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Mediation und Management

Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Titelseite der Rubrik Management in der Abteilung Werkzeuge. Es geht um die professionelle Anwendung der Mediation. Beachten Sie bitte, was alles damit zusammenhängt.

Management


Worum es geht: Wer die Mediation professionell betreibt, ist auf ein Management abgewiesen. Dabei geht es nicht nur um die Qualität und die Effizienssteigerung der Arbeit rund um die Mediation und insbesondere der Durchführung von Mediationsverfahren. Es geht um viel mehr. Worum genau ist das Thema der folgenden Beiträge.

Einführung und Inhalt: Der Anglizismus Management leitet sich aus dem Lateinischen ab. Laut Wikipedia steht er inzwischen für jede zielgerichtete und nach ökonomischen Prinzipien ausgerichtete, menschliche Handlungsweise der Leitung, Organisation und Planung in allen Lebensbereichen.1 Wie kann das mit der Mediation einhergehen ohne sich vorwerfen zu lassen:

"Du manipulierst doch!"


Das jedenfalls warfen Studenten dem Ausbilder vor, als er im Training zeigte, wie eine Mediation funktioniert. War das zu viel Management? "Nein ...", windete sich der Ausbilder. In seiner Vorstellung passen Manipulation und Mediation doch ethisch irgendwie nicht zusammen. Ganz abgesehen davon, hat seine Einflussnahme nichts mit Management zu tun. Da ist er sich sicher. Trotzdem bedarf es der Klärung was Management in der Mediation bedeutet und wie es sich von unerwünschten Beeinflussungen abgrenzt.

Mediation versus Manipulation

Mediation ist Manipulation, wenn das bewusste Aufgreifen verborgener Gedanken und das Fokussieren der Gedankengänge in ein offenes und kritisches Denken eine Manipulation darstellt. Immerhin handelt es sich bei der Mediation um einen Prozess, bei dem die Gedanken der Parteien in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Sie werden2 auf einen Fokus ausgerichtet, der hinter dem Problem liegt und den Parteien hilft, sich von dem Problem auch gedanklich zu lösen. Die Mediation ist aber niemals eine Manipulation für eine bestimmte Lösung. Auch begrifflich handelt es sich nicht um eine Manipulation, weil das verdeckte Beeinflussen eines Menschen niemals zu seinem Nachteil erfolgt. Gedanken werden ermöglicht. Auch der Gedankengang wird offengelegt. Die gedankliche Hoheit verbleibt stets bei den Parteien. Sie entscheiden, ob sich die durch die Mediation produzierten Gedanken gut anfühlen oder nicht. Von daher ist die Beeinflussung auch ethisch gerechtfertigt, weil sie den Horizont erweitert, vollständige Informiertheit herstellt und die volle Autonomie der Partei einfordert und ermöglicht.3

Ein Prozess der Steuerung

Wer genau hinschaut wird erkennen, dass die Mediation ein Prozess ist, bei dem nicht nur die Interaktionen gesteuert werden. Procedural betrachtet werden verschiedene Abläufe zusammengeführt. Es geht nicht nur darum, die Mediation, sondern auch ihr Zusammenspiel mit anderen Verfahren und Vorgängen zu steuern. Zu allem Überfluss müssen die Verfahren auch noch mit dem Konflikt zurecht kommen und die Komplexität des Falles bewältigen.

 Merke:
Leitsatz 4447 - Der komplexe Steuerungsprozess, der das Prozessverhalten mit den Verfahrensoptionen und dem Konfliktverhalten in Einklang bringt, wird als DR-Management bezeichnet. Das Kürzel DR steht für Dispute Resolution. Bei der Mediation verdichtet sich das DR-Management zum Mediationsmanagement

Im Vordergrund steht die Steuerbarkeit des Verhaltens. Das Wort "managen" leitet sich vom Englischen "to manage" ab. Es bedeutet so viel wie handhaben oder mit etwas zurechtkommen, etwas bewältigen oder etwas fertigbringen. Das italienische "maneggiare" bedeutet "an der Hand führen".4 Überwiegend wird Managen als Leiten verstanden.

Managementkatogorien der Mediation

Das Management der und in der Mediation ist so komplex wie das Verfahren selbst.
Die verschiedenen Managementansätze werden deshalb in mehreren Beiträgen erörtert und in folgende Bestandteile unterteilt:

Mediationsmanagement

Es geht um die Frage, ob und wie der Mediator das Verhalten der Parteien und darüber den Prozess der Mediation beeinflussen kann.

Verfahrens- und Prozessmanagement

Es geht um die Frage, welches Verfahren situationsbedingt am besten geeignet ist, den Streit oder den Konflikt beizulegen.

Aktenmanagement

Alles über die Aktenführung, die Dokumentenverwahrung, die Protokollierung und die Akteneinsicht.

Konfliktmanagement

Es geht um die Frage, ob wie und wer den Konflikt der Parteien und dessen Auflösung steuert.

Qualitätsmanagement

Es geht um die Frage, wie Fehler vermieden werden und wie die Leistung des Mediators mit der höchst möglichen Effizient ausgeführt werden können.

Zeitmanagement

Über den Umgang mit der Zeit und der zeitlichen Planung für und in der Mediation.

Bedeutung für die Mediation

Der professionell tätige Mediator sollte stets bemüht sein, seine Effizienz zu steigern. Das ist er sich und den Kunden schuldig. Nicht nur die Nachfrage, sondern auch die Gewissheit eine gute Arbeit abgeliefert zu haben, wird ihn dafür entlohnen.

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen. Zitiervorgabe im ©-Hinweis.

Bearbeitungsstand: 2024-10-09 08:52 / Version 81.

Aliase: DR-Management
Siehe auch: Seitenverzeichnis, Manipulation
Prüfvermerk: -

2 Das gilt zumindest in dem Verständnis der Kognitionstheorie
4 Die Definition wurde aus Wikipedia (wikipedia.org/Management) entnommen.


Based on work by Arthur Trossen und anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Freitag November 1, 2024 04:23:08 CET.

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