Das Modell der facilitativen Mediation
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Mediationsmodelle sondierend evaluativ facilitativ transformativ integriert
Das Mediationsmodell bestimmt die Herangehensweise und die Bearbeitungstiefe. Die facilitative Mediation entspricht dem Harvard-Konzept. Facilitation heisst vereinfachen. Ein Facilitator hilft Personen und Gruppen ihre Gespräche effektiver zu gestalten und die Probleme effektiver zu lösen. Im Deutschen würde man von einem Moderator sprechen. Der Begriff Facilitator wird auch mit Vermittler übersetzt.
Die klassische Mediation
Gemessen an den Dimensionen des Streitkontinuums ist der Bearbeitungsschwerpunkt dieses Mediationsmodells noch immer faktenlastig. Allerdings geraten die Postionen zugunsten der Interessen stark in den Hintergrund. Indem die Interessen nach vorne gestellt werden, gibt es eine Nähe zur Lösung und nicht unbedingt zum Nutzen. Das ist der Grund, warum dieses Modell die Mediation zu einem lösungsorientierten Verfahren macht. Die facilitative Mediation ist das sich unmittelbar aus dem Harvard-Konzept ergebende Modell. Es findet sich in den Inhalten der Ausbildungsverordnung wieder und kann als der Ursprung der Mediation im heutigen Verständnis angesehen werden.
Abgrenzung
Die Nähe zur facitated negotiation oder zur facilitated moderation erfordert eine präzise Abngrenzung. Die einfachste Unterscheidung ergibt sich im Blick auf das Phasenschema. Danach könnte die Mediation als eine Moderation beschrieben werden, die mit einer Phase 3 angereichert wurde. Der Unterschied bestaht dann darin, dass der Mediator dazu beiträgt, die kausalen Kriterien für die Lösung herauszuarbeiten, während der Moderator sich auf die Herstellung des gegebenen Kontextes konzentriert1 .
Dieses Youtube-Video stellt die Tätigkeit des Facilitators vor. Die Parallelen und Überschneidungen zur Mediation werden deutlich, auch wenn die Abgrenzung dadurch noch schwieriger zu werden scheint. Beachten Sie bitte, dass facilitator aus dem Englischen sowohl mit Vermittler oder Moderator übersetzt wird.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Video um ein bei Youtube (Google) hinterlegtes Video handelt. Es wurde im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Was das bedeutet, erfahren Sie in der Datenschutzerklärung.
Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter What Do Facilitators Do?
Innerhalb der Mediation ergibt sich die Abgrenzung aus dem Bearbeitungsschwerpunkt. Er ist wegen der Interessenausrichtung eher auf die Lösung gerichtet, als auf den Nutzen. den Unterschied erläutert das Orangenbeispiel. Wenn beide Kinder dasselbe wollen, kommt es wieder zu einer Verteilung, wo nicht jeder bekommt, was er eigentlich will.2
Durchführung
Die facilitative Mediation folgt dem hier beschriebenen Mediationskonzept. Auswirkungen ergeben sich in der 1.Phase, wo die Festlegung der Bearbeitungstiefe Einfluss auf die Kosten hat und in der 3.Phase, wo sich der Mediator auf die Motive einlässt, um die Interessen herauszuarbeiten.
Anwendungsbereich
Die facilitative Mediation ist gut zur Problemlösung, also bei Sachkonflikten, geeignet. Sie bietet sich an, wenn der Beziehungskonflikt umgangen oder nur oberflächlich angesprochen werden soll. Die facilitative Mediation ist bei Beziehungskonflikten weniger gut geeignet als die transformative oder die integrierte Mediation, die nah an die Therapie herangehen und tief in den Konflikthineingehen können.
Bitte beachten Sie die Zitier - und LizenzbestimmungenAliase: facilitativ
Siehe auch: Mediationsmodelle, Mediation-Systematik
Prüfvermerk: -