Politikmediation
Dort wo die Mediation in der Politik vorkommt, orndet sie sich systematisch als ein Anwendungsfeld der Mediation ein. So wie die Mediation in der Politik vorkommt so muss die Politik auch mit der Mediation umgehen. Die Berührungspunkte von Mediation und Politik münden in zwei zu unterscheidende Themenbereiche, die als Politikmediation und Mediationspolitik gegeneinander abgegrenzt werden. Hier geht es um die Politikmediation, also um die Mediation im Anwendunfsfeld Politik. Um das Bild abzurunden, verdienen auch die folgenden Beiträge Ihre Aufmerksamkeit:
Mediation (Systematik) Anwendungsfelder Politik und Mediation Politikmediation Mediationspolitik
Wenn an die Mediation im Anwendungsfeld Politik gedacht wird, steht die Frage im Vordergrund, wo die Mediation als Verfahren im Sinne des §1 Mediationsgesetz zur Anwendung kommt.
Anwendbarkeit des Mediationsverfahrens
Es gibt Erfahrungen über die Mediation bei Konflikten innerhalb einer politischen Partei. Manche dieser Meditationen wurden sogar öffentlich bekannt gemacht. Weil es um eine politische Partei geht, gibt es sicherlich auch einen politischen Hintergrund. Im Vordergrund steht allerdings der Umgang mit der Gruppe bzw. der Politiker miteinander.
In der hier vorgeschlagenen Mediationssystematik würde eine solche Mediation im Format einer Gruppenmediation im Anwendungsfeld Politik einzuordnen sein. Der Mediator sollte ein Hintergrundwissen über die politischen Zusammenhänge haben. Der Schwerpunkt seiner Arbeit wird sich aber auf die Frage konzentrieren, wie das Miteinander in der Gruppe zu optimieren ist.
Anwendbarkeit der Mediationskompetenz
Bisher hat noch kaum jemand darüber nachgedacht, ob und inwieweit die Mediation auch zur Optimierung der politischen Debatten beitragen kann. Es wäre sicherlich ein Armutszeugnis für die Politiker, wenn sie bei solchen Fragen ein förmliches Konfliktbeilegungsverfahren in Anspruch nehmen müssten. Andererseits ist zu beobachten, dass die Debatten immer unsachlicher und persönlicher werden und häufig am Thema vorbeigehen. Die Unfähigkeit der einen Seite wird nur scheinbar dadurch kompensiert, dass die Gegenseite schlecht geredet wird. Vielen Bürgern geht das sinnlose Gezänk fürchterlich auf die Nerven. Diese Beobachtung führt zu der Frage, ob und inwieweit die Kompetenz der Mediation die politische Arbeit unterstützen kann. Die Antwort lautet ja, je nachdem welches Mediationsverständnis zugrunde gelegt wird. Die Mediation im Sinne der kognitiven Mediationstheorie geht weit über Kommunikationskompetenzen hinaus. Sie beschreibt die methodische Verwendung der Mediation auch jenseits des formellen Verfahrens in Entscheidungsprozessen. Sie ergibt deshalb eine Anleitung wie der (politische) Streit in eine fruchtbare politische Auseinandersetzung geführt werden kann.1
Überwindung der politischen Hilflosigkeit
Wie hilflos die Politik ohne die Kompetenz der Mediation ist, zeigt sich gerade in der Weltpolitik. Obwohl alle Menschen wissen, dass die Kriege auf allen Seiten zu Verlusten führen, sind sie nicht in der Lage, dies abzustellen. Es wird argumentiert, dass Verhandlungen nicht möglich seien. Das ist richtig, wenn im Kontext der Konfrontation gedacht wird. Dann besagt die Konflikt Evolution, dass ein Kompromiss oder ein Konsens nur möglich ist, wenn alle Seiten den Vernichtungskampf strategisch als ausweglos betrachten. In dieser Logik ist es konsequent, wenn die Kriegsparteien so lange Krieg führen, bis sich herausstellt, dass niemand mehr sicher sein kann. Die Mediation kann das Problem lösen, indem sie (diesmal als formelles Verfahren) einen anderen strategischen Kontext herstellt, in dem eine Kooperation trotz der Konfrontation möglich ist. Jetzt bekommt die Schnittstelle Mediation und Politik eine gesellschaftliche Dimension, weil Verhandlungen in der Kriegssituation nur nachvollziehbar sind und akzeptiert würden, wenn diese Option überhaupt bekannt ist.
Bedeutung für die Mediation
Die gesellschaftliche Relevanz deckt die Schnittstelle zur Mediationspolitik auf. Sie verdeutlicht, dass es nicht genügt um das Mediationsverfahren bekanntzumachen. Vielmehr kommt es darauf an, die Mediation so zu implementieren, dass auch die dahinter liegende Kompetenz erkennbar wird und dass (auch unter den Anbietern) klar wird, was das bedeutet.
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Siehe auch: Rechtsnachfolgemediation
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