Lade...
 

Harmoniesucht

Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Archivseite.
Es geht um eine Verhaltensweise, die sich auf den Umgang mit Konflikten und der Mediation auswirken kann. Bitte beachten Sie auch:

Konflikt Harmoniesucht Ghosting Ignorieren Kontaktabbruch Gaslighting Mobbing Wikisuche

Die Harmoniesucht beschreibt das Verhalten von Menschen, die ein übermäßiges Bedürfnis nach Harmonie und Frieden in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Menschen, die nach Harmonie streben, sind oft bemüht, Konflikte oder Unstimmigkeiten zu vermeiden, und setzen sich aktiv dafür ein, dass alle Beteiligten glücklich und zufrieden sind. Leider führen sie durch ihr Verhalten auch häufig Konflikte herbei. Das Streben nach Harmonie ergibt sich aus dem momentanen Gefühl und der aktuellen Stimmung. Deshalb kann es dazu kommen, dass es der Harmoniesüchtige eine schlechte Mitteilung vermeidet, um die Stimmung nicht zu verderben. Auch kann es dazu kommen, dass er des lieben Friedens willen Kompromisse eingeht, in denen eigene Bedürfnisse und Meinungen zurückgestellt werden, um den Konflikt zu vermeiden.

Was ist Harmonie?

Der Begriff kommt aus dem Lateinischen, wo er mit Übereinstimmung oder Einklang zu übersetzen ist bzw. aus dem Griechischen, wo er Ebenmaß, Fuge oder Zusammenfügung bedeutet.1 Im Allgemeinen bezeichnet Harmonie einen Zustand, in dem verschiedene Dinge oder Elemente auf angenehme und ausgewogene Weise miteinander verbunden sind. Der Begriff wird auch für zwischenmenschliche Beziehungen verwendet, wenn sich Menschen in einer Weise miteinander verbinden, die friedlich, freundlich und kooperativ ist. Harmonie bedeutet nicht unbedingt einen Gleichklang. Sie kann auch aus Kontrasten und Unterschieden entstehen. Die Musik verdeutlicht, wie verschiedene Töne und Akkorde verwendet werden, um eine harmonische Struktur zu schaffen, auch wenn sie nicht alle die gleichen Töne enthalten.

Harmoniesucht ist gut und schlecht zugleich

Wenn auch von einer Harmoniesucht gesprochen wird, handselt es sich nicht um einen anerkannten medizinischen Begriff, der eine tatsächliche Sucht beschreibt. Es handelt sich vielmehr um einen informellen Begriff, der verwendet wird, um das Verlangen nach Harmonie und Ausgewogenheit in zwischenmenschlichen Beziehungen oder in anderen Aspekten des Lebens zu beschreiben.

Grundsätzlich ist das Streben nach Harmonie besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen positiv zu werten. Was harmoniesüchtige Menschen aber oft übersehen, sind die (für sie meist) nicht sichtaberen Konsequenzen. Die gute Stimmung des Momentes wandelt sich in das Gegenteil um, wenn das Gegenüber entdeckt, dass der Harmoniesüchtige nicht ehrlich war und nicht klar gesagt hat, was das Problem ist. Die Vermeidungsstrategie geht also nicht immer auf. Eine übermäßige Harmoniesucht führt also zu Problemen, wenn die betroffenen Personen nicht in der Lage sind, ihre eigenen Bedürfnisse und Meinungen auszudrücken und durchzusetzen.

Ist die Mediation ein Ausweg?

Ja, definitiv dann, wenn sie nach dem Konzept der kognitiven Mediationstheorie ausgeführt wird. Sie bietet tatsächlich einen Ausweg. Die Harmonie der Mediation verwirklicht sich in der Dialektik. Sie verschiebt den Fokus von der (unangenehmen) Lösung in den (neutralen) Nutzen und erlaubt es, die (passende) Lösung aus einer (konstruktiven) Auseinandersetzung herzuleiten. Die Mediation ist die Suche nach einer Lösung, die alle Seiten zufriedenstellen kann. Harmonischer geht es nicht.

Ist der Mediator ein harmoniesüchtiger Mensch?

Warum sollte er das sein? Auch stellt sich die Frage nicht. Mediation ist Klärung. Die Klärung ist ein Weg in die Auseinandersetzung ohne Streit. Sie ist somit eine verwicklichte Harmonie. Harmonie bedeutet nicht, dass wir alle der gleichen Meinung sein müssen. Die Idee, Frieden zu stiften oder zu ermöglichen, ist sicher ein starkes Motiv, die Mediation zu erlernen und anzubieten. Die Mediation sollte allerdings nicht mit einer Konfliktvermeidung oder konfliktscheue verwechselt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Mediation erlaubt es, sich dem Konflikt zu stellen. Sie ermöglicht Konfrontation allerdings auf eine sanfte Art.

 Bearbeitungshinweis:
Dieser Beitrag muss noch bearbeitet werden. Sie können daran mitwirken. Bitte informieren Sie sich im Beitrag Bearbeitungsbedarf. Die Bearbeitungsrückstände werden zur Textvollendung vorgemerkt. Sie können sich eine Benachrichtigung über Änderungen zusenden lassen.


Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2023-03-27 12:11 / Version 4.

Alias:
Siehe auch: Verfahrensverzeichnis
Prüfvermerk: -


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Sonntag November 3, 2024 13:19:25 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 3 Minuten