20:40 Methode | Bei der Lösungsfindung werden die Parteien aufgefordert, 40 Lösungsvorschläge in 20 Minuten vorzulegen. |
3er-Schritt der Handlungsoptionen | Menschen neigen dazu, direkt auf die Lösung zu achten. Was tue ich als nächstes? Was ist zu tun? Sind ihre typischen Fragen. Wenn es darum geht, herauszufinden was in der Mediation als nächstes zu tun ist, sollte bedacht werden, dass die Entscheidung drei gedankliche Schritte erfüllen muss. Siehe Handlungsoptionen |
4-Lösungsfeldermodell | Siehe Konfliktnavigator (Coaching) |
5-W-Methode | Der Kern dieser von Sakichi entwickelten Methode lenkt den Blick in die Lösung, indem bei jedem Problem mindestens 5 mal nach dem Warum gefragt wird. Diese Technik führt dazu, dass jede Antwort wieder mit Warum hinterfragt wird. Mit dem Warum wird das Denken in die Tiefe geführt. Es bewirkt zumindest, dass man sich mit der ersten Antwort nicht zufrieden gibt. |
6-Schritte Reframing | Siehe Six-Step-Reframing |
Aber weg-Technik | Menschen neigen zu einem ja-aber Denken. Die aber Aberweg-Technik soll Ihnen das aber aus dem Kopf holen, um die Gedanken aus einem Nein in ein Ja zu überführen. |
Ablaufschema | Siehe Phasenablaufschema. Das Phasenablaufschema fasst die Einzelheiten, die sich aus der Ablaufbeschreibung der Mediation ergeben, zusammen. |
Abschlussdokumentation | Niederschrift der Abschlussvereinbarung zur Manifestation der in der Mediation gefundenen Lösung. Die schriftliche Dokumentation bedarf der Zustimmung der Parteien. |
Abschlussvereinbarung | Die Abschlussvereinbarung manifestiert das Ergebnis der Mediation. Sie ist der erste Schritt in die Umsetzung der gefundenen Lösung. Die Abschlussvereinbarung hat durchaus einen juristische Bedeutung, wenn sie einen Vertrag darstellt, der Rechte und Pflichten mit bindender Wirkung festschreibt. Weil nicht alle Verträge formfrei möglich sind, hängt ihre Wirksamkeit davon ab, dass die Formerfordernisse erfüllt werden. |
Abstimmung | Eine Mehrheitsentscheidung über eine Abfrage der Dafür- und Dagegenstimmen herbeiführen. Ein dem Konsens näher kommendes Abstimmungsformat ist das systemische Konsensieren. |
Akquise | Der Begriff wird methodisch gleichbedeutend mit der Anbahnung verwendet. Er bezeichnet die Methode, wie der Mediators im Vorfeld einer Mediation vorgehen sollte, um eine gelingende Mediation zu generieren. Die Akquise betrifft das Verhalten, bevor es zu einem Kundenkontakt kommt. |
aktives Zuhören | Aktives Zuhören beschreibt ein intensives, verstehendes Zuhören. Der Zuhörer zeigt nicht nur, dass er aufmerksam zuhört, er bescheinigt das was er verstanden hat auch durch Rückmeldungen (Loop). Das aktive Zuhören wird in den Loops durch das Paraphrasieren oder das Verbalisieren erweitert. |
Aktivierungsfrage | Einstieg in ein Thema durch stimulierende Fragen, wo die ersten Antworten weitere Fragen und Antworten nach sich ziehen, um das Eis zu brechen. |
Analogie | Ein vergleichbares Beispiel oder Bild mit einer anderen Aussage oder zur Verdeutlichung einer Aussage. Die Analogie spricht die analoge Wahrnehmung an und erlaubt eine sinnliche Erfahrung. |
Anbahnung | Mit dem Begriff der Anbahnung, der auch eine Methode bezeichnet, wird das Vorgehen des Mediators im Vorfeld einer Mediation beschrieben die Anbahnung umfasst die Akquisition vor dem Kundenkontakt und die konkreten Vorbereitungshandlungen nach dem Kundenkontakt. |
Anker setzen | Beim Ankern oder Anker setzen werden externe Reize (etwa mit dem Finger in die Fläche der anderen Hand stoßen) mit einer bestehenden Erinnerung bewusst verknüpft. Der Anker kann selbst oder von jemandem anderes gesetzt werden. |
anonymisierte Umfragen | Bei großen Mediationen mit vielen Beteiligten kann eine anonymisierte Umfrage dazu beitragen, alle Informationen einzuholen, um eine Konfliktanalyse zu ermöglichen und die Gespräche zu planen. |
