Die Kommunikationsachsen
Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Seite des Archivs, die sich mit den Werkzeugen auseinandersetzt.
Konkret geht es um die Werkzeuge der Kommunikation und der Gesprächsführung in der Mediation. Bitte beachten Sie auch:
Techniken Kommunikation Kommunikationstechniken Kommunikationsachsen Kommunikationsmodell Windhund
Die Mediation ist ein kommunikativer Prozess. Im Mittelpunkt steht das Prozessverhalten der Parteien, mithin die Kommunikation und die Art und Weise der Kommunikation. An ihr kann der Mediator festmachen, ob die Mediation auf Kurs ist oder nicht. Die Rolle des Mediators als außenstehende Person unterstützt ein spezifisches Kommunikationsmodell, das die Kommunikation mehr und mehr vom Mediator weg den Parteien zuführt. Die Phasen der
Mediation spielen dabei eine ganz wichtige Rolle. Sie geben dem Mediator und den Parteien nicht nur einen Etappenauftrag. Mit ihnen verändert sich auch das Kommunikationsverhalten, das sich maßgeblich an den Kommunikationsachsen festmachen lässt.
Wer kommuniziert wie mit wem?
Wenn der Mediator zumindest zu Beginn der Mediation den größten Redeanteil hat, ist das weder besorgniserregend noch verwunderlich. Wie jeder andere Übersetzer auch, redet er etwa doppelt so viel wie die Partei, die er übersetzt. Er übersetzt ja auch die Antwort der anderen Partei. Wenn der Redeanteil so hoch bleibt, sollte der Mediator prüfen, ob die Mediation korrekt verläuft. Dabei helfen ihm die Kommunikationsachsen. Die Kommunikationsachsen oder auch Kommunikationslinien genannt, zeigen dem Mediator auf, wer schwerpunktmäßig mit wem kommuniziert. Sie belegen, auf welche Personen die Kommunikation ausgerichtet wird. Zur besseren Visualisierung können die Kommunikationsachsen grafisch wie folgt dargestellt werden:
Je nach der Konflikteskalation können die Parteien zu Beginn des Verfahrens kaum miteinander reden. Jedes Wort führt zum Streit, man lässt die andere Seite nicht ausreden, alles wird widersprochen, ... in dieser Phase geht es überhaupt erst einmal darum, eine Kommunikation zu ermöglichen. Weil die Kommunikation zwischen den Parteien (auch in deren Selbsterfahrung) nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, stellt sich der Mediator als Kommunikationsbrücke zur Verfügung. Bei einem hoch eskalierten Konflikt, verhindert er sogar eine direkte Kommunikation der Parteien miteinander und achtet sogar darauf dass die Sitzordnung eine Konfrontation vermeidet (Parteien sitzen nebeneinander nicht gegenüber).
In einem derartigen Setting bilden sich die Kommunikationsachsen Partei A ↔ Mediator und Partei B ↔ Mediator heraus.
Je nachdem, wie die Parteien aufeinander reagieren, kann der Mediator die zwischen den Parteien gesetzte Kommunikationsbremse lockern. Er bleibt aber immer noch die Kommunikationsbrücke zwischen den Parteien. Die Windows-Technik hilft ihm den Fokus auf die jeweilige Partei zu lenken. Mit dem Loopen meldet er den Fokus zurück und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Partei selbst aber so, dass die andere Partei das Gesagte nachvollziehen kann.
In einem derartigen Setting werden die Kommunikationsachsen Partei A ↔ Mediator und Partei B ↔ Mediator weiterhin aufrecht erhalten.
Wenn die Phase drei gut verläuft, wenn die Parteien beginnen sich einander zu öffnen. Die Kommunikation zwischen ihnen noch zunehmen und sich verbessern. Keinesfalls wird der Mediator diese Entwicklung verhindern wollen. Er achtet darauf, ob die direkte Kommunikation konstruktiv oder destruktiv ist und lässt sie im einen Fall zu, während er sie im anderen Fall verhindert um die Kommunikationsachse zwischen den Parteien wieder zu unterbrechen.
In diesem Setting werden die Kommunikationsachsen Partei A ↔ Mediator und Partei B ↔ Mediator zugunsten der weiterhin hinzukommenden Achse Partei A ↔ Partei B aufgelöst.
Im Idealfall hat der Mediators erreicht, dass die Parteien am Ende des Verfahrens völlig eigenständig miteinander reden können. Sie brauchen jetzt keine Kommunikationsbrücke mehr nur noch eine Moderation die Ihnen hilft, eine sachgerechte Einigung herbeizuführen.
In einem derartigen Setting werden die Kommunikationsachsen Partei A ↔ Mediator und Partei B ↔ Mediator aufgelöst. Die Achse Partei A ↔ Partei B ist etabliert.
Bedeutung für die Mediation
Die Wahrnehmung der Kommunikationsachsen zeigt dem Mediator, wie sich der Prozess entwickelt. Am Kommunikationsverhalten kann er auch festmachen in welcher Phase sich die Parteien befinden, bzw. in welche Phase der Prozess einzuordnen ist. Das Ziel ist, dass der Mediator loslassen kann, damit die Parteien selbst miteinander reden, um die für Sie passende Lösung zu finden.
Was tun wenn ...
- Der Mediator achtet nicht auf die Kommunikationsachsen
- Der Mediator lässt die Partei nicht direkt miteinander kommunizieren
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen. Zitiervorgabe im ©-Hinweis.
Alias: Kommunikationsachse, Kommunikationsverhalten, Kommunikationsausrichtung
Siehe auch: Systemik, Phasenlogik
Prüfvermerk: -