Es bedarf der Differenzierung:
a) Hinter der Drohung steckt möglicherweise ein Bedürfnis. Etwa mit Beleidigungen aufzuhören, Einnahmen einzugestehen usw. Dann lassen sich die Forderungen Positionen und Themen zuordnen und so in die Mediation einbringen.
b) Die Drohung soll den Gegner unter Druck setzen. Der Mediator muss darauf hinweisen, dass dies der falsche Weg in der Mediation ist. Er muss zurück in die 1.Phase und die Mediation neu ausrichten.
c) Es geht um eine Vergeltung. Hier ist zu prüfen, ob die Schädigung eingestanden wird und ob eine Wiedergutmachung möglich ist.
d) Die Drohung Zoo provozieren. Sie erfolgt unbedacht aus einem Gefühl heraus. Je nachdem wie ernst die Drohung ist und was sie bezweckt kann der Mediator der Drohung nachgehen und die Fakten klären, damit die Partei von der Drohung ablassen kann oder die gegnerische Partei dich darauf einlassen kann.
In allen Fällen muss der Mediator auf die Grenze der Verschwiegenheit in strafrechtlichen Fragen hinweisen.