Seit einiger Zeit veranstaltet das Justizministerium in Berlin Onlineveranstaltungen zur Mediation. Das Angebot wird von allen Verbänden und Institutionen, kurz: allen Protagonisten der Mediation herzlich gerne angenommen. In der letzten Veranstaltung wurde mit 100 Teilnehmern gerechnet. Immerhin gelingt der Regierung etwas, das bisher keinem Verband gelungen war. Wenn die Regierung ruft, kommen alle.
So notwendig der Austausch unter den Mediatoren ist, so sehr ist die Frage berechtigt, was die Regierung damit zu tun hat. Diese Frage wurde in dem letzten Meeting Anfang Oktober beantwortet. Frau Dr. Thole wies darauf hin, dass der Veranstaltungsturnus bei dem nächsten Treffen am 16.11.2021 vorerst beendet sein wird. Dann hat sich das Ministerium einen Eindruck von Bedarfen und Nöten zur möglichen Änderung von Gesetzen und Verordnungen machen können. Deutlich wurde auch, dass inhaltliche Fragen zur Mediation bzw. eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Fragen der Mediation weiterhin den Verbänden überlassen bleiben soll.
Auffällig ist, dass der Kreis der involvierten Protagonisten wesentlich größer ist als alle round Tables, die die Verbände je auf die Beine gestellt haben. Deshalb diffundiert die jahrelange Arbeit der B- und D-Verbände, die sich vornehmlich um die Frage der Zertifizierung und der Ausbildung drehten in der Vielfalt der Meinungen.
Es zeichnet sich ein Trend ab. Ein großer Konsens fand sich für den Vorschlag der BRAK, wie die Zertifizierung ausgestaltet werden kann. Dieser Konsens entfernt sich von einer beliehenen Institution zur Akkreditierung und Zertifizierung und von den Ideen zur Errichtung einer Mediatorenkammer. Auch die Zahl der Ausbildungsstunden soll nicht wesentlich aufgestockt werden. Die Ausbildungsverordnung wird wohl um 10 Stunden für digitale Kompetenz erweitert, um eine solide Basis für Onlinemediationen zu schaffen. Am 16.11., also bei dem nächsten Workshop sollen erste konkrete Vorschläge vom BMJV für ges. Änderungen vorgestellt werden.
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