Transaktionsmodell und Transaktionsanalyse

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Hier geht es um die Transaktionen innerhalb einer Kommunikation und die Rückkopplung auf das Individuum. Bitte beachten Sie auch:

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Die Transaktionsanalyse ist eine vielseitig verwendbare Methode, um das Verhalten und die Interaktionen mit anderen Menschen zu verstehen. Die Methode ist wissenschaftlich fundiert und hat viele praktische Anwendungen. Sie trägt dazu bei, die zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern und die Kommunikationsfähigkeiten zu erweitern.

Das Transaktionsmodell

Das Transaktionsmodell von Eric Berne ist die Grundlage der Transaktionsanalyse. Berne war ein kanadischer Psychiater, der sich für die menschliche Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen interessierte. Er ging davon aus, dass zwischenmenschliche Interaktionen in Form von Transaktionen stattfinden, bei denen mindestens zwei Personen beteiligt sind, die sich gegenseitig Nachrichten senden und empfangen.1

Das Video vom Kanal AnkerWissen erläutert das Transaktionsmodell der Kommunikation nach Eric Berne als eines der wichtigsten theoretischen Modelle der Kommunikation überhaupt. Es steht im Einklang mit den 5 Axiomen der Kommunikation, die Paul Watzlawick aufgestellt hat. Eric Berne unterteilt die Stufen der Kommunikation in drei "Ich-Formen" Das Eltern-ICH, das Kind ICH und das Erwachsenen ICH und beschreibt dabei, dass aus der Art der Kommunikation der die Beziehung der Akteure zu entnehmen ist.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Video um ein bei Youtube (Google) hinterlegtes Video handelt. Was das bedeutet, erfahren Sie in der Datenschutzerklärung. Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Transaktionsmodell der Kommunikation nach Eric Berne


Das Transaktionsmodell basiert auf der Idee, dass unsere Persönlichkeit aus verschiedenen Ich-Zuständen besteht, die in unserer Kindheit gebildet wurden.2 Diese Teile werden von Berne als Ego-Zustände bezeichnet. Die Ego-Zustände sind unser Ich-Modus, wenn wir mit anderen Menschen interagieren. Sie bilden eine früh angelegte Struktur, die auf die sozialen Beziehungen, also die Transaktionen Einfluss nimmt. Berne unterscheidet ähnlich wie das Instanzenmodell von Freud drei Ego-Zustände: das Eltern-Ich, das Kind-Ich und das Erwachsenen-Ich. Anders als Freud legt er den Schwerpunkt aber nicht auf unbewusste Kräfte und Motivationen im Inneren des Menschen, die aus den Spannungen zwischen dem Ich (dem Realitätsprinzip), dem Über-Ich (dem Moralitätsprinzip) und dem Es (dem Lustprinzip) resultieren. Bernes konzentrierte sich stattdessen auf die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, die sich aus dem Austausch mit anderen Menschen ergeben. Dabei legt er folgende Egozustände zugrunde:3

