Gesundheitsberufen und Gesundheitsmediatoren

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Worum es geht: Sie kennen den Anwaltsmediator und das Oxymoron das nicht in der Lage ist, den Gegensatz aufzulösen? So wie es scheint, neigen speziell Juristen dazu, ihren Beruf mit dem Zusatz Mediator zu garnieren, sodass wir einen Anwaltsmediator, einen Notarmediator und einen Richtermediator kennen. Bei anderen Berufen wird die sprachliche Verbindung seltener benutzt. Trotzdem begegnen Sie dem Phänomen auch bei den Gesundheitsberufen. Trotz aller Nähe zum Ursprungsberuf, stellt die Mediation auch hier eine andere Tätigkeit und einen anderen Beruf dar, worauf in diesem Beitrag näher einzugehen ist.

Einführung und Inhalt: Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Konflikt, wo es um die Frage der Trennung von Ihrem Ehegatten geht. Gehen Sie zu einem Therapeuten, einem Eheberater, einem Anwalt, einem Mediator, einem Anwaltsmediator oder einem Therapiemediator? Und was ist, wenn Ihr Ehegatte ein körperliches gebrechen hat. Gehen Sie jetzt zu einem Arztmediator? In allen Fällen wären Sie bei einem Berufsmediator gut aufgehoben. Der Zusatz hält nicht immer was er verspricht. Um den beruflichen Aspekt der Mediation im Bereich der Gesundheitsberufe aufzudecken, soll zunächst untersucht werden, was die Gesundheitsberufe überhaupt sind.

Gesundheitsberufe

Der Begriff Gesundheitsberufe fasst alle Berufe zusammen, die im weitesten Sinne mit der Gesundheit zu tun haben. Das BMG unterscheidet zwischen geregelten und nicht geregelten Berufen.1 Geregelte Berufe sind Anästhesietechnische Assistentin und Anästhesietechnischer Assistent, Altenpflegerin und Altenpfleger, Apothekerin und Apotheker, Ärztin und Arzt, Diätassistentin und Diätassistent, Ergotherapeutin und Ergotherapeut, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Hebamme, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Logopädin und Logopäde, Masseurin und medizinische Bademeisterin sowie Masseur und medizinischer Bademeister, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe für Funktionsdiagnostik, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe Veterinärmedizin, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe Radiologie, Notfallsanitäterin und Notfallsanitäter, Operationstechnische Assistentin und Operationstechnischer Assistent, Orthoptistin und Orthoptist, Pflegefachfrau und Pflegefachmann, Pharmazeutisch-technische Assistentin und Pharmazeutisch-technischer Assistent, Physiotherapeutin und Physiotherapeut, Podologin und Podologe, Psychotherapeutin und Psychotherapeut, Psychologische Psychotherapeutin und Psychologischer Psychotherapeut, Tierärztin und Tierarzt sowie Zahnarzt und Zahnärztin.2 Allen Heilberufen ist gemeinsam, dass das Führen der Berufsbezeichnung geschützt wird. Das heißt, dass die Berufsbezeichnung nur mit einer Approbation oder einer Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung verwendet werden darf und ein Verstoß als Straftat oder Ordnungswidrigkeit geahndet wird.

Die Liste der Gesundheitsberufe kann erweitert werden um Berufe nach dem Berufsbildungsgesetz, wie z.B. die medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten oder um Gesundheitshandwerker wie z.B. Augenoptiker, Hörgeräteakustiker oder Orthopädieschuhtechniker. Wenn auch die Berufe des Hospiz einbezogen werden, erweitert sich die Liste um Sozialarbeiter und Seelsorger. Das durch die Gesundheitsberufe formatierte Gesundheitswesen stellt einen außerordentlich großen und vielfältigen Tätigkeitsbereich dar. Es gibt unterschiedliche Schnittstellen zur Mediation. Bei manchen Berufen fällt die Nähe zur Mediation ins Auge, bei anderen nicht. Manche Gesundheitsberufe verwenden bereits Werkzeuge, die auch die Mediation verwendet. Selbst wenn es zu Überschneidungen kommt, gibt es Unterschiede. Die Werkzeuge werden in der Mediation nicht nur in einem anderen Kontext, sondern auch anders angewendet, weshalb sie sich in der Ausführung unterscheiden und die Gesundheitsberufe nicht von der Ausbildung zur Mediation oder Teilen daraus entbinden.

Gesundheitsmediatoren

Inspiriert von den Juristen sind Therapeuten mitunter versucht, den Ursprungsberuf mit der Mediatorenbezeichnung zu kombinieren. Dann kommt so etwas wie Therapiemediator zustande. Diese Bezeichnung ist aber ebenso irreführend wie die Bezeichnung als Anwaltsmediator oder als Notarmediator. Mit der Bezeichnung Therapiemediator, Therapeutmediator oder Arztmediator soll wohl herausgestellt werden, dass es auch Mediatoren in den Gesundheitsberufen gibt. Die Bezeichnung Gesundheitsmediator wäre der umfassende Oberbegriff. Er schließt alle Gesundheitsberufe ein.

In keinem Fall trägt die begriffliche Kombination dazu bei, den Gegensatz der Berufe aufzulösen. Ein Therapeut ist etwas anderes als ein Mediator und eine Therapie ist etwas anderes als eine Mediation. Vielleicht soll die Verwendung des Oxymorons Anwaltsmediator oder Therapiemediator, eine erweiterte Kompetenz zum Ausdruck bringen? Vielleicht will ein Anwaltsmediator aber auch nur sagen, dass er unter der Flagge der Mediation eine Rechtsberatung durchführt. Vielleicht will ein Therapeut zum Ausdruck bringen, dass er in der Mediation eine Therapien durchführt? Abgesehen von den berufsrechtlichen Beschänkungen bleibt die Frage, wieviel Raum die Rechtsberatung oder die Therapie der Mediation nimmt und ob am Ende noch genug Mediation übrig bleibt, die den Namen verdient. Einem Berufsmediator sollte unterstellt werden, dass er über ein umfassendes Hintergrundwissen verfügt, sodass jede hinzugenommene Berufsbezeichnung die Kompetenz des Mediators eher einschränkt als erweitert.

Die Grenzen sind fließend

Es führt kein Weg daran vorbei, dass die meisten Techniken der Mediation aus dem therapeutisc hen Bereich stammen.

Alias: Gesundheitsmediator
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