Innere Konflikte
Innere Konflikte werden auch intrapersonelle Konflikte genannt. Meist sind es Konflikte im Zusammenhang mit zutreffenden Entscheidungen. Ein Dilemma wäre eine gesteigerte Form davon. Die Person kann sich weder dafür noch dagegen entscheiden, weil es Neigungen für das eine ebenso wie für das andere gibt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich Menschen über Jahre mit einem inneren Konflikt belasten, ohne ihn wirklich lösen zu können.
Arten
Stangl unterscheidet1 :
- Annäherungs-Annäherungs-Konflikte
- Man hat zwei Möglichkeiten zur Auswahl, wobei beide Möglichkeiten ein positives Ergebnis bringen. Die Entscheidung für eine Möglichkeit schließt die andere aus.
- Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikte
- Die Entscheidung ist zwischen zwei negativen Konsequenzen zu treffen, wobei wir zumindest ein Übel in Kauf nehmen müssen.
- Vermeidungs-Annäherungs-Konflikte
- Die Entscheidung für eine Möglichkeit bringt sowohl positive als auch negative Konsequenzen.
Markant ist in allen Konflikten, dass es um eine Lösungssuche geht. Hierfür ist die Mediation kompetent.
Bedeutung für die Mediation
Das Mediationsgesetz bezieht sich ausschließlich auf soziale, also interpersonelle Konflikte. Der Begriff wird dort zwar nicht ausdrücklich erwähnt, ergibt sich aber daraus, dass das Gesetz auschließlich von Parteien im Plural spricht. Ein Mediator, der nach der hier beschriebenen Methode eine Konfliktanalyse durchführt und eine Konfliktlandkarte anfertigt, um nach dem Konflikt Mutter zu suchen mag erkennen, dass der innere Konflikt zum Konfliktmotor für einen sozialen Konflikt werden kann. Die folgende Konfliktlandkarte legt das Beispiel offen:
Nehmen wir an, die Partei "Mann" befindet sich in der Midlife-Krise. In der Konfliktlandkarte wird der innere Konflikt als Konflikt zwischen "Mann" und "Mann'" (Mann-Strich) dargestellt. Der innere Konflikt erweist sich als schwerwiegend, weshalb er mit einem dicken roten Strich markiert ist. "Mann" funktioniert nicht mehr wie er sollte. Er hat Zweifel an sich und daran, ob er den richtigen Weg im Leben gegangen ist und welchen Weg er gehen soll. Seine innere Unzufriedenheit wirkt sich auf die Beziehung zu seiner Frau aus. Der innere Konflikt wird zum Motor für den sozialen Konflikt. Würde sich der Mediator den sozialen Konflikt beziehen, ist fraglich aber in dauerhaft lösen kann, weil er immer wieder von dem ungelösten inneren neu gespeist wird. Hier macht es Sinn, sich auf den inneren Konflikt zu konzentrieren. Auch wenn das Mediationsgesetz nur von sozialen Konflikten spricht, schließt es die "Behandlung" des inneren Konfliktes nicht aus. Der Mediator könnte ihn in einem getrennten Gespräch zumindest ansprechen. Wichtig ist dass der innere Konflikt in der sozialen Beziehung gesehen wird. Dann ergibt sich sogar die Möglichkeit, dass die Eheleute zusammen sich helfen den Konflikt zu lösen.
Was tun wenn ...
- Die Partei ist sprachlos
- Die Partei kann sich nicht entscheiden
- Die Partei hat ein Dilemma
- Die Partei hat einen inneren Konflikt
Alias: intrapersoneller Konflikt
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