Lade...
 

Indianertaktik

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zur Werkzeugsammlung der Wiki-Abteilung Werkzeuge und wird im Archiv abgelegt. Thematisch kann sie dem Abschnitt Methodik der Mediation des Fachbuchs zugeordnet werden. Beachten Sie bitte auch folgende, damit zusammenhängende Seiten:

Werkzeugsystematik Indianertaktik Storytelling Wortbilder Reflecting Team Werkzeugeintrag Wikisuche 

Es gibt viele Indianerweisheiten mit einer ausdrucksstarken Sinnhaftigkeit und einem hohen Erkenntnisgewinn.

Beispiel 16095 - Behandele einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.
Beispiel 16096 - Wirklich weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.
Beispiel 16097 - Das Kriegsbeil ist erst begraben, wenn man nicht mehr weiss, wo es liegt.
Beispiel 16098 - Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steige ab.


Neben solchen Weisheiten nutzten die Indianer der Erzählung nach auch geschickte Strategien, um ihre Kinder zu erziehen. So sollen sie abends im Zelt über Probleme des oder mit dem Kind diskutiert haben, wissend, dass die Kinder im Nachbarzelt ihr Gespräch und ihre Überlegungen hören konnten. So konnten die Kinder mitbekommen, dass sie sich Sorgen machten und welche Beweggründe sie hatten, wenn es um die Lösung eines Problems ging.

Den gleichen Effekt erzielen wir in der Mediation mit der Technik Reflecting Team oder wenn wir den Parteien statt Ratschlägen eine analoge Geschichte erzählen, die wie eine Parabel wirkt. Der Mediator schöpft aus seiner tiefen Erfahrung und erzählt einen ähnlichen Fall. Nicht um den Parteien eine Lösung zu vermitteln, sondern um ihnen die Abwägung zu ermöglichen, die zur Lösung führt. Es wird ihnen leichter fallen, sich in eine andere Geschichte hineinzudenken, als sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Entscheidend ist, dass die Erzählgeschichte den Konflikt aufgreift, ohne die Parteien direkt damit zu konfrontieren.

Beispiel 16099 - Es geht um eine Trennung. Die Parteien streiten sehr. Der Mediator versucht, den Streit zu verstehen. Er bietet eine analoge Geschichte an: "Es gab mal einen Fall, wo Eheleute 13 Jahre nach der Scheidung jetzt wegen des Kindes unerbittlich miteinander gestritten haben. Sie hatten einen extremen Kampf gegeneinander geführt. Der Mediator wunderte sich. Einmal weil das Problem gar nicht so scher zu lösen war. Zum anderen weil die Scheidung immerhin so lange zurücklag, dass die Emotionen eigentlich geglättet sein müssten. Es gab auch Phasen, wo die geschiedenen Eheleute ganz gut miteinander auskamen. Der Mediator wurde neugierig, was das Motiv des Streitens war. Er meinte, es müsse an etwas anderem liegen als an dem Problem. Also forschte er nach. Schließlich stellte es sich heraus, dass die Eheleute eine intensive Bindung aneinander hatten. Im Grunde hatten sie die Ehebeziehung in eine Geschwisterbeziehung umgewandelt. Der erbitterte Streit entstand jetzt aus der Sorge, dass die Beziehung wieder zerbricht. Beziehungen haben viele Gesichter". Die Parteien verstanden die Botschaft und fingen an, ihre eigene Beziehung zui hinterfragen.


Die gleiche Strategie ist auch bei der Anhörung von Kindern angebracht. Statt das Kind mit den eigenen Problemen zu konfrontieren wir die durchaus vergleichbare Geschichte von anderen Kindern und deren Erleben geschildert. Das Kind kann jetzt entscheiden, ob es die Geschichte als eigene übernimmt oder aus der Distanz betrachtet.

 Bearbeitungshinweis:
Dieser Beitrag muss noch bearbeitet werden. Sie können daran mitwirken. Bitte informieren Sie sich im Beitrag Bearbeitungsbedarf. Die Bearbeitungsrückstände werden zur Textvollendung vorgemerkt

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-02-21 15:46 / Version .

Aliase: Indianerweisheit
Prüfvermerk:


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Montag November 18, 2024 15:50:59 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 1 Minuten