Folgender Fall: Eine innerbetriebliche Mediation mit Mobbing und so weiter wurde nach den Regeln der Kunst und dem Konzept der kognitiven Mediationstheorie durchgeführt. Diese Herangehensweise führt dazu, dass die Gedanken aus dem Problem herausgeführt werden. Logischerweise kommt das Problem, worüber gestritten wird, nur sehr reduziert zur Sprache und dann auch noch so, dass nicht darüber gestritten wird. Beispiel: "Der Kollege ärgert mich", lautet der Vorwurf. Fragt der Mediator danach, warum der Kollege den Mitarbeiter ärgert, wird das Problem verschärft. Angriffe lassen sich nicht vermeiden. Fragt er hingegen: "Wie wären Sie denn gerne behandelt?", wird über den Nutzen gesprochen, aus dem sich Lösungsansätze ergeben, ohne dass es zu Angriffen kommen muss. Jetzt kommt allerdings das Problem auf, dass die Parteien den Streit vermissen. Im konkreten Fall wurden die Parteien darauf hingewiesen, dass die Lösung doch schon vorhanden sei als sich die Abteilungsleiterin, die bei der Mediation anwesend war, beschwerte, dass der Mediator gar nicht auf das Thema einginge. Sie meinte, dass der Streit nicht aufgegriffen würde. tatsächlich gab es im konkreten Fall bereits eine Lösung, was die Abteilungsleiterin eingestanden hat. Trotzdem investierte sie, dass der Mediator nicht auf das Thema eingegangen sei. Der Mediator sagte daraufhin okay, wir haben ja noch Zeit als er die Mediation fortsetze. Hat das Mobbing konkret aufgedeckt die Parteien aufgefordert, ihre Vorwürfe zu erklären und ihre Argumente vorzutragen. Jetzt haben die Parteien begriffen, dass und warum der Weg der Mediation, der effizientere und angenehmere ist. Der Mediator hat sich für die Kritik bedankt, weil sie einen Anlass gegeben hat, den Zusammenhang zu erklären und wirklich deutlich zu machen, dass die gefundene Lösung tatsächlich den Konflikt vollständig überwunden hat.