Die Rollen und ihre Auswirkungen
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Gemeint ist die Rolle im sozialen Verständnis. In Anlehnung an die Rolle eines Schauspielers wird dieser Begriff in der Soziologie verwendet, um das einem sozialen Status zuzuschreibende Verhalten kulturabhängig zu beschreiben. Mit der Rolle sind Werte, Handlungsmuster und typische Verhaltensweisen verbunden. Die Rolle ist von dem Status bzw. der Position und der Funktion abzugrenzen.
Begriffliches
Der Begriff wird vom Lateinischen rotula abgeleitet, was mit Schriftrolle übersetzt werden kann. Die Schriftrolle ist der Text, den ein Darsteller innerhalb eines Dramas zu sprechen hat. Davon abgeleitet ersteht auch einme von ihm zu gestaltete Figur, die sich der Rolle entsprechend zu verhalten hat.1 Natürlich ist diese Figur nicht der Schauspieler selbst, sondern nur die Figur, die er darstellen soll. Auch im realen Leben spielen wir Rollen. Nicht immer fühlen wir uns dabei als Schauspieler. Das hat damit zu tun., dass wir uns die Rollen zueigen gemacht haben. Trotzdem divergiert unser Verhalten abhängig davon, mit wem wir was zu tun haben. Dem Chef gegenüber verhaklten wir uns anders als gegenüber dem Ehegatten oder den Kindern. Dementsprechend divergieren unsere Rollen vom Angestellten, zum Ehemann oder Elternteil. In jeder Rolle nehmen wir eine andere Funktion war, der wir ein bestimmtes Verhaltensmuster zuordnen.
Einflüsse
Das Rollenverhalten wird von unterschiedlichen Einflüssen geprägt.
- Kultur: In diesem Zusammenhang meint Kultur die Identität bzw. das Selbstverständnis einer Gesellschaft, Gruppe oder eines Unternehmens. Die Kultur ist Träger der Werte, an denen sich das Rollenverhalten ausrichtet.
- Status oder Position: Der Status ist der soziale Rang, den jemand in einer Gruppe oder Gesellschaft einnimmt. Er kann durch die Position verdeutlicht werden. Die Position ist die Stellung die eine Person etwa in einem Unternehmen oder in einer Organisation einnimmt.
- Funktion: Die Funktion beschreibt den Zweck und die damit einhergehenden inhaltlichen Aufgaben, die mit dem Status oder der Position verbunden sind.
- Persönlichkeit: Die innere Haltung muss dem kulturellen Codex genügen, damit die Rolle erwartungsgemäß ausgeübt wird.
- Kontext: Auch der Kontext, der äußere Rahmen nimmt Einfluss auf das Verhalten und das Selbstverständnis einer Person.
Rollenverhalten
Rollen beschreiben die Verhaltenserwartungen, die mit der Funktion einhergehen. Sowohl die Position als auch die Funktion erlauben einen Handlungsspielraum, der durch die Werte und das Selbstverständnis des Rollenträgers ausgefüllt wird.
Rollenhäufung
Ein Mensch kann gleichzeitig mehrere Rollen innehaben. Er kann beispielsweise zugleich Führungsperson und der Freund eines Mitarbeiters sein. Er kann Ehepartner und zugleich Kollege oder Mitarbeiter sein, wenn er in einem Familienunternehmen beschäftigt ist.
Obwohl die Rolle der Kommunikation eine Bedeutung zuschreibt, wird die Rolle, aus der heraus gehandelt wird, meist nicht offengelegt; ebensowenig wie die Rolle, an die die Handlung adressiert wird. Daberi kann es zu Überschneidungen und Verirrungen kommen.
Je nachdem, in welcher Rolle sich der Gesprächspartner angesprochen fühlt oder je nachdem auf welche Rolle er die Botschaft bezieht, verändert die Nachricht ihren Bedeutungsinhalt.
Rollenkorrespondenz
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er orientiert sich deshalb, bewusst oder nicht und gewollt oder nicht, am Verhalten anderer. In einer sogenannten sozialen Beziehung lernt man voneinander. Im Streit lernt man, wie sich der Andere verhält und passt sich dem Verhalten an. Das Gelernte wird schnell zur Grundlage, wenn es darum geht, ein zukünftiges Verhalten der gegnerischen Partei einzuschätzen. Bei den triadischen Verfahren ziegt sich das am Dritten ausgerichtete Verhalten ebenso deutlich. Je mehr Verantwortung der Dritte übernimmt, umso weniger Verantwortung übernehmen die Parteien. Aus dem Rollenverhalten ergibt sich ein Kommunikationsmuster, das für die Streitverfahren in einem Kommunikationsmodell festgeschrieben wird.
Rollenverantwortung
Mit den Rollen sind Funktionen verknüpft, die wiederum zu Verantwortungen führen. Oft sind schon die Rollen nicht wirklich geklärt, geschweige denn die damit verbundenen Aufgaben und Funktionen.
Um die Verantwortlichkeiten genau gegeneinander abzugrenzen, sind die Bedeutung der Rolle, die damit verbundene Funktionalität und die sich daraus ergebende Verantwortung zu klären und abzusteimmen.
Rollenkonflikte
Kommt es zu einer Abweichung von Werten, Positionen Funktionen und Rollen, entsteht ein Spannungsfeld, das sich leicht zu einem Konflikt auswirken kann. Je nach dem handelt es sich dann um einen Konflikt der Dimension System oder Struktur.
Bedeutung für die Mediation
Sobald mehr als zwei Personen an der Mediation teilnehmen, muss sich der Mediator auch ihrer Rollen im Vrerfahren vergewissern. Die unterschiedlichen Parteiqualitäten werden im Kapitel Parteien erläutert. Es ist darauf zu achten, dass die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Je besser es dem Mediator gelingt, die Metaebene einzunehmen, umso eher sind die Parteien in der Lage ihre Eigenverantwortung zu übernehmen
Was tun wenn ...
- Die Parteien spielen eine Rolle (spielen etwas vor)
- Die Rolle des Anwalts wird nicht geklärt
- Der Mediator stellt die Bedeutung seiner Rolle nicht heraus
- Der Mediator klärt nicht die Rollen der Beteiligten
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Interventionenfinder
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Alias: Rollenkonflikte
Siehe auch: Mediand
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