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Das Modell der transformativen Mediation

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zum Fachbuch Mediation in der Wiki-Abteilung Wissen. Sie befinden auf der Themenseite transformative Mediation, die der Rubrik Mediationsmodelle im 3. Buchabschnitt Mediation zugeordnet wird. Beachten Sie auch:

Mediationsmodelle sondierend evaluativ facilitativ transformativ integriert Resonanz

Das Mediationsmodell bestimmt die Herangehensweise und die Bearbeitungstiefe. Die transformative Mediation ist die psychologienahe Mediation. Ihr Ziel ist die vollständige Konfliktauflösung. Die Mediation wird qualitativ von einer bloßen Interessenerhellung zu einer echten Konfliktarbeit aufgewertet.

Ein Mediationsmodell

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Die Sichten verändernde Mediation

Der Begriff Transformation stammt von dem lateinischen Wort transformare ab und bedeutet umformen. Die transformative Mediation deutet also an, dass die Mediation nur mit einer Sichtveränderung oder einer Veränderung der parteiseitigen Haltung durchzuführen ist. Im Streitkontinuum wäre sie auf der Diagonalen zwischen dem Gerichtsverfahren und der Therapie nah an der Therapie anzusiedeln.

Kontinuum Trans

Abgrenzung

Eine Sichtveränderung bewirkt im Grunde jede Mediation. Schon der an der kognitiven Mediationstheorie zu messende Erkenntnisprozess lenkt den Fokus aus dem Problem heraus in die heile Welt, womit stets eine Sichtveränderung einhergeht. Die transformative Mediation geht allerdings noch weiter. Hier steht das Konflikterleben der Parteien im Vordergrund. Mit der Arbeit am Konflikt sollen die Parteien in die Lage versetzt werden, ein Konfliktbekenntnis abzugeben, in dem sie den Konflikt als IHREN Konflikt anerkennen. Die transformative Mediation zielt also darauf ab, die Erkenntniswelt der Parteien so umzuformen, dass ihnen eine Neugestaltung der streitbefangenen Lebensverhältnisse ohne das Konflikterleben möglich wird. Dazu werden die Fähigkeiten der Parteien verstärkt und für den Konflikt nutzbar gemacht. Die hinter dem Streit verborgenen Bedürfnisse werden erkannt. Um diese unter den Interessen liegende Ebene zu erreichen, lässt sich die Mediation auf die Wahrnehmungswelt der Parteien ein, die kontextsensitiv relativiert wird. Auch wenn die Herangehensweise der Therapie nahe kommt, handelt es sich nicht um eine Therapie. Der Mediator muss keine Diagnosen stellen und auch keinen Behandlungsplan entwickeln. Die Herangehensweise könnte mit der lösungsorientierten Kurztherapie verglichen werden.

Das transformative Konzept

Nenoff spricht von dem transformativen Konzept, das neben der Orientierung auf die Prozessphasen in der Mediationsliteratur angesprochen wird.1 Bei dem transformativen Konzept stehen sowohl das Empowerment wie auch die Recognition im Vordergrund. Mit dem Empowerment ist die Befähigung der Partei gemeint, für sich selbst einzutreten, sich auszudrücken und zu formulieren. Die Recognition bezeichnet die Bereitschaft zur Anerkennung der Perspektiven und der Bedürfnisse der gegnerischen Partei.

Anwendung

Das Lösungspotenzial der transformativen Mediation besteht darin, den Parteien eine andere Sicht auf den Konflikt zu ermöglichen, woraus sich ihre Bewertungen ändern. Die transformative Mediation eignet sich deshalb besonders für die Bearbeitung von Konflikten der sozio-emotionalen und der wertmäßig-kulturellen Dimension. Sie ist in der Lage, Beziehungen zu heilen und sollte deshalb schwerpunktmäßig bei Beziehungskonflikten zur Anwendung kommen.

Vorgehen

Auch in der transformativen Mediation findet sich das Konzept der kognitiven Mediationstheorie wieder. Bei der Arbeit am Konflikt muss der Mediator allerdings mit weiteren Hindernissen rechnen, die den Einsatz von zusätzlichen und intensiveren Interventionen erfordern. Wenn die 3.Phase nach dem Konzept der kognitiven Mediationstheorie ausgeführt wird, kommt es darauf an, die unterschiedlichen Sichten, die Gemeinsamkeiten und die Nutzenkriterien herauszuarbeiten. Die Motive ergeben den Schlüssel, um diese Parameter zu erarbeiten. Das Loopen ist die im Vordergrund stehende Technik, um die subjektive Sicht der Partei herauszuarbeiten. Um dies zu ermöglichen, kommt es darauf an, dass der Mediator mit den Parteien eine Resonanz hergestellt hat. Sie soll es den Parteien erlauben, auch intime und verletzliche Gedanken und Gefühle zu äußern. Die Konfliktarbeit bezieht sich schwerpunktmäßig darauf, den Kontrast zu den unerwünschten Gefühlen und den Rumpelstilzcheneffekt herauszuarbeiten.

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-09-05 11:22 / Version 30.

Siehe auch: Mediationsmodelle, Mediation-Systematik
Prüfvermerk: -


Based on work by Arthur Trossen und Bernard Sfez und anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Sonntag November 10, 2024 19:06:30 CET.

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