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Mediation von hinten

Wissensmanagement » Diese Seite ist dem Archiv in der Wiki-Abteilung Wissen zugeordnet. Eine logische Verknüpfung erfolgt mit der Themenseite Verhandlungslogik im Kapitel Mediationslogik der Rubrik Mediationsverständnis im Buchabschnitt Mediation.

Mediationslogik Mediation von hinten Verhandlungslogik Eintrag Suche

Man könnte die Mediation als eine Verhandlung bezeichnen, in der die eigentliche Verhandlung, also die Unterbreitung eines Angebotes, das auch die Chance hat angenommen zu werden, erst ermöglicht wird.

Die Schritte, die dazu notwendig sind, entsprechen den Phasen der Mediation. Nachfolgend sehen Sie, wie und welche Schritte den Phasen zugeordnet werden und warum sie erforderlich sind, damit die Verhandlung überhaupt möglich wird. Gleichzeitig wird nachgewiesen, welche Auswirkungen sich auf fast alle Prinzipien der Mediation ergeben und warum die daraus folgenden Grundsätze so wichtig sind. Wenn die Mediation von hinten aufgerollt wird, lassen sich auch die gedanklichen Schritte besser nachvollziehen, mit denen die Parteien in die Lage versetzt werden, sich wechselseitig Angebote zu unterbreiten, die auch die Chance haben angenommen zu werden.

Phase Bezeichnung Anmerkung
5.Phase Einigung Das Ergebnis der Verhandlung ist ein Vertrag. Die Parteien einigen sich, indem sie das Angebot der Gegenseite annehmen. Ein Vertrag darf keine Willensmängel haben, also nicht unter Täuschung, Drohung oder Zwang zustande kommen. Es kann nur aus freiem Willen angenommen werden und braucht eine verbindliche Zusage, damit es umgesetzt werden kann
Prinzipien: Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit
4.Phase Optionen Um einen Vertrag abschließen zu können, bedarf es zweier übereinstimmender Willenserklärungen: einem Angebot und einer Annahme. Das Angebot muss so formuliert werden können, dass ein einfaches „Ja“ genügt, um den Vertrag zustande kommen zu lassen. In Phase 4 unterbreiten sich die Parteien Angebote. Ein Angebot ist erst möglich, wenn die wertbestimmenden Daten bekannt sind
Prinzipien: Informiertheit
3.Phase Interessenerhellung Trotz Kenntnis der wertbestimmenden, technischen Daten und der Vorlage eines dem Wert des Autos entsprechenden Angebotes bin ich nicht bereit, es zu verkaufen. Mir fehlt das Motiv. Wenn Sie mir also ein überzeugendes Angebot machen wollen, müssen Sie versuchen, meine Interessen und Bedürfnisse herauszufinden. Mögliche Motive erschließen sich aus manchmal sehr privaten Umständen (Zahlungsnot, Änderung von Neigungen, ...). Um diese Informationen abzufragen, schaffen Sie eine Atmosphäre und Gesprächsbedingungen, bei denen ich mich Ihnen anvertraue
Prinzipien: Vertraulichkeit, Offenheit
2.Phase Themensammlung Sie müssen wissen, welche Vorstellungen Sie haben und wie groß der Widerstand ist, diese durchzusetzen. Streitgegenstand, Wenn Sie mich zwingen können, das Auto zu einem bestimmten Preis zu verkaufen, dann müssen Sie nicht feilschen.
1.Phase Arbeitsbündnis
Rahmen herstellen
Damit wir nicht den Streit zum Ziel machen sondern die Einigung, müssen wir eine Metaebene herstellen, unter der die Schritte wie beschrieben abgewickelt werden können
Prinzipien: Freiwilligkeit

Mit dem Modell der Mediation von hinten wird deutlich, wie die Phasen aufeinander aufbauen und wie weit der Mediator die dazu erforderlichen Erkenntnisse und Einsichten jeweils zu lenken hat. Es genügt beispielweise, die Interessen (nur) so weit zu erhellen, wie dies erforderlich ist, damit die Partei der Gegenseite ein Angebot unterbreiten kann, von dem sie annehmen mag, dass sie es annehmen wird.

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-03-29 17:12 / Version 5.

Alias: Mediation rückwärts
Prüfvermerk: -


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Donnerstag November 14, 2024 06:18:48 CET.

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