Anwendung | Das Verwendungsverzeichnis erläutert, wann welcher Begriff (Werkzeug) in der Mediation zur Anwendung kommt. Sie können also relevante Begriffe und Werkzeuge aus der Anwendungssituation heraus zurückverfolgen. Das Verzeichnis der Anwendbarkeit wichtiger Begriffe in der Mediation ist ein wichtiges Werkzeug zur praktischen Arbeit und zur Forschung. |
Arbeitsbündnis | Das Arbeitsbündnis beschreibt die Vereinbarung der Arbeit und Rahmenbedingungen, unter denen die Mediation durchgeführt werden kann |
argumentieren | Gründe zum Beweis oder zur Rechtfertigung darlegen. Das Argumentieren passt in die Phase 2, wo Positionen (und deren Begründung) dargelegt werden. Wenn es noch später in der Mediation vorkommt, muss sich der Mediator fragen, ob die Mediation auf dem richtigen Kurs ist. Für den Mediator selbst gibt es in keinem Fall einen Grund diese Technik anzuwenden. Auch dann nicht, wenn er angegriffen wird. |
Aspirin-Logik | Eine statistische Erhebung hat gezeigt, dass Menschen, die kein Aspirin nehmen, häufiger an Kopfschmerzen leiden. Der Umkehrschluss jedoch, dass jemand der kein Aspirin nimmt, deshalb notwendigerweise Kopfschmerzen hat, ist nicht logisch. Die Aspirin-Logik beschreibt eine Art des Denkens, die den Beweis für eine Tatsache dadurch herbeiführen will, dass sie das Nichtvorhandensein einer Korrelation oder des vermeintlichen Gegenteils widerlegt. Tatsächlich führt die Negation des Gegenteils nicht zwingend zur Schlussfolgerung, dass die Behauptung korrekt ist. Wenn ich belege, dass der andere böse ist, ist die Schlussfolgerung, dass ich gut sein muss, keine logische Konsequenz. Der Trugschluss lässt sich vermeiden, wenn man sich auf das konzentriert was ist oder sein soll. |
Assoziationen aufdecken | Paraphrasen und Fragen decken die Denkweise des Medianden auf. Die Assoziationen werden angesprochen und hinterfragt. |
Assoziationstechniken | Die Assoziation beschreibt das Phänomen, dass zwei (oder mehr) ursprünglich isolierte psychische Inhalte (wie z. B. Wahrnehmungen, Gefühle oder Ideen) als Assoziationsglieder eine Verbindung eingehen. Nicht immer sind die Assoziationen zielführend. Es gibt Gesprächstechniken, die sich auf das assoziative Denken einlassen und sich eignen, die assoziative Zuordnung zu ändern oder zu korrigieren. |
assoziatives Befragen | Die Frage soll herausfinden, was der Partei in den Sinn kommt, wenn sie bestimmte Trigger erhält (mit etwas konfrontiert wird). Beispiel: "Was fällt Ihnen ein, wenn Sie .... hören?" |
asynchrone Kommunikation | Die asynchrone Kommunikation findet bei nicht gleichzeitiger Anwesenheit der Parteien statt. Beispiele sind Telefonate, Briefe oder e-Mails. |
Auch Wenn Frage | Die Auch-Wenn-Frage zielt darauf ab, Alternativen und Ressourcen zu erkennen. Die Frageformel passt in das Format der Mäeutik, des Reframing, der zirkulären Fragen und der Reflexionsfragen. Ihr Ziel besteht darin, Erkenntnisse zu ermöglichen, Ressourcen aufzudecken und einen Sichtwechsel einzuleiten. |
Aufforderung zum Angebot | Die Parteien sollen selbst eine Lösung finden und sich darauf vereinbaren. Die Verhandlung besteht also aus dem üblichen Prozess von Angebot und Annahme, der jede Vertragsverhandlung determiniert. Im Idealfall gelingt es den Parteien in der 4.Phase bei der Lösungssuche sich nach Aufforderung durch den Mediator ein Angebot zu unterbreiten. Wenn es ihnen gelingt, ist das der Beweis, dass sie die Interessen der Gegenseite erkennen und respektieren. Auch sonst kann der Mediator die Parteien (als Intervention) auffordern, sich ein Angebot zu unterbreiten, wenn Fragen zur Mediation aufkommen und Streit auslösen.
