Die Qualität der und in der Mediation
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Die Qualität der Mediation wird oft als Argument für die Notwendigkeit einer Ausbildung herangezogen. Sie spielt auch für die Nachfrage eine wichtige Rolle. Am wichtigsten ist sie jedoch, um die Mediation so effizient und erfolgreich wie möglich durchzuführen.
Qualität ist mehr als ein Zertifikat
Oft wird die Qualität einer Mediation allein an der Ausbildung der Mediatorin oder des Mediators gemessen. Doch sollte es nicht umgekehrt sein?
Auch nach einer exzellenten Ausbildung kann die Arbeit im Einzelfall mangelhaft ausfallen. Sie war dann von schlechter Qualität. Wenn wir also von der Qualität der Mediation sprechen, geht es nicht nur um die generelle Leistungsfähigkeit des Verfahrens, sondern auch um seine Wirksamkeit im konkreten Fall. Es ist eine komplexe Fragestellung, die eine differenzierte Betrachtung erfordert.
Qualität der Mediation
Gliederung und Inhalt
Der Erfolg wird garantiert!
Zum Thema » Wenn von der Qualität der Mediation die Rede ist, geht es um die Messbarkeit und die Effizienz der Durchführung einer Mediation (also des Verfahrens). Dieses Maß ist zu unterscheiden von der Qualität der Ausbildung und der Dienstleistung. Jeder Bereich hat ganz spezifische Anforderungen und Maßstäbe, die eine Differenzierung erfordern. Um einen präzisen Zugang zu Qualitätsfragen in der Mediation zu finden, ist es wichtig, zwischen verschiedenen Qualitätsdimensionen zu unterscheiden:
- der Mediationsqualität – also der Qualität des Verfahrens selbst,
- der Dienstleistungsqualität – die sich auf die erbrachte Leistung bezieht und
- der Ausbildungsqualität – als Voraussetzung für eine qualifizierte Ausübung der Mediation.
Worum es geht
Bevor wir uns den Details widmen, gilt es zunächst, ein Bewusstsein für die Herausforderungen bei der Bewertung der Qualität von Mediationen zu schaffen. Wieder bietet sich ein Vergleich mit Schach an. Das folgende Beispiel zeigt die Schwierigkeiten bei der Qualitätsbemessung.
Daran, dass ein Spieler gewonnen hat?
Daran, dass er die wenigsten Züge benötigte?
An einer besonders klugen Strategie?
Daran, dass er den Gegner durchschaut hat?
Welcher Maßstab zählt – und wer legt ihn fest? Diese Frage trifft auch auf die Mediation zu. Die Mediation ist - ähnlich dem Schach - ein komplexer, vielschichtiger Prozess, dessen Erfolg von zahlreichen Faktoren abhängt. Die Qualität lässt sich nur beurteilen, wenn die im Verfahren aufkommenden Chancen und Risiken überhaupt erkannt wurden. Wer kann das überhaupt beurteilen? In der vorliegenden Rubrik soll diesen Fragen auf den Grund gegangen werden.
Warum die Qualität so wichtig ist
Damit die Mediation kein Zufall ist, bedarf es einer präzisen Auseinandersetzung worum es im Einzelfall geht. Das folgende Zitat der Bundesregierung in der Begründung zum Mediationsgesetz belegt den Bedarf. Dort wird beispielsweise ausgeführt:1
Wer nicht genau hinsieht, könnte sich durch das Zitat zu Interventionen veranlasst sehen, die über das Ziel der Mediation hinausschießen2
. Es bedarf deshalb der Klarstellung, inwieweit der Mediator Verantwortung für ein konsenorientiertes Verfahren und für das darauf basierte Gelingen der Kommunikation übernehmen kann und darf. Grundsätzlich kann der Mediator nur Verantwortung für sein eigenes Handeln, nicht für ein Handeln der Partei wahrnehmen. Verbunden mit der Formulierung in §1 Abs. 2 Mediationsgesetz, dass der Mediator die Parteien durch die Mediation führt, könnte er ein kompetenzüberschreitendes Verhalten herleiten, das mit dem Wesen der Mediation nicht mehr übereinstimmt. Das Beispiel soll zeigen, dass die Qualität in der Mediation Präzision und Maßstäbe erwartet, damit der Mediator seine Dienstleistung an den Regeln der Kunst auszurichten vermag.
Die Herausforderung
Die ISO 9000 definiert Qualität als den Grad, in dem ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Prozess festgelegte oder vorausgesetzte Anforderungen erfüllt.3 Die ISO 9000 beschreibt die Grundlagen für ein Qualitätsmanagement. Die Qualitätsanforderungen müssen im gesamten Ablauf der Produktion, vom Materialeingang bis Produktausgang bzw. Lieferung und Service überprüft und eingehalten werden.{FOOTNOTE()}Siehe Krause (Qualitätsmanagement / DIN EN ISO 9000 ff) - 2000-01-01Der Qualitätsbegriff umfasst sowohl die objektiven Eigenschaften (z. B. Haltbarkeit) als auch die subjektiven Wahrnehmungen (z. B. Ästhetik oder Kundenzufriedenheit). Nach welchen Maßstäben ist die Qualität der Mediation zu bewerten? Was geben die für den Prozess festgelegten oder vorausgesetzten Anforderungen her?
Qualitätsdiskussion
Die Überlegungen zur Qualitätssicherung begleiten die Implementierung der Mediation schon sehr lange Zeit. Der Fokus dieser Überlegungen ist stets auf die Ausbildung gerichtet, die als Garant für die Qualifikation herangezogen wird. Die Überlegungen konzentrieren sich auf den Ausbildungsumfang und den Praxisnachweis. Auch wenn der Zusammenhang in den Qualitätsdiskussionen nicht immer explizit herausgestellt wird, ist die Ausbildungsqualität mit der Ausführungsqualität eng verknüpft. Immerhin soll die Ausbildung doch dazu führen, dass eine qualitativ hochwertige Abwicklung der Mediation ermöglicht wird. Ob und inwieweit die Ausbildung dazu beitragen kann, wird im Beitrag Ausbildungsqualität näher besprochen. In jedem Fall ist eine Auseinandersetzung mit der Qualität der Mediation eine unabdingbare Voraussetzung für jede Qualitätsdiskussion, egal ob sie die Ausbildung oder die Ausführung betrifft.
Mediationsqualität
Wenn von der Qualität der Mediation die Rede ist, ist die Messbarkeit und Effizienz der Durchführung der Mediation (also des Verfahrens) gemeint. Damit die Mediation kein Zufall ist, bedarf es einer präzisen Auseinandersetzung worum es im Einzelfall geht.
Dienstleistungsqualität
Die Mediation ist von der Dienstleistung zu unterscheiden, auch wenn die Dienstleistung darin besteht, eine Mediation durchzuführen. Wenn die Qualität der Dienstleistung angesprochen wird, kommt es z.B. darauf an, wie der Mediator eingerichtet ist, ob und wie er Akten führt, mit den Mitarbeitern umgeht usw.
Ausbildungsqualität
Eine gute Ausbildung heißt noch lange nicht, dass auch die durchgefürhret Mediation gut war. Allerdings gibt die Ausbildung eine Steilvorlage für gute Mediationen und Dienstleistungen.
Bedeutung für die Mediation
Das Wort Qualität wird oft in den Mund genommen. Meistens, indem die Qualität anderer abgesprochen wird. Manchmal zu recht, manchmal nicht. Die Klärung was die Qualität in der Mediation ausmacht und woran sie zu messen ist, trägt also tatsächlich dazu bei, die Qualität der Mediation zu verbessern. Der Wiki to Yes Thinktank erfasst alle Daten, die zur Festlegung eines verbindlichen Qualitätsmaßstäbe beitragen. Empirisch kann auf die Fehlerdatenbank zurückgegriffen werden, juristisch auf die Regeln der Kunst und die Benchmarks. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag über die Mediationsqualität.
Was tun wenn ...
- Der Mediator macht (einen) Fehler
- Der Mediator verursacht einen Schaden bei einer Partei
- Die Partei beschwert sich
- Es werden keine Verfahrensvorschriften festgelegt
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Aliase: Qualitätsmanagement, Qualitätsdiskussion
Siehe auch: Dienstleistungsqualität, Ausbildungsqualität, Seitenverzeichnis
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