Mediationsarten
Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Archivseite, die inhaltlich jedoch Kapitelseite im Abschnitt Mediation des Mediationshandbuchs zugeordnet wird. Der Begriff der Mediationsarten wird unterschiedlich verwendet, weshalb eine Klarstellung erforderlich ist. Beachten Sie bitte auch:
Mediation (Systematik) Verständnis Konzepte Modelle Formen Felder Stile
Eine korrekte Vorstellung, was mit den Mediationsarten gemeint sein kann, liefert die Antwort auf die Frage, wo sich die Konfliktarten innerhalb der Klassen der Mediationssystematik wiederfinden lassen. Sie kommen darin vor, jedoch unter einer anderen Bezeichnung. Und schon stellt sich ein Problem heraus, das für die Mediationsarten kennzeichnend ist. Der Begriff wird ganz unterschiedlich konnotiert und verwendet.
Traditionell bezeichnet die Art entweder eine Eigenschaft (Eigenart) oder eine Verhaltensweise (Weise), weshalb auch oft von der Art und Weise gesprochen wird. Die Verwendung des Begriffs der Mediationsart legt es eigentlich nahe, dass dann von der Eigenschaft gesprochen wird, also der Eigenart der Mediation. Um sie von der Verhaltensweise abgrenzen zu können, bedarft es eines weiteren Begriffs, der die Eigenarten aufnimmt und von den Verhaltensweisen unterscheidet. In der hier angewendeten Systemik werden die Eigenarten deshalb separat unter das Wesen der Mediation subsummiert, das sich in unterschiedliche Mediationskonzepte aufteilen lässt, während die unterschiedlichen Herangehensweisen als Mediationsmodelle bezeichnet werden.
Arten, Modelle und Projekte
Der Gesetzgeber hat unglücklicherweise den Begriff der Mediationsart mit den Fachmediationen gleichgesetzt. Dies ist insofern irreführend, als die Fachmediation zwar eine auf den Anwendungsbereich bezogene Ausrichtung der Mediation beschreibt. Indes liegt den Fachmediationen kein spezifisches Mediationsmodell im hiesigen Verständnis zugrunde. Das heißt, die fachbezogene Ausrichtung kann den Hintergrund und gegebenenfalls die Herangehensweise betreffen, nicht aber die Eigenart der Mediation. Darüber hinaus sind die unterschiedlichen Verhaltensweisen in der Mediation auch fachunabhängig nachzuweisen. Das bedeutet: In einer Familienmediation kann sowohl eine evaluative wie eine an und für sich näher liegende transformative Mediation angewendet werden.
Unterscheidungen, die sich statt auf die Anwendungsfelder auf unterschiedliche Herangehgensweisen konzentrieren, kommen der Mediationsart zumindest begrifflich näher. Sie gehen beispielsweise auf Augsburger zurück. Augsburger ist ein amerikanischer Theologe, der besonders im Bereich der interkulturellen Mediation zitiert wird und zwischen dem nordamerikanischen und dem traditionellen Modell unterscheidet. Andere Unterscheidungen gehen auf Breidenbach zurück. Breidenbach unterscheidet Kategorien, die er als „Service Delivery“, „Access to Justice“, „Individual Autonomy“, “Reconciliation“ und „Social Transformation“ - Ansätze beschreibt.1 Die Variationen des Mediator-Verhaltens konzentriert er schließlich auf eine Verhandlungsstrategie und eine therapeutische Integration. Walz lässt sich auf eine Unterscheidung zwischen der Vertrags- und der Konfliktmediation ein, womit er nicht mehr als die Bearbeitungstiefe der Vermittlung anspricht. Eine weitere, historisch abgeleitete Unterscheidung differenziert zwischen dem allgemeinen, dem einigungsorientierten, dem kognitiv-systemischen und dem transformativen Stil. In einem Bundesstaat der Vereinigten Staaten, wird die mediative Praxis an den Mediationstypen analytisch, facilitativ, inklusiv und transformativ ausgerichtet.2 Alle diese Varianten gehen in den Mediationsmodellen der hier zugrunde gelegten Mediationssystematik auf.
Bedeutung für die Mediation
Es würde der Mediation entgegenkommen, wenn sich die hier vorgestellte Systematik durchsetzt. Sie erlaubt eine präzise Abgrenzung der unterschiedlichen Erscheinungsformen und der damit einhergehenden Qualifikation des Verfahrens. Ein weiterer Vorteil ist die einheitiche Terminolgie und die damit einhergehende Fähigkeit, die Mediation korrekt zu beschreiben und abzugrenzen.
Was tun wenn ...
- Mediationsmodell wurde nicht abgestimmt
- Bearbeitungstiefe wird nicht abgestimmt
- Der Mediator wählt eine unpassende Mediationsweise
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Alias:
Siehe auch: Mediationsmodelle,
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