Fragebogentechnik
Wie der Name besagt, handelt es sich um eine Technik, die Abfraten im Fragebogenformat verwendet. Richtig angewendet, kann sie in der Mediation mit Gruppen eine gute Hilfestellung bieten.
Keine stille Post
aber eine Menge Hintergrundinformation
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Problemschilderung
Wie erfolgt die Sachverhaltsdarstellung bei der Arbeit mit Gruppen? Es wäre kaum zielführend, wenn der Mediator einzelne oder alle Mitglieder der Gruppe auffordert, den Sachverhalt und mehr noch die zu lösenden Probleme zu schildern. Wenn jeder bei der Schilderung zu Wort kommt, geht zu viel Zeoit verloren, es gibt uznsäglioche Wiederholungen und was noch schlimmer ist, wer weiß denn ob jeder in der Gruppe bereit ist sich vor der Gruppe über die vorliegenden Konflikte zu äußern?
Lösungsansatz
Die bekannteste Herangehensweise ist, die Gruppenmediation mit Einzelgesprächen vorzubereiten. Die schaffen aber Unruhe im Unternehmen und kosten viel Zeit und Geld. Ihr Vorteil ist, dass der Mediator einen persönlichen Kontakt zu jedem Einzelnen aufbauen kann.
Die Fragebogentechnik erzielt einen ähnlichen Effekt und ist - abgesehen von dem persönlichen Kontakt - oft auch effizienter. Sie geht schneller und ist kostengünstiger. Sie verusracht weniger Unruhe im Unternehmen und ist eine ideale Vorbereitung für die danach durchzuführende Mediation (das Gespräch).
Durchführung
Bei der Durchführung ist folgendes zu beachten:
- Es gibt sondierende Vorgespräche, damit die Fragen im Faregbogen mit der Konfliktsituation abgestiummt werden können. Auch ist es erforderlich die Sprechweise abzustimmen.
- Die Fragebögen müssen anonymisierte Antworten erlauben.
- Es muss sichergestellt sein, dass jeder Teilnehmer die Gelegenheit hat, einen Fragebogen auszufüllen und dass jeder einen Fragebogen bekommt.
- Das Ausfüllen ist freiwillig.
- Die Fragen gehen auf alle bekannten und möglichen Probleme und Konfliktursachen ein.
- Die Fragen gehen auch auf das Verfahren ein und die Bereitschaft zur Teilnahme. Insbesondere die Bereitschaft offen über alles zu reden.
- Es wird angekündigt und sichergestellt, dass die Fragebögen nur zur Hintergrundinformation des Mediators dienen. Sie können also nicht als stille Post verwendet werden.
Vorteil
Wenn die Fragen gut aufgestellt sind, erfährt der Mediator alles ü+ber den Konflikt. Er kann also eine hervorragende Konfliktanalyse erstellen. Wenn er die Parteien in der Grupope auffordert, etwas über den Konflikt zu sagen oder Themen anzugeben, hat er eine Kontrolle, ob wirklich alle Konflikte angesprochen werden (können).
Risko
Die Parteien könnten wegend er Anonymität die Eigenverantwortung ihrer Erklärung aus dem Blick verlieren und Dinge behaupten, die so nicht wirklich stimmen.
Bedeutung für die Mediation
Die Fragebogentechnik kommt nur bei Gruppenmediationen zur Anwendung. Sie ersetzt kein Gespräch, kann es aber vorbereiten. Mit den Fragebögen kann auch ein Feedback etwa bei einer fortgesetzten Verhandlung eingeholt werden.
Was tun wenn ...
- Die Parteien verhalten sich auffallend passiv
- Die Parteien kommunizieren nicht
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Aliase: Fragebogen
Siehe auch: Verzeichnis-Werkzeuge, Techniken
Prüfvermerk: -