Gedankenwelten
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Wer sich auf die Mediation einlässt, durchwandert verschiedene Gedankenwelten und Denkmuster. Der durch die Medition abgebildete Erkenntnisweg lenkt die Gedanken nicht in das Problem hinein, sondern führt sie um das Problem herum.1
So wird sichergestellt, dass sich die Gedanken nicht in dem Problem verlieren können oder vom Problem gefangengehalten werden.
Die assoziierten Welten
Besonders dann, wenn Sie die Mediation als einen Kognitionsprozes begreifen, erkennen sie unterschiedliche gedankliche Räume, die der Mediator zusammen mit den Medianden während einer Mediation durchschreitet. Die Gedankenräume lassen sich wie folgt identifizieren:
- Die kaputte Welt
- Die heile Welt
- Die reale Welt
Die kaputte Welt
Dieser Welt begegnen wir in der zweiten Phase. Die Parteien werden aufgefordert ihr Problem zu schildern und die zu lösende Frage. Die Parteien schildern ihr aktuelles Erleben, also eine Situation, die sie ganz und gar nicht für in Ordnung halten. Es ist die kaputte Welt, die Welt, die repariert werden muss. In ihr können sich die Parteien sehr gut aus. Die kaputte Welt entspricht ihrem aktuellen Erleben und ist spürbar für sie. Für den Mediator genügt es, die kaputte Welt kennen zu lernen. Er muss nicht näher darauf eingehen, aber er muss sie zur Kenntnis nehmen, denn es ist die Welt, wo er die Parteien abholen kann.
In der kaputten Welt dominiert das konträre Denken. Sie basiert auf dem Gegensatz.
Die heile Welt
Dieser Welt begegnen wir in der dritten Phase. Die Parteien werden aufgefordert, Den in Interessen verkappten, erwarteten Nutzen zu beschreiben. Gedanklich bewegen wir uns also in einer Welt hinein, die den Zustand nach der Konfliktüberwindung beschreibt. Wir bewegen uns in einer heilen Welt, die über die Frage ausgelöst wird: "Wie fühlt es sich an, wenn alles (wieder) in Ordnung ist?". Möglicherweise wird es den Parteien immer noch schwer fallen, diese heile Welt zu beschreiben. Eine typische Reaktion ist: "Ja aber das geht ja doch nicht!". Schon die Frage: " was soll denn funktionieren?", Verändert den gedanklichen Fokus. Die heile Welt bildet immer den Kontrast zur kaputten Welt. In ihr finden sich Anhaltspunkte dafür, wo Reparationen erforderlich sind.
In der heilen Welt dominiert das parallele Denken. Sie basiert auf den Gemeinsamkeiten.
Die reale Welt
Wir sind uns im Klaren darüber, dass die heile Welt eine Imagination ist. Sie existiert ja noch nicht. Sie soll ja erst hergestellt werden. In der realen Welt überlegt der Mediator deshalb mit den Parteien, wie die als heil beschriebene Welt zu realisieren ist.
In der realen Welt dominiert das kreative Denken. Sie basiert auf den Möglichkeiten.
Die verwendeten Denkmuster
Die Mediation kann ganz unterschiedliche Denkmuster aufnehmen auch solche, die nicht ohne weiteres kompatibel sind. Die Kombination gelingt, wenn die Denkmuster sequenziell miteinander verknüpft werden. Die Mediation verändert ihre Denkweise von der Logik, mit der in Phase zwei der Widerspruch aufgedeckt wird in zur Dialektik, die den Widerspruch als These und Antithese formuliert, um in Phase fiel daraus eine Synthese zu bilden. Danach wechselt der Denkmodus wieder in die Logik hinein, um zu prüfen ob die gefundene Lösung der Realität standhält.
Bedeutung für die Mediation
Die Mediation ist ein vernunftbasiertes Verfahren es ist der Verstand, der die Lösung herbeiführt und der Rhythmus der Mediation der das herbeiführen ermöglicht. Die Gedankenräume bilden gedankliche Selektionen, die aus einem konträren Denken heraus in ein paralleles Denken hinein führen. Der mit jedem Raum veränderte Fokus verändert auch die Wahrnehmung. Dadurch dass die heile Welt isoliert dargestellt wird, können die Lösungskriterien unabhängig von den Lösungen gesammelt werden.
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