  1. Eltern-Ich (Exeropsyche): Das Eltern-Ich ist der Teil von uns, der von unseren Eltern und anderen Autoritätspersonen geprägt wurde. Besonders in den frühen Lebensjahren ist das Kind noch gar nicht in der Lage, die Anleitungen, Verhaltensregeln und Befehle etwa der Eltern zu hinterfragen. Sie werden oft ungeprüft hingenommen und oft nicht mehr in Frage gestellt.
    Funktionale Unterscheidung: Das Eltern-Ich unterscheidet eine fürsorgliche und / oder eine kritische Prägung.
    Hinweise auf das Eltern-Ich: Indizien, mit denen das Eltern-Ich erkennbar wird sind Stirnfalten oder Händeringen, wertende Urteile über andere Menschen, unüberlegte Aussagen, klischeehafte Äußerungen, Vorurteile, Passivität und die Befolgung von Regeln.
  2. Kind-Ich (Archeopsyche): Das Kind-Ich ist der Teil von uns, der unsere Kindheitserfahrungen und Emotionen widerspiegelt. Hier geht es also nicht um die von außen angetragenen Erfahrungen, sondern um das innere Erleben.
    Funktionale Unterscheidung: Das Kindheits-Ich unterscheidet zwischen dem freien, dem rebellischen und dem angepaßten Kind-Ich.
    Hinweise auf das Kind-Ich: Gefühlsäußerungen jeder Art, Verwendung von Adjektiven, die über emotionale Zustände Auskunft geben wie traurig oder glücklich, trotzige Willensbekundungen, Superlative und Überlegenheitsbekundungen, die eigene Schwächen kompensieren.
  3. Erwachsenen-Ich (Neopsyche): Das Erwachsenen-Ich ist der Teil von uns, der auf Fakten und Erfahrungen basiert. Im Gegensatz zum Kindheits-Ich kann der erwachsene Mensch sich die als Entscheidungsgrundlage heranzuziehenden Informationen selbst beschaffen und sich ein eigenes Bild machen, das er seinem Handeln und Denken zurgunde legt.
    Hinweise auf das Erwachsenen-Ich: besonders aufmerksames Zuhören, offene Körperhaltung, dem Gesprächspartner zugewandt, vorrangig werden Wörter verwendet, die der Informationsfindung dienen. Das Erwachsenen-Ich äußert sich nur, nachdem es nachgedacht hat. Wertungen die von ihm vorgenommen werden, sind reflektiert und enthalten eine innere Logik.

Die Transaktion, also die aktive Teilnahme oder Auseinandersetzung der Beteiligten, findet zwischen den Egozuständen der einen und der anderen Person statt. Sie kann in einer Kommunikation häufig wechseln. Je nachdem, welcher Ich-Zustand gerade die Oberhand gewonnen hat, kann es sein, dass ein Erwachsenen-Ich auf ein Kindheits-Ich trifft. Rein logisch betrachtet, ergibt die Interaktion folgende Transaktionsmöglichkeiten:

  1. Komplementäre Transaktionen: Bei Paralleltransaktionen oder komplementäre Transaktionen kommunizieren die gleichen Ich-Zustände miteinander. Daraus folgt eine Kommunikationsregel, die besagt, dass parallele Transaktionen eine problemlose Kommunikation ermöglichen.
  2. Nicht-komplementäre Transaktion: Bei den nicht-komplementären oder Überkreuztransaktionen treffen verschiedene Ich-Zustände aufeinander. Überkreuzte Transaktionen verblüffen den Gesprächspartner und beenden das gewählte Thema, aber auch unter Umständen das Gespräch.
  3. Verdeckte Transaktionen: Die Kommunikation verläuft auf mehreren Ebenen. Es wird etwas anderes gesagt, als gemeint ist. Die Sachebene stimmt nicht mit der Beziehungsebene überein. Es gibt eine Parallele zum Hase und Igel Spiel.

Es gibt noch weitere Transaktionen, wie z.B. Tangentialtransaktionen oder konstruktive Überkreuzungen.4 Davon ausgehend, dass die komplementäre Transaktion immer die erfolgversprechende ist, zeichnet sich das Konzept ab, die Ich-Zustände als Kommunikationsebenen zu identifizieren und abzugleichen.

