich vorausgegangene Mediation in einer anderen Sache verwendet, die keine Vorbefassung ist. |
systemische Mediation | Der Begriff wird häufig verwendet, ohne dass genau herausgestellt wird, was damit gemeint ist. Die systemische Sichtweise deutet darauf hin, dass der Mediator auch die hintergründigen Zusammenhänge und die wechselseitige Beeinflussung der Elemente, Systeme und der Umwelteinflüsse im Blick hat. |