Schweigen als Boykott?
Dem Phänomen begegnen wir öfter. Die eine Partei will eine friedliche Regelung herbeiführen, die andere sagt nicht "nein", sie sagt gar nichts. Es gibt verschiedene Hypothesen, die das Schweigen (Verhalten) erklären könnten.
- Es sollen Fakten geschaffen werden
- Die Abhängigkeit vom Partner soll deutlich werden
- Die Unabhängigkeit vom Gegner soll deutlich werden
- Es ist ein Ausdruck von Macht
- Es ist ein Ausdruck von Hilfslosigkeit
- Es ist ein Ausdruck von emotionaler Belastung
- Es ist Ausdruck einer Verweigerung, die Situation zu akzeptieren
- Es ist der Versuch der Flucht aus einem Problem
- Es ist Resignation, weil die schweigende Partei bis dato kein Gehör fand.
- Es stecken Verletzungen dahinter, die nicht offen gelegt werden sollen.
- Es stecken Scham, Sorgen oder Ängste dahinter.
- ...
Anders als im Juristischen ist das Schweigen kein Geständnis sondern ein Nichts, das erst noch mit Bedeutung zu füllen ist. Was zu tun ist, weiß man eigentlich erst, wenn die Motive des Handelns bewusst (eingestanden) sind. Die Bemühungen sollten sich also darauf konzentrieren, die Motive des Streitverhaltens herauszufinden. Dazu mag eine Umwidmung oder eine Eskalation beitragen. Die Umwidmung macht das Verhalten zum Teil des eigenen "Spiels". Die Eskalation zwingt zum Handeln. Sie ist konstruktiv, wenn sie nicht auf eine Lösung zielt, sondern auf den Fortschritt im Verfahren. Wiki to Yes gibt einige Hinweise, wie mit dem Problem umzugehen oder was zu beