Kairos | Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen. Er bezeichnet den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, Handlung oder Vornahme. Wird dieselbe Frage beispielsweise im falschen Moment gestellt, verliert sie ihre Wirkung. Ein Vergleich mit der Entscheidungsreife im Juristischen liegt nahe. Kairos geht darüber jedoch hinaus, weil sich die Mediation auf den Prozess konzentriert, wo es nicht nur auf DIE Entscheidung ankommt, sondern auf eine Vielzahl von Aktionen und Reaktionen, die aufeinander abzustimmen sind. Das Phänomen wird in der Mediation mit dem aus dem Kampfsport stammenden Begriff Window of Opportunity beschrieben. |
Kampf-oder-Flucht-Modus | Siehe Fight or Flight-Reaktion |
Katharsis | Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen und bezeichnet die Reinigung von Affekten. In der modernen Psychologie wird der Katharsis die Bedeutung zum Abbau psychischer Spannungen zugeschrieben. Nach Glasl kann auch eine konstruktive Bearbeitung von Konflikten ebenso zur Genesung führen, wie ein Genesungsprozess durch Krankheit, Krisis und Katharsis zu einer Wandlung führen kann. |
Kautel | Die Begriffe Kautelarpraxis, Kautelarjurisprudenz, Kautelarklausur und lassen Kautel werden auf den lateinischen Ursprung cautela zurückfgeführt, was mit Schutz oder Vorsicht zu übersetzen ist. Die Kautelarjurisprudenz beschreibt deshalb ein Anwendungsformat des Rechts, das keinen Streit lösen sondern vermeiden will. Notare beispielsweise werden als Kautelarjuristen bezeichnet, weil sie rechtsgestaltend darauf hinwirken sollen, dass eine Vereinbarung rechtssicher abgeschlossen wird, die rechtliche Probleme vermeiden will. Eine Parallele findet sich in der sogenannten Gestaltungsmediation oder bei der Abschlussvereinbarung. |
Killerphrasen | Killerphrasen sind Aussagen, die darauf angelegt sind, ein Gespräch schnell und ohne Ergebnis zu beenden. Killerphrasen verfügen über keinen wirklichen Informationsgehalt. Meistens beinhalten sie eine Abwertung. |
Kinder | Der Begriff Kinder bezeichnet die Abkömmlinge oder gleichgestellt die Adoptivkinder. Kinder und Adoptivkinder sind rechtlich gleichgestellt, auch wenn es biologische Unterschiede gibt. Bei den Pflegekindern wird die Versorgung von Nichtabkömmlingen beschrieben. Mit dem Begriff Kind wird aber auch der Grad der Geschäftsfähigkeit bezeichnet. Ein Kind ist demnach, wer das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Jugendliche sind zwischen 14 und 18 Jahre alt. |
Kinderrecht | Die Kinderrechte sind in einer UN-Konvention festgelegt und in das nationale Gesetz überführt. Die Kinderrechte sind von den Kindschaftssachen zu unterscheiden, wo sie im Idealfall zur Geltung kommen. |
Kindesunterhalt | Unterhaltsansprüche bedürftiger Kinder gegen die Eltern. Geregelt in §§ 1601 ff. BGB |
Kindeswohl | Kriterium für Entscheidungen das Kind betreffend. Grob umschrieben kann unter Kindeswohl die Herstellung eines förderlichen Ausgleichs zwischen den Bedürfnissen eines Kindes und seinen Lebensbedingungen verstanden werden. |
Kindschaftsrecht | Unter dem Begriff Kindschaftsrecht werden die Regelungen zusammengefasst, die das Kind und die Beziehungen zu seiner Familie betreffen. Hierzu gehören: das Abstammungsrecht, das Sorge- und Umgangsrecht, das Namensrecht, das Adoptionsrecht, das Kindesunterhaltsrecht und das damit zusammenhängende Recht des gerichtlichen Verfahrens. Das Kindschaftsrecht geht über die Kindschaftssachen hinaus. Letztere betreffen lediglich die an dem Familiengericht zugewiesenen Verfahren. |
Kindschaftssachen | Kindschaftssachen sind die nach §151 FamFG dem Familiengericht zugewiesenen Verfahren. Die Kindschaftssachen sind vom Kindschaftsrecht zu unterscheiden. |
Klammerthema | Bei der Themensammlung sollte darauf geachtet werden, dass ein Thema (separat) ausgewiesen wird, das den Bezug zu dem Kontext herstellt, in dem sich der Konflikt bewegt. Dieses Thema wird als Klammerthema bezeichnet. Meist wird es durch den Beziehungskonflikt ausgedrückt. |
Klischee | Übersetzt bedeutet Klischee so viel wie Abklatsch. Das Klischee ergibt sich aus einer schablonenhaften Vorstellung von einer Redensart, einem Kunstwerk oder einem Stilmittel. Hinter dem Klischee verbirgt sich ein Eindruck, der gegen Stereotype und Vorurteile abzugrenzen ist. |
Kognition | Kurz zusammengefasst sind Kognitionen mentale Ereignisse, die mit einer Bewertung verbunden sind. Mentale Ereignisse sind alle mentalen Prozesse, die wir bewusst wahrnehmen können, also beispielsweise Gedanken, Gefühle und Emotionen, aber auch Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen. |
Kognitionsprozess | Die Mediation lässt sich als ein Kognitionsprozess beschreiben, dessen Mittelpunkt das Verstehen bildet. Das Verstehen wird durch Erkenntnisschritte herbeigeführt, die die gesamte Komplexität des Falles in Betracht ziehen können und sich in der inneren Logik an den Phasen orientiert. |
kognitive Verzerrung | Systematische, fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen. Sie bleiben meist unbewusst und basieren auf kognitiven Schlussfolgerungen unseres Gehirns. Siehe auch Denkfehler. |
kognitive Verzerrung | Systematische, fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen. Sie bleiben meist unbewusst und basieren auf kognitiven Schlussfolgerungen unseres Gehirns. Siehe auch Denkfehler. |
kognitive Wahrnehmung | Die kognitive Wahrnehmung betrifft das Erinnern, Lernen, Problemlösen oder Orientieren. |
kollegiale Beratung | Die kollegiale Beratung wird auch Intervision genannt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass eine Gruppe (von Kollegen) die beruflichen Probleme gemeinsam bespricht und reflektiert. Im Mittelpunkt steht eine strukturierte und aufeinander abgestimmte Herangehensweise, wobei die beratenden Elemente seitens der Kollegen reihum moderiert werden. |
kollektive Intelligenz | Siehe Schwarmintelligenz |