Umfeldsondierung zum Schutz der Mediation
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Es geht darum, Einflüsse von außen zu identifizieren, die auf die Mediation Einfluss nehmen, um die Mediation zu schützen. Bitte beachten Sie auch:
Werkzeugsystematik Systemik Umfeldsondierung Parallelprozesse Mediationsgeister Fristen Helfersystem
Die Parteien sind nicht alleine auf der Welt. Sie sind vielmehr in andere soziale Systeme eingebunden, die ihr Verhalten und ihre Entscheidungen beeinträchtigen können. Auch die Mediation kann ohne weiteres beeinträchtigt werden, wenn unerkannte parallele Vorgänge auf das Verfahren und die zu klärenden Fragen oder das Konfliktverhalten Einfluss nehmen. Es macht also Sinn, eine Umfeldsondierung vorzunehmen.
Worauf zu achten ist
Wenn Sie die Mediation als einen Metaprozess verstehen, der den Parteien hilft, den Weg durch die Konfliktbeilegung zu reflektieren, dann genügt es nicht, lediglich das Streitsystem selbst im Blick zu haben. Die Ausführungen zur Systemik haben bereits gezeigt, dass es mehrere Systeme gibt, die nicht nur den Verlauf, sondern auch das Ergebnis der Mediation beeinträchtigen können. Um dies zu verhindern, richtet der Mediator sein Augenmerk auf folgende mögliche Einflüsse:
- gibt es parallel verlaufende Prozesse die Einfluss auf die Entscheidung oder das Konfliktverhalten nehmen
- gibt es Personen im Hintergrund (wie z.B. Geistberater, neue Lebenspartner), die Einfluss auf die Entscheidung der Partei nehmen
- sind Fristen zu beachten
Durchführung der Sondierung
Der einfachste Weg besteht darin, dass der Mediator in der 1.Phase die Parteien einfach danach fragt, ob es Vorgänge und Gefahren gibt, die auf den Verlauf und das Ergebnis der Mediation Einfluss nehmen könnten. Er kann sich also konkret danach erkundigen, ob gegebenenfalls ein Gerichtsverfahren anhängig oder geplant ist, ob irgendwelche Fristen laufen, die zu beachten sind oder ob Personen im Hintergrund Einfluss auf die Meinungsbildung der Parteien nehmen. Meistens ergibt sich die Information aus den Parteierklärungen, ohne dass danach explizit gefragt werden muss. Die Parteien erzählen oft von selbst, ob sie beispielsweise noch in einer Therapie sind oder andere Prozesse laufen oder wenn die gegnerische Partei unter fremdem Einfluss steht. Nicht immer ist Ihnen bewusst, was alles den Verlauf der Mediation Einfluss nimmt oder deren Ergebnis beeinträchtigen könnte.
Der Mediator sollte in jedem Fall sehr aufmerksam darauf achten, ob und gegebenenfalls und welche Beeinträchtigungen auf die Mediation einwirken können. Wenn die Beeinträchtigungen bekannt sind, finden sich Wege, sie entweder in die Mediation einzubeziehen oder herauszuhalten. Wenn es zu einem Zwischenfall gekommen, ist er gegebenenfalls Kontakt mit den Parteien aufnehmen, um die Konsequenzen zu klären. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Parteien bereits im Vorfeld zu informieren, dass es Ereignisse oder Einflüsse gibt, die die Mediation aus der Sicht der Parteien in Frage stellen könnten.
Er kann auch eine Klausel in die Mediationsdurchführungsvereinbarung einbauen, Die Parteien verpflichtet, den Mediator über solche Ereignisse zu informieren.1
Wenn die Parteien eine Lösung gefunden haben, kann damit die hat und der 5.Phase aktiv abprüfen, ob und wann es zu Irritationen kommen kann. Das ist besonders bei Beziehungskonflikten der Fall, wo es zu Rückfällen kommen kann oder wenn das Ergebnis anderen Person gegenüber auch zu vertreten ist. In den Fällen stellt der Mediator einfach verschiedene Szenarien dar und fragt die Parteien, wie sie damit umgehen.
Bedeutung für die Mediation
Wie üblich geht es darum, die Bedeutung des parallelen Prozesses oder des störenden Ereignisses abzustimmen und Fehli nterpretationen zu verhindern. Auch ist es wichtig, den Parteien die Möglichkeiten der Mediation vorzustellen, die oft falsch eingeschätzt wird. Es kommt also entscheidend darauf an, dass ich der Mediator eine Gelegenheit verschafft, mit den Parteien, über derartige Irritationen im Vorfeld oder nach dem sie eingetroffen sind, zu sprechen.
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