Akzeptanz
Die Akzeptanz hat in der Mediation eine grundlegende Bedeutung. Wichtig ist, sie nicht mit dem Einverständnis oder der Zustimmung zu dem Gesagten zu verwechseln!
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Inhaltsverzeichnis
Die Akzeptanz ist neben der Empathie und der Authentizität eine der drei grundsätzlichen Bedingungen für eine gelingende Kommunikation. Carl Rogers hat die Variablen der Kommunikation als grundsätzliche Elemente herausgearbeitet, mit denen die Grundhaltungen der personenzentrierten Gesprächstherapie beschrieben werden. Sie gelten in gleicher Weise für die Mediation.
Definition
Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen ab1 . Der Duden hingegen definiert Akzeptanz lediglich als Bereitschaft, etwas zu akzeptieren2 . Akzeptieren wird dann mit den Bedeutungsinhalten annehmen, hinnehmen, billigen; anerkennen; mit jemandem oder etwas einverstanden sein beschrieben3
Akzeptanz in der Kommunikation
Rogers beschreibt diese Grundhaltung als „das Akzeptieren, die Anteilnahme oder Wertschätzung“ des Therapeuten gegenüber den Gefühlen und Äußerungen seines Klienten4 . Von einem Einverständnis ist keine Rede, wohl aber davon, dass der Therapeut gewillt ist, den Patienten sein jeweiliges momentanes Gefühl ausleben zu lassen.
Dieses Video zeigt die Aufzeichnung eines Interviews mit Carl Rogers.
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Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Empathie, Akzeptanz, Kongruenz
In dem Video führt Carl Rogers aus:
Akzeptanz in der Mediation
Weil die Mediation ein kommunikatives Verfahren ist, fließt der Gedanke als Haltungemerkmal auch in die Mediation ein. Damit es möglich ist, auch eine kritische Aussage der Partei oder ein kritisches Verhalten zu reflektieren, ist es in der Mediation besonders wichtig, dioe Akzeptenz nicht mit einem Einverständnis oder gar einer Zustimmung zu verwechseln.
In Erweiterung zur kommunikativen Akzeptanz kommen in der Mediation noch ein Konflikt- und ein Kognitionsmerkmal hinzu:
- Konfliktmerkmal
- Das Konfliktmerkmal berücksichtigt, dass wir es hier nicht nur mit einem Patienten, sondern mit mindestens zwei streitenden Parteien zu tun haben. Je nachdem, wie hoch der Konflikt eskaliert ist, sind die Parteien außerstande sich zu akzeptieren. Die Akzeptanz des Mediators stellt die Brücke her und erlaubt die Akzeptanz unter den Parteien Schritt für Schritt wiederherzustellen. Dabei kommt es natürlich darauf an, dass der Mediator nicht die eigenen Akzeütanzmerkmale zugrunde legt. Er muss erkennen, unter welchen Bedingungen die gegnerische Partei bereit ist einen anderen Menschen zu akzeptieren.
- Kognitionsmerkmal
- Das Kognitionsmerkmal bezieht sich auf die Metaebene. Das ist die Perspektive, aus der der Mediator die Akzeptanz leisten muss. Die Metaebene ist wertefrei und demenstprechend neutral. Sie erlaubt es, sich mit den Wertesystemen der Parteien auseinandrzusetzen - oder genauer gesagt, eine Ebene abzubilden, unter denen sich die Parteien mit sich und dem Gegenüber auseinandersetzen können. Die Werte des Mediators spielen dabei überhaupt keine Rolle.
Herausforderungen
Gelingt es dem Mediator, seine eigenen Wertvorstellungen so weit zurückzunehmen, dass er der Partei selbst dann noch unbefangen zuhären kann, wenn deren Angaben mit den gesellschaftlich akzeptierten Werten kollidiert? Die Antwort fällt leicht: Das muss der Mediator selbst entscheiden. Wichtig ist, dass er erkennt wo seine Grenzen sind, dass er sich seine Grenzen eingesteht und dementsprechend handelt. Gegebenenfalls muss er die Weiterführung des Verfahrens mit seiner Person ablehnen. An dieser Stelle zeigte sich, wie wichtig die Haltung des Mediators ist.
Bedeutung für die Mediation
Der Maßstab des Handelns und die Grundlage für Entscheidungen des Mediators ist stets die Frage, ob und inwieweit er noch die Metaebene abbilden kann. Sie ist erforderlich, um der Partei eine Reflexionsebene anzubieten, die nicht bewertet und verurteilt sondern Einsichten und Erkenntnisse ermöglicht.
Was tun wenn ...
- Was die Partei sagt, ist nicht zu akzeptieren
- Kündigung als ultima Ratio
- Der Mediator hört nicht zu
- Die Distanz der Metaebene ist verloren gegangen
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Siehe auch: Archiv
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