Die Theorie der vier Lebensanschauungen

Das Transaktionsmodell beschreibt, wie Menschen miteinander interagieren und wie diese Interaktionen durch die Kommunikation zwischen den Menschen beeinflusst werden. Dabei spielen auch grundsätzliche Lebensanschauungen eine wichtige Rolle. Sie werden als das Skript beschrieben, das uns Menschen mit auf den Weg gegeben wird. Das Skript wird mit der Theorie der Lebensanschauungen aufgedeckt. Sie hilft uns zu verstehen, wie die Grundhaltungen und Überzeugungen einer Person ihre Transaktionen mit anderen Menschen beeinflussen. Eine Person mit einer positiven Lebensanschauung wird wahrscheinlich eine gesunde und produktive Kommunikation mit anderen haben, während eine Person mit einer negativen Lebensanschauung dazu neigt, in Konflikte zu geraten oder sich zurückzuziehen. Die Lebensanschauungen werden schon im Säuglingsalter ausgeprägt. Es wird angenommen, dass sich innerhalb der ersten sechs Lebensjahre im Menschen bereits ein vorbewußter Lebensplan herauskristallisiert. Der Lebensplan ist das Skript. Es gibt einen Zusammenhang zum Belief. Die Lebensskript-Beliefs, die im Skript einer Person enthalten sind, sind tief verwurzelte Überzeugungen, die das Verhalten, die Gedanken und die Emotionen einer Person beeinflussen können. Durch das Verständnis und die Veränderung dieser Überzeugungen kann eine Person ihr Verhalten und ihre Persönlichkeit positiv beeinflussen. Es finden sich auch Parallelen zur Bindungstheorie. Stangl führt die Theorie der vier Lebensanschauungen auf die Forschungsergebnisse von Penfield zurück. Sie wurde von Berne aufgegriffen.5 Der Lebensplan, der im Laufe des weiteren Lebens verändert werden kann, nimmt Einfluss auf den Selbstwert und die unbewußten Beschlüsse über den Lebenserfolg. Die Theorie der vier Lebensanschauungen, die auch als Lebenspositionen bezeichnet wird, geht davon aus, dass jeder Mensch eine der nachfolgend aufgeführten vier grundlegenden Lebensanschauungen hat, die seine Wahrnehmung und Interaktionen mit der Welt beeinflussen:6

  1. Ich bin nicht OK, du bist OK: Das ist die von den meisten Menschen seit ihrer Kindheit gewählte Lebensanschauung. Sie ist die direkte Folge von der als Säugling erlebten Abhängigkeit von der Gnade derer, sie sich um es kümmern.
  2. Ich bin nicht OK, du bist nicht OK: Zu dieser Einschätzung kann es kommen, wenn das Kind die Mutter als gefühlskalt erlebt und wenn die Bestrafungen zunehmen, die als Du bist nicht ok gedeutet werden.
  3. Ich bin OK, du bist nicht OK: Diese Anschauung bildet sich als eine lebensrettende Entscheidung heraus, wenn es zu größeren, schmerzhaften und nachhaltigen Verletzungen durch die Bezugspersonen kommt.
  4. Ich bin OK, du bist OK: Das ist eine gesunde Einschätzung, die eine offene selbstkritiosche Auseinandersetzung ermöglicht.

Was ist die Transaktionsanalyse?

In der Transaktionsanalyse werden das Transaktionsmodell und die Theorie der Lebenspositionen zu einem psychologischen Konzept zusammengeführt. Das Denkmodell von Berne umfasst insgesamt jedoch vier grundlegende und kombiniert zu verwendende Konzepte, die unter dem Begriff der Transaktionsanalyse zusammengefasst werden:7

  1. Strukturanalyse: Die Strukturanalyse bezieht sich auf die Analyse der Persönlichkeitsstruktur einer Person und umfasst die Identifikation und Untersuchung der verschiedenen Ich-Zustände einer Person sowie deren Beziehungen zueinander. Die Strukturanalyse ist ein wichtiger Teil der Transaktionsanalyse, da sie es ermöglicht, zwischenmenschliche Beziehungen und Interaktionen zu verstehen und zu verbessern.
  2. Transaktionsanalyse: Die Transaktionsanalyse bezieht sich auf die Untersuchung von Transaktionen, die Interaktionen zwischen den verschiedenen Ich-Zuständen zweier Personen darstellen. Die Transaktionsanalyse hilft dabei, zu verstehen, wie Menschen miteinander kommunizieren und interagieren und wie ihre Persönlichkeitsstruktur ihre Interaktionen beeinflusst.
  3. Spielanalyse: Die Spielanalyse bezieht sich auf die Untersuchung von "Spiel"-Verhaltensmustern, die sich aus dem Zusammenwirken von Persönlichkeitsstruktur und Transaktionsmustern ergeben. Spiele sind repetitive Muster von Interaktionen, die oft negative Ergebnisse für alle Beteiligten haben. Die Spielanalyse hilft dabei, diese Muster zu erkennen und zu verändern.
  4. Skriptanalyse: Die Skriptanalyse bezieht sich auf die Untersuchung von "Skripten", die aus der Kindheit stammen und unser Verhalten im Erwachsenenalter beeinflussen. Skripte können positiv oder negativ sein und können uns in unserem Verhalten einschränken oder fördern. Die Skriptanalyse hilft dabei, diese Muster zu erkennen und zu verändern.

