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Fehlersuche und Fehlerquellenanalyse

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zur Werkzeugsammlung der Wiki-Abteilung Werkzeuge und wird im Archiv abgelegt. Thematisch kann sie dem Abschnitt Methodik der Mediation des Fachbuchs zugeordnet werden. Beachten Sie bitte auch folgende, damit zusammenhängende Seiten:

Handlungsoptionen Analysen Mediationsanalyse Fehlerquellenanalyse Mediationsfehler Fehlerverzeichnis

Um Fehler zu erkennen oder um sie vermeiden zu können, muss der Mediator wissen, wo Fehler auftreten können. Wenn es in der Mediation klemmt, kommen grundsätzlich folgende Fehlerquellen in Betracht:

  1. die eine betrifft das Verfahren
  2. die andere betrifft den Konflikt (und das Verhalten der Parteien)
  3. schließlich können Fehler bei der Sachbehandlung auftreten.

Die weitere Fehlerermittlung erfolgt nach einem Ausschlussverfahren. Die Mediatorin oder der Mediator sollten sich also zu allerst fragen, ob sie die Mediation korrekt durchgeführt haben, bevor nach Fehlern auf der Parteiseite oder in der Sachbehandlung gesucht wird.1 Um dieser Frage nachzugehen, ist die vorgenommene Mediation mit einer idealtypischen (virtuellen) Mediation zu vergleichen.2 Erst wenn dieser Abgleich zu dem Ergebnis führt, dass alle erforderlichen Verfahrensschritte korrekt durchgeführt wurden, richtet sich der Fokus auf den Konflikt und damit auf das Verhalten der Parteien. Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Störung ein Ausdruck des Konfliktes ist. Mediatorinnen und Mediatoren tuen gut daran, das konflikthafte Verhalten nicht als eine Störung, sondern als einen Ausdruck des Konfliktes zu sehen. Sie sollten dankbar sein, dass sich der Konflikt zeigt und die Anzeichen nutzen, um den Konflikt zu verstehen.

 Merke:
Leitsatz 14225 - Wenn es in der Mediation zu Schwierigkeiten kommt, sollte der Mediator stets zunächst prüfen, ob die Mediation korrekt durchgeführt wurde, bevor er den Fehler bei den Parteien sucht. Die Mediation ist darauf angelegt, Lösungshindernisse zu umgehen. Wenn sie also korrekt ausgeführt wird und es trotzdem zu Störungen kommt, deuten sie darauf hin, dass sich an der Störung der Konflikt bemerkbar macht.

Fehler bei der Sachbehandlung sind inhaltliche Fehler. Weil die Lösungsfindung den Parteien obliegt, hat der Mediator insoweit nur eingeschränkte Pflichten, die sich mit der korrekten Verfahrensduchführung erfüllen. Sollten sich inhaltliche Fehler auf die Abschlussvereinbarung auswirken, stellt sich die Frage nach der Haftung des Mediators.

Fehleranalyse
Um Fehler bei der Prozessverwirklichung zu prüfen, kommt es zunächst und genz wesentlich darauf an, ob das Verhalten mediationskonform durchgeführt wurde oder nicht. Diese Prüfung erfasst die Werkzeuge der 1. und 2. Ordnung,3 wo nach der Wesenhaftigkeit, der Struktur, der Haltung und der Prinzipientreue gefragt wird. Wenn hier keine Fehler aufgetreten sind, muss sich der Mediator fragen, ob sein Verhalten methodentreu war und ob die gewählte Technik so angewendet wurde, dass sich die Methode in ihr verwirklicht. Mithin sind folgende Fragen (wie ein Prüfungsschema) zu beantworten:
  1. Wurde die einschlägige Methode angewendet?4 Diese Frage entspricht der korrekten Phasendurchführung.
  2. Wurden Techniken verwendet, die die Methode verwirklichen?5
  3. Wurden mögliche Fehlerquellen untersucht?6
  4. Wurden Aufgaben ignoriert oder Pflichten missachtet?7
  5. Wurden Benchmarks verletzt?8
Fehlerquellenanalyse
Es ist wirtklich nicht leicht, Mediationsfehler zu identifizieren. Nicht jeder Fehler ist eine Pflichtverletzung. Jeder Mediator wird wohl auch schon die Erfahrung gemacht haben, dass sich ein Fehler zum Vorteil erwiesen hat. Trotzdem sollte er versuchen, Fehler zu vermeiden.
 Merke:
Leitsatz 14229 - Nicht jeder Fehler stellt ein Problem dar in der Mediation. Erst wenn der Fehler als eine Pflichtverletzung eingestuft wird, kann es zur Haftung kommen. Die Fehleranalyse soll dazu beitragen, dass die Mediation so effizient wie möglich durchgeführt werden kann.

Wegen der Vielfalt möglicher Fallen und Fehlerquellen in der Mediation bietet das Wiki zwei Herangehensweisen an.

  1. Die eine erfolgt abstrakt aus der Frage der vorgegebenen Aufgaben und Pflichten heraus.
  2. Die andere am konktreten Fall, basierend auf den Fall- oder Phänomenbeschreibungen.
Was tun?

Um den Anwendungen gerecht zu werden und um auf mögliche Fehlerquellen hinzuweisen und um Vorschläge für eine Fehlerbehandlung anzubieten, finden Sie unter den Fachbeiträgen typische, auf das Thema des Beitrags abgestimmte Fehlerhinweise. Achten Sie auf jeder Seite also bitte auf das Kapitel "Was tun, wenn ...". Die Einträge beziehen sich auf die Datenbanken Fehlerverzeichnis, Interventionenfinder, Technikenverzeichnis. Sie können also auch in diesen Verzeichnissen direkt nach möglichen Handlungsempehlungen Ausschau halten.

Fehlerverzeichnis Interventionenverzeichnis Verzeichnis der Techniken

Fehlervermeidung
Die Fehlerquellenanalyse dient in erster Linie zur Fehlervermeidung. Die Vermeidung von Fehlern ist natürlich die beste Strategie, um einen möglichst reibungsfreien Durchgang durch die Mediation sicherzustellen. Hilfestellungen finden Sie im Phasenablaufschema und in der Auflistung der Benchmarks. Für den Anfang genügt es, die Listen abzuarbeiten. Erfahrene Mediatordn oder Mediatorinnen können die Schemata flexibel an den Bedarf der Parteien anpassen.

Check-Phasenablauf Benchmarks

Bedeutung für die Mediation

Die Fehlervermeidung ist stets eine Handlungsoption. Sie dient zur korrekten Navigation durch den Prozess. Sie dient auch zum Schutz des Mediators und sichert die erfolgreiche Durchführung der Mediation.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-04-15 16:52 / Version 25.

Aliase: Fehlersuche
Siehe auch: Mediation-Optionen, Technikenverzeichnis, Konfliktverzeichnis
Prüfvermerk:

1 Die Benchmarks helfen ihm dabei, eigene Fehler oder Verfahrensfehler aufzudecken.
8 Siehe dazu Benchmarks


Based on work by Arthur Trossen . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Freitag Dezember 27, 2024 08:00:45 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 3 Minuten