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Auffüllung | Die Auffüllung soll die durch Tilgungen entstandene Lücken Schließen. Bei der Tilgung handelt es sich um ein rhetorisches Stilmittel, das aus einer verknappenden Weglassung besteht. In der Mediation geht es darum, Vollinformiertheit herzustellen. Tilgungen müssen also aufgedeckt und gegebenenfalls gefüllt werden. |
Aufgabenermittlung | Die Frage, welche Aufgaben ein Mediator hat, ist angesichts der Flexibilität des Verfahrens nicht leicht zu beurteilen. Umso wichtiger ist es, sich der Frage zu nähern, welche Aufgaben das sein können. Die Aufgaben leiten sich aus dem Mediationsverständnis ab, aus den rechtlichen Grundlagen und den situativen Anforderungen des Falles. Manche Aufgaben sind verpflichtend, andere sind optional. |
Augenbewegungen deuten | Die Augen als Spiegel der Seele zeigen innere Vorgänge an. Anhand der Augenwegegung soll erkennbar sein, woran der Mensch gerade denkt. |
Augenzugangsbewegungen | Siehe Augenbewegungen |
ausgleichen | Es ist eine Konsequenz der Allparteilichkeit, wenn der Mediator durch die Art seiner Rückmeldung einen Ausgleich von Gefällen (etwa unterschiedliche Möglichkeiten und Kompetenzen sich zu äußern, Machgefälle) herbeiführt. Es zählt zu seiner Übersetzungskompetenz (Vermittlungskompetenz), wenn er die Aussagen der eloquenten Partei etwa in eine Sprache übersetzt, die dem Niveau der anderen Partei entspricht und umgekehrt. |
Ausnahmesuchenfrage | Die Frage entspricht der magischen Frage. Sie zielt darauf ab, positive Elemente herauszuarbeiten, auf die sich eine Lösung stützen kann. |
ausprobieren | Die Technik des Ausprobierens findet sich im Trial and Error Prinzip wieder. Es handelt sich um einen Lernprozess, der über Ausschlusskriterien die griffige Methode oder Intervention erschließt. |
Ausschlusstechnik | Ausschlusstechnik dient der Konfliktanalyse. Es geht darum, den treibenden Konflikt herauszufiltern. Der treibende Konflikt ist der Konflikt, den es zu lösen gilt, damit der Streit beigelegt werden kann.