Anwendungen der Transaktionsanalyse

Die Transaktionsanalyse hat sich in viele Anwendungen hinein entwickelt. Sie kommt in der Psychologie, im Coaching, im Training und in der Beratung zur Geltung, auch in der Mediation. Meistens wird sie zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Kommunikation eingesetzt. Die Transaktionsanalyse kann auch dazu beitragen, Verhaltensmuster zu identifizieren und zu ändern.

In der therapeutischen Anwendung geht es darum, dem Klienten zu helfen, seine Persönlichkeit und sein Verhalten besser zu verstehen und zu verändern. Dies wird durch eine Kombination aus Gesprächstherapie, Selbsterforschung und gezielten Interventionen erreicht. Zunächst wird in der Therapie eine genaue Anamnese durchgeführt, um die Geschichte des Klienten und seine Beziehungen zu anderen Menschen zu verstehen. Dann werden die verschiedenen Ebenen der Persönlichkeit des Klienten untersucht, einschließlich seines Verhaltens, seiner Gedanken und Gefühle sowie seiner unbewussten Prozesse. Im Laufe der Therapie arbeiten Therapeut und Klient daran, dysfunktionale Verhaltens- und Denkmuster zu identifizieren und zu ändern. Dabei werden spezifische Interventionen wie Reframing, Skriptanalyse und Arbeit mit inneren Kindern eingesetzt. Die Therapie konzentriert sich auch auf die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen des Klienten. Durch die Analyse von Transaktionen und dem Verständnis der verschiedenen Rollen, die der Klient in seinen Beziehungen spielt, kann er lernen, gesündere und positivere Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Insgesamt zielt die Transaktionsanalyse-Therapie darauf ab, dem Klienten ein tieferes Verständnis seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens zu vermitteln, um ihm zu helfen, positive Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen.

In der Mediation kann die Transaktionsanalyse genutzt werden, um die Kommunikationsmuster und -prozesse aufzudecken, die zum Konflikt beitragen. Ein wichtiger Aspekt ist die Analyse der "Ich-Zustände" der Konfliktparteien. Diese beziehen sich auf unterschiedliche emotionale und kognitive Phänomene, die bei der Kommunikation auftreten können. Durch die Identifikation und Bewusstmachung der Ich-Zustände kann der Mediator helfen, Kommunikationsprobleme zu lösen und Konflikte zu deeskalieren. Das Verstehen der Zusammenhänge kann eine Entlastung bedeuten und dazu beitragen, eine bessere Grundlage für eine gemeinsame Lösung zu schaffen, wie Beziehungsprobleme zu überwinden sind.

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Hinweise und Fußnoten

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Bearbeitungsstand: 2023-08-30 10:13 / Version 36.

Alias: Transaktionsmodell
Siehe auch: Delphinstrategie, Rollen
Prüfvermerk: -

1 Siehe Transaktionsanalyse - 2023-05-01
2 Siehe Transaktionsanalyse - 2023-05-01
5 Siehe Stangl (Transaktionsanalyse) - 2023-05-01
7 Siehe auch Sammlung zur Transaktionsanalyse - 2023-05-02 unter Historische Bestandteile der TA