Wenn der Mediator nicht weiter weiß, bedeutet das, dass er die Situation nicht einschätzen kann. Das muss er auch gar nicht, weil er weder Berater noch Entscheider ist. Er muss auch nichts diagnostizieren. Was er allerdings tun muss ist, den Parteien zu helfen die Situation zu begreifen. Dazu gehört zunächst dass sie die Situation überhaupt erkennen (können) müssen. Das sollte der Mediator zurückmelden verbunden mit der Frage: "Was geschieht hier gerade? Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen". Wenn der Mediator sorgfältig zuhört, dürften die Antworten der Parteien weiterhelfen.
Wenn der Mediator die Situation richtig einschätzen kann und trotzdem keine Idee hat, wie damit umzugehen ist, dann beginnt das Trial and Error Spiel. Er muss probieren, wie er die Parteien erreichen kann und wie es ihm gelingt, dass die Parteien erkenntnisbereit werden. Die Theorie vom Kognitionsprozess mag ihm dabei helfen, weil sie die notwendigen Erkenntnisschritte offenlegt.
Wichtig ist, dass sich der Mediator nicht überwältigend ist und gelassen bleibt.