Lade...
 

unwirksame Drohungen

ID
Beispiel 14112
Bezeichnung
unwirksame Drohungen
Beispiel
Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise drohen sich die Kontrahenten alles mögliche an. Die Bedrohung wird immer größer. "Wenn Du in die Ukraine einmarschierst, wird es dramatische Sanktionen geben. Wir werden Dir erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügen". Die Androhung von Sanktionen erfolgt ständig, auch unabhängig von dem konkreten Ereignis. Unabhängig von der Frage, wo der Anknüpfungspunkt für eine Unterlassung ist (nicht einzumarschieren), kann der Gegner in keinem Fall damit rechnen, dass er z.B. Nordstream verwirklichen kann, wenn er die Aufforderung befolgt. Der russische Botschafter Viktor Tatarinzew soll in einem Interview mit der Zeitung "Aftonbladet" gesagt haben: "Wir scheißen auf Ihre ganzen Sanktionen". Das macht es deutlich. Es geht um etwas anderes. Über den Hintergrund der Krise bestehen ganz unterschiedliche Vorstellungen. Jede Seite will etwas erreichen, wobei die Erwartungen an die Gegenseite jeweils unerfüllbar sind. Also wird aufgerüstet und noch mehr gedroht. Der Weg in eine kriegerische Auseinandersetzung wird herbeigerufen. Statt sich auf die Interessen des jeweiligen Gegners einzulassen, werden jetzt Schuldzuschreibungen geübt. Jede Seite wirft der gegnerischen Seite Kriegstreiberei vor. Der Konflikt nimmt seinen natürlichen Verlauf in die Eskalation. Besser wäre es zuzuhören, sich auf die Interessen des Gegners einzulassen, die eigenen Interessen zu hinterfragen, eine Nutzenkontrolle durchzuführen und Angebote zu unterbreiten, die zur Befolgung motivieren. Stattdessen wird Schuld zugeschrieben, so als läge es nur am Anderen, den Krieg zu vermeiden.
Fundstelle
Drohungen
Zuordnung
Schule
Schlagworte
Gewichtung
(0)