Der Streit
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Es geht um die Frage, was ein Streit genau ist und wie er sich zu einem Konflikt verhält. Es gibt unterschiedliche Sichten, die zu beachten sind.
Konflikt Streit Beweiserhebung Relationstechnik Themen Eskalation
Das Wort Streit kommt aus dem Mittelhochdeutschen strīt und bedeutet so viel wie Auseinandersetzung mit Waffen oder (gerichtlich) mit Worten. Althochdeutsch wurde strīt mit Wettkampf, Meinungsstreit, Rechtsstreit gleichgesetzt. Wenn Streit als heftiges Sichauseinandersetzen, Zanken, hitzige Wortwechsel, oft auch mit Handgreiflichkeiten beschrieben wird,1 scheint das Wort eher die Art der Auseinandersetzung beschreiben zu wollen. Dafür spricht, dass Streiten ein Verb kennt, Konflikt jedoch nicht. Was machen Sie, wenn Sie von Ihrem Gegenüber gefragt werden:
Sagen Sie jetzt ja? Was erwarten Sie, soll jetzt passieren, schleifen Sie die Messer, rüsten sie sich mit Argumenten auf, stellen Sie sich auf Widerstand ein oder möchten Sie Widerstand leisten, geht es um einen Sieg oder was genau soll erreicht werden? Eine Auseinandersetzung jedenfalls kann auf einem anderem Weg sicher besser ermöglicht werden.
Abgrenzungsbedarf
Was juristisch als Streit begriffen wird und was im Alltag darunter verstanden wird, sind zwei verschiedene Paar Schuh. Juristisch kann sich ein Streit nur um die Anwendung eines Gesetzes drehen. Der juristische Streit grenzt sich vom Streit im allgemeinen besser ab, wenn von einem Rechtsstreit gesprochen wird. Dabei geht es lediglich um den Nachweis, ob ein gesetzlicher Tatbestand vorliegt oder nicht. Wenn also über eine Frage gestritten wird, die keinem gesetzlichen Tatbestand entspricht, ist dieser Streit juristisch irrelevant. Den Hinweis des Richters, "Das gehört nicht hierhin!", bekommen Parteien in einem streitigen gerichtlichen Verfahren wohl recht häufig zu hören. Was so unempathisch klingt, ist juristisch jedoch durchaus korrekt.
Wenn die Parteien den Streit um die Zerrüttung ihrer Beziehung auch bei der Frage, wo es um Kindesunterhalt geht, als relevant ansehen, ist das nachvollziehbar. Solange es aber keinen juristischen Tatbestand gibt für den dieser Streit eine Relevanz besitzt, kann er vor Gericht nicht ausgetragen werden.
Intensität
Bei der Unterscheidung der verschiedenen Arten des Streitens spielen nicht nur der Anlass und der Gegenstand, sondern auch die Intensität eine wichtige Rolle. Ein Krieg stellt die höchste Form der steritigen Auseinandersetzung dar. Die verbale Ebene des Streitens wurde verlassen. In der Mediation wird die Frage der Intensität mit der Eskalation gleichgesetzt. Es gibt eine Verbindung zwischen der Eskalation und der Emotion, sodass die Eskalation Rückschlüsse auf den Konflikt erlaubt.
Relevanz
Mithin spielt die Relevanz des Streites eine wichtige Rolle für seine Beilegung. Auch in der Mediation kommt nicht jeder Streit zum Tragen. Hier muss es einen Bezug zum Konflikt geben. Des weiteren muss der Streit in ein Thema überführt werden können, dass in der Mediation besprochen werden kann. Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie ein Mediator den Streit in eine Mediation hineinnehmen kann.
Der Streit hat in der Mediation also zwei Berührungspunkte. Der eine ist die Konfliktanalyse, der andere die Themenbildung. Mithin muss sich der Mediator auch dann einem Streit stellen, wenn er auf den ersten Blick gar nicht in das zu besprechende Thema passt. Die Aufgabe der Mediation ist es den Streit in eine Auseinandersetzung zu überführen. Also steht hier die Frage im Vordergrund, worüber sich die Parteien auseinandersetzen müssen, um den Konflikt beizulegen. Ob der Streit einen Rechtsstreit darstellt oder nicht ist dabei irrelevant.
Bedeutung für die Mediation
Es macht Sinn, in der Mediation die Begriffe Auseinandersetzung Streit und Konflikt zu unterscheiden. Wenn es um die Konfliktbeilegung geht ist der Konflikt im Fokus. Der Streit beschreibt nur seine Ausprägung. Der Mediator kann an der Art des Streitens und an der Intensität Rückschlüsse auf den Konflikt ziehen. Grundsätzlich ist die Mediation immer ein geeignetes Mittel den Streit in eine vernünftig Auseinandersetzungen einzuführen. Es wird die Auffassung vertreten dass eine Mediation bei hoch eskalierten Konflikten nicht mehr möglich sei. Dazu gibt es jedoch verschiedene Meinungen,2 sodass hier davon ausgegangen wird dass die Mediation stets geeignet ist, einen Streit beizulegen.
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Bearbeitungsstand:Aliase: streiten, Rechtsstreit
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