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Berufsethik

Die vielbeschworene Haltung des Mediators muss Erwartungen erfüllen, die sich in einer Berufsethik niederschlagen. Die Frage nach der Berufsethik des Mediators steht im Zusammenhang mit folgenden Beiträgen:

Mediator als Beruf Berufsaufsicht Berufsethik Beschwerden Haftung bei Pflichtverletzungen

Das Phänomen der Berufsethik vereinigt Anforderungen der aus der Philosophie stammenden Ethik mit den Aspekten der Berufsausübung bzw. des Arbeitslebens. Besonders in den höheren Berufen wird die Berufsethik mit verinnerlichten Werten gleichgesdetzt, die das Verhalten des Berufsinhabers auch im Privaten beeinflussen. Von einem Richter ist beispielsweise zu erwarten, dass er sich auch im Privateben so verhält, dass Kollisionen mit seiner richterlichen Tätigkeit nicht aufkommen. Wenn der Richter in seiner Weltanschauung die Grundsätze unserer Verfassung ablehnt, ist er kaum als geeignet anzusehen, das Richteramt auszuüben. Das Richteramt soll auch ein Beispiel für berufsethische Regelungen geben, die das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im März 2016 zusammengestellt hat.1 Ähnliche Anforderungen erwartet auch das Berufsbild des Mediators von den Mediatoren.

Beispiel 14798 - Was würden Sie von einem Mediator halten, der im Privatleben vorschnelle Meinungen aggressiv veröffentlicht und die Meinungsgegner beschimpft? Würden Sie sich ihm in einer Mediation anvertrauen?


Das Beispiel zeigt, dass sich die ethischen Anforderungen auf den Mediator als Mensch beziehen. Es gibt Überschneidungen zwischen dem Privatleben eines Mediators und seinem Berufsleben, die sich in der Ethik wiederfinden. Das vorstehende Beispiel belegt nicht nur ein ethisches Defizit, sondern auch ein fachliches. Denn von einem Mediator kann erwartet werden, dass er sorgfältig mit Meinungen und Informationen umgeht und dass er auch mit einer respektvollen Kommunikation Wirkungen entfalten kann.

Die Ethik ist eine Wissenschaft, die sich mit dem menschlichen Handeln auseinandersetzt. Dazu gehört auch die Handlungsorientierung, die wiederum zu den Werten führt, an denen sich das Verhalten ausrichten soll. Mit diesem Gedanken kommen wir der Ausrichtung einer Berufsethik in der Mediation schon näher. Wenn wir sie, wie die Haltung des Mediators, an den Erfordernissen der Mediation ausrichten, steht das Menschenbild im Vordergrund. Um Verstehen vermitteln zu können, folgt der Zugang zum Menschen, der sich in der Fähigkeit manifestiert, zuhören zu können. Damit kommen die Kommunikationsvariablen ins Spiel, die die Fähigkeit zur Akzeptanz, zur Empathie und zur Kongruenz erwarten lassen. Wenn die Mediation als ein kognitives Verfahren verstanden wird, kopmmt die Metaebene ins Spiel und damit die unbefangene neutrale Haltung gegenüber Menschen und deren Gedanken.

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