Beziehungsanalyse in der Mediation
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Hier geht es um die Frage, wie Beziehungen zu verstehen sind und wie sie analysiert werden können. Bitte beachten Sie auch:
Das ist ein Werkzeug Kommunikation Beziehungen Beziehungsanalyse Beziehungskonflikt Rollen Proxemik Wikisuche
Die Auseinandersetzung mit der Kommunikation hat gezeigt, dass die Beziehungsebene eine wichtige Rolle spielt. Laut Watzlawick gibt es Probleme auf der Sachebene der Kommunikation, wenn die Beziehungsebene nicht geklärt ist. Wenn sich Anhaltspunkte für einen Beziehungskonflikt ergeben, sollte der Mediator also zunächst ein Augenmerk auf den Zustand der Beziehungen legen. Die Beziehungsanalyse in der Mediation ist dafür ein Hilfsmittel. Es kommt darauf an herauszufinden, ob die Parteien eine gleiche Sicht auf die Beziehung haben, um gegebenenfalls ausloten zu können, wo Abweichungen vorkommen.
Durchführung der Beziehungsanalyse
Der beste Moment zur Durchführung einer Beziehungsanalyse in einer Mediation ist der, wenn sich Diskrepanzen ergeben. Der Mediator bekommt vom ersten Moment an viele Eindrücke, wie die Parteien miteinander umgehen und wie sie sich zueinander stellen. Die Proxemik hilft ihm, das Verhältnis der Parteien zueinander einzuschätzen, ebenso wie das Kommunikationsverhalten.
- 1. Schritt
- Identifikation der betroffenen Personen:Die Beziehungsanalyse beginnt damit, die Beziehung überhaupt zu identifizieren. Wenn die Beziehung das wechselseitige Verhältnis von Menschen untereinander beschreibt, ist die Identifikation der betroffenen Personen der Ausgangspunkt. Für den Mediator ist die Konfliktanalyse ein Anhaltspunkt. entscheidend ist jedoch die Sicht der Parteien. Hier kann es die ersten Abweichungen geben, wenn sich eine der Parteien gar nicht als Teil einer Beziehung sieht. Dann sollte geklärt werden, was eine Beziehung überhaupt ist und wo der gemeinsame Nenner zwischen den Parteien zu finden ist.
- 2. Schritt
- Benennung der Beziehung: In einem zweiten Schritt geht es darum, die Beziehung zu benennen. In einer Mediation könnten die Parteien danach gefragt werden, welcher Art die Beziehung ist, die sie zueinander haben. Jetzt kann es passieren, dass eine Partei behauptet, keine Beziehung zu haben oder keine Beziehung mehr zu haben, was die andere Partei völlig anders sieht. Dann sollte geklärt werden, was eine Beziehung überhaupt ist. Eine Liste der möglichen Beziehungen finden Sie im Beitrag Beziehungen.
- 3. Schritt
- Klärung der Rollen und Bedeutungen: Rollen spielen eine wichtige Rolle in Beziehungen. Sie helfen, Erwartungen und Verhaltensweisen zu definieren, die in einer bestimmten Beziehung angemessen sind. Wenn ein Ehepaar in einer Mediation sagt, dass es ein Enepaar ist, obwohl die Eheleute sich getrennt haben, nennen sie zwar die formaljusristich korrekte Bezeichnung. Der Gehalt der Beziehung ist jedoch ein anderer. Ein getrennt lebender Ehegatte nimmt eine andere Rolle ein als ein Ehegatte in einer intakten Beziehung.
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Alias:
Siehe auch: Verfahrensverzeichnis
Prüfvermerk: -
Eine grafische Darstellung der Beziehungen von Mitgliedern einer Gruppe untereinander lässt sich analog einer Aufstellung mit Zeichnungen abbilden. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
Bilder sagen maher als Worte. Das gleiche gilt für eine Aufstellung, obgleich dort Worte verwendet werden. Wie dort wird ein Raum genutzt, um die als Zeichen eingesetzen Repräsentanten zu stellen. Der Raum ist eine vorgegebene Umrissskizze eines Raumes, der ein Fenster, eine Türe und eine Nische besitzt.2 Die nebenytehende Grafik ist ein Beispiel.
Sie stumme Aufstellung erfolgt in zwei Durchgängen. Den Parteien wird jeweils ein DIN A 4 Blatt mit der Abbildung des Raumes ausgehändigt. Im ersten Durchgang sollen sie die aktuelle Situation wiedergeben. Sie werden aufgefordert, sich als ein X und die anderen Gruppenmitglieder als ein O dort einzuzeichnen. Sie sollen (möglichst spontan) anzeigen, wo die Mitglieder einer Gruppe stehen, wenn sie sich in dem Raum aufhalten würden. Die Abbildung links zeigt ein Beispiel, wier die Aufgabe gelöst werden kann. Die Zeichnungen werden eingesammelt und mit der Erlaubnis der Parteien an eine Moderationstafel gehängt.
Bei größeren Gruppen wird sich herausstellen, dass jetzt an der Pinwand so viele unterschiedliche Zeichnungen hängen wie die Gruppe Mitglieder hat. Das ist ein Zeichen für eine schlechte Gruppenathmoshäre. Es wird auch sichtbar, ob es Cliquen, Außenseiter usw. gibt. Es kommt nicht darauf an, die einzelnen Bilder zu interpretieren. Wichtig ist der Gesamteindruck. In einem zweiten Durchgang sollen die Parteien zeichnen, wo sie stehen würden, wenn alles in Ordnung wäre. Jetzt gibt es meist nbur wenig Abweichungen.
Die nebenstehende Skizze ist ein Beispiel aus einer Trennungsmediation mit einem Ehepaar aus einer Familie bestehend aus 4 Personen, wenn die Kinder eingerechnet werden. Diese abgebildete Darstellung wurde von einer getrennt lebenden Ehefrau während der Mediation gezeichnet. Welchen Eindruck hinterlässt diese Darstellung bei dem Betrachter? Sieht so eine Familie in Trennung aus?
Die stumme Aufstellung kann für alle denkbaren Gruppen genutzt werden, für Abteilkungen im Unternehmen oder auch für eine Familie. Sie kann noch präzisiert werden, indem die Personen statt den Zeichen X und O mit einem O markiert werden, dem eine Nase angemalt wird. Dann ist sogar die Blickrichtung erkennbar. Man könnte dann sehen ob die Person vor der Tür raus oder reingehen will.
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Siehe auch: Werkzeuge, Zusammenstellung, Technikenverzeichnis
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