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Auswahlmöglichkeiten entwickeln | Die Parteien sollen nach Möglichkeit zwischen mehreren Optionen entscheiden können. Siehe auch WATNA/BATNA |
Ausweg finden | Es kommt vor, dass man sich in einer bizarren Gedankenwelt wiederfindet, von wo es keinen Ausweg zu geben scheint. Das ist z.B. bei Verschwörungstheoretikern, Querdenkern oder in anderen Fällen denkbar, wo sich die Parteien in ein mit der Realität nicht mehr übereinstimmendes, gedankliches Konstrukt zurückgezogen haben. Der Ausweg aus dieser Welt muss innerhalb des gedanklichen Konstruktes gefunden werden. Die Mediation gibt auch dafür eine Hilfestellung. |
Babysteps | Der englische Begriff kann mit kleinsten Schritten übersetzt werden. Er beschreibt eine Herangehensweise, die eben solche kleinen Schritte einfordert. Der Begriff Babysteps wird von den Parteien gut angenommen. Die möglichen kleinen Schritte werden oft nicht gesehen, weil das Ziel zu weit und zu hoch angesetzt wird und die Erwartungen zu groß sind. Der Mediator lenkt den Blick auf das was möglich ist. Das Wort Babysteps lässt das Ziel nicht aus dem Blick. Es weist lediglich darauf hin, dass ein Weg dorthin zurückzulegen ist. |
Bargaining | Übersetzt heisst Bargaining so viel wie feilschen. Bargaining kennzeichnet eine Verhandlungstheorie, bei der eine Gleichgewichtslösung durch Verhandlungen angestrebt wird. Es ist eine Technik, die auseinander liege Verhandlungspositionen in einem Verteilungskonflikt Schritt für Schritt zusammenbringt. |
Begrüßung | Was so selbstverständlich klingt, kann in der Mediation durchaus zu einer Fehlerquelle werden. Sie wird deshalb wie ein Werkzeug behandelt. |
Beispiele anbringen | Beispiele stellen einen Bezug zu konkreten Lebenssachverhalten und Erfahrungen dar. Sie helfen wenn Informationen anschaulich darzustellen sind. |
Benchmarking | Qualitätscheck, der sich an Benchmarks orientiert. Siehe Check-Qualität |
Beobachten | Von dem Mediator wird eine unabhängige, neutrale Beobachtung aus der Metaebene erwartet. Die Beobachtung bezieht sich nicht nur auf die Parteien, sondern auch auf das Verfahren und sich selbst. |
Beraten | Der Mediator hat über das Verfahren zu beraten, damit die Parteien im Verfahren die korrekten Entscheidungen treffen können. |
Beratungshinweis | Der Mediator ist nach §2 Mediationsgesetz gegebenenfalls verpflichtet auf Beratung hinzuweisen. Diese Pflicht betrifft nicht nur die anwaltliche Beratung. Auch wenn ein Krankheitsverdacht besteht, muss der Mediator darauf hinweisen, dass die Partei die Möglichkeit hat, Hilfe in Anspruch zu nehmen. |
Beruhigen | Ruhe vermitteln durch emphatisches Eingehen auf eine andere Person. |
Bestandsaufnahme | Die Phase zwei der Mediation wird auch als Bestandsaufnahme bezeichnet. Es geht darum den Streit der Parteien genau zu identifizieren. Die alternative Bezeichnung lautet Themensammlung. |
bevollmächtigen | Grundsätzlich ist es möglich, eine Partei oder einen Kollegen (Co-Mediator) zu bevollmächtigen. Gegebenenfalls hat der Mediator auch dazu beizutragen, dass die Handlungsfähigkeit einer Partei durch eine Bevollmächtigung sichergestellt werden kann. |
Bewertung der Lösungsvorschläge | Die Bewertung der Lösungsvorschläge ist je nachdem ein Teil des Verhandelns, der Lösungssuche oder irgendwo dazwischen. Hier wird der Bewertungsvorgang als ein eigenständiger Teil der 4. Phase beschrieben. Die Bewertung führt in einen Lösungskanal, der dann die Grundlage für das Verhandeln ist. |
Beziehungsanalyse | Üblicherweise werden die Beziehungen in einer Gruppe mit einem Soziogramm sichtbar gemacht. Ein Soziogramm ist in einer Mediation allerdings nur bedingt verwertbar. Hier kann eine Beziehungsanalyse durchgeführt werden, die wie wie eine Aufstellung funktioniert und mit Bildern (statt Repräsentasnten) hergestellt wird. |