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Informationsweitergabe und Informationspreisgabe

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Die Informationsweitergabe ist ein Teil der Informationsverarbeitung, die sich insgesamt aus folgenden Schritten zusammensetzt:

  1. Informationsaufnahme: Die Informationswahrnehmung beschreibt die Möglichkeit, die Fähigkeit und die Umstände zur Entgegennahme der Information, ihre Bewusstwerdung und Kontrolle der Informationsauswahl (Selektion) im sensorischen Speicher.
  2. Informationsbewältigung: Einbindung in den Gedankengang der Mediation.
    1. Qualifikation der Information: Die Informationsqualifikation ermöglicht die Identifikation der Information anhand der Dimensionen.
    2. Zuordnung der Information: Die Informationszuordnung ermöglicht die Verortung der Information im Prozess (Phase und Thema) und im Fall (Aspekte und Relationen). Die Information wird dort abgelegt, wo sie zu bearbeiten ist. Die Struktur des Prozesses und die Strukturierung des Falles ergeben sich aus der Mediation.
    3. Bewertung der Information: Die Informationsbewertung erlaubt die Prüfung der Verwertbarkeit der Information im Erkenntnisprozess.
    4. Verwendung der Information: Die Informationsverwendung ermittelt zunächst die Prozesslage. Entsprechend den sich daraus ergebenden Anforderungen (Phasenauftrag) bestimmt sie die weitere Bearbeitung und Verwendung der Information oder deren Verschiebung.
  3. Informationsweitergabe: Die Informationspreisgabe beschreibt ihre Rückmeldung und Bereitstellung


Wir befinden uns im letzten Schritt des Schemas der Informationsverarbeitung.
Die Begriffe Informationsweitergabe und Informationspreisgabe werden synonym genutzt, obwohl die Preisgabe einen subjektiven Einschlag hat. Die Informationspreisgabe ist ein wissenschaftlich anerkannter Begriff, der den Vorgang beschreibt, bei dem eine Person Informationen über sich selbst oder ihre Umgebung teilt. Diese Informationen können verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel persönliche Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum), Verhaltensweisen, Präferenzen, Meinungen oder intime Details. Die Preisgabe kann freiwillig (z.B. durch das Ausfüllen eines Online-Formulars) oder unfreiwillig (z.B. durch das Teilen von Informationen ohne Kenntnis der möglichen Konsequenzen) erfolgen.

Verwendung in der Wissenschaft

Die Informationspreisgabe ist im Bereich des Datenschutzes und der Informationssicherheit ein zentrales Thema. Hier wird untersucht, wie und warum Menschen Informationen preisgeben, welche Risiken damit verbunden sind und wie diese Risiken minimiert werden können. In der Medienwissenschaft wird die Informationspreisgabe häufig im Zusammenhang mit sozialen Medien und digitalen Plattformen untersucht. In der Psychologie wird die Informationspreisgabe im Kontext der Selbstoffenbarung betrachtet. Selbstoffenbarung ist der Prozess, durch den Menschen persönliche Informationen über sich selbst in sozialen Interaktionen teilen, was zur Bildung von Beziehungen und Vertrauen beiträgt. Die Sozialwissenschaftler analysieren die sozialen und kulturellen Bedingungen, unter denen Informationspreisgabe stattfindet. Im rechtlichen Kontext bezieht sich die Informationspreisgabe auf die rechtlichen Implikationen des Teilens persönlicher Daten, insbesondere in Bezug auf Datenschutzgesetze wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung). In der Mediation helfen diese Hintergründe bei der Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen der Informationspreisgabe.

Die Verwendung in der Mediation

Die Situation, in der Informationen in der Mediation preisgegeben werden, sind ganz unterschiedlich. Schon die Phasen erwarten einen unterschiedliche Art und Weise der Informationsweitergabe. Entscheidend ist stets, dass und wie die Parteien in die Lage versetzt werden, alle relevanten Informationen preiszugeben. Um dies zu ermöglichen, ist folgendes zu beachten:

  1. Die Vereinbarung der Vertraulichkeit, soll der Partei so weit wie möglich die Sicherheit geben, Informationen zu übermitteln, ohne dass daraus für sie negative Konsequenzen entstehen.
  2. Die Organisation des Verfahrens muss der Partei eine strategische Sicherheit geben, die verhindert, dass die Kooperation bei einer fortgesetzten Konfrontation zu einem Nachteil wird.
  3. Grundlegend ist die Herstellung eines Vertrauens, dass die offenbarte Informationen nicht zum Nachteil der Partei missbraucht werden kann.
  4. Ich muss sichergestellt werden, dass die Information korrekt ankommt und verstanden wird.

Die Weitergabe der Information ist ein Teil der Informationsverarbeitung. Der Sender hat die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass der Empfänger die Information korrekt wahrnehmen kann. Es ist ein interaktiver Prozess, der ganz wesentlich davon abhängt, dass Reibungsverluste zwischen der Informationsweitergabe und die Informationsaufnahme vermieden werden. Das Loopen ist eine hervorragend geeignete Technik zur Fehlervermeidung bei der Interaktion. Nicht immer genügt eine Bestätigung, dass das Gesagte oder das Zurückgemeldete richtig verstanden wurde. Manchmal muss sich der Mediator ausdrücklich vergewissern.

Beispiel 16596 - Der Mediator sagt zur Partei: "ihre Körpersprache sagt mir, dass sie meine Ausführungen möglicherweise anders verstanden haben, als sie gemeint waren. Was war bei Ihnen angekommen?" oder "ich sehe an ihrer Reaktion, dass Ihnen meine Rückmeldung gefallen hat".


Die Mediation ist eine Verstehensvermittlung, weshalb die Fehleranfälligkeit bei dem Informationsaustausch zu reduzieren ist. Eine vollständige Beseitigung wird niemals möglich sein. Hier helfen aber die Emotionen bei der Einschätzung, ob sich die Gesprächspartner verstanden haben. Nicht ohne Grund drückt die Formulierung "wir verstehen uns" auch eine emotionale Verbundenheit aus.

Hinweise und Fußnoten
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Bearbeitungsstand: 2024-08-30 12:13 / Version .

Prüfvermerk:
Aliase: Informationspreisgabe


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Donnerstag November 14, 2024 09:24:27 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 3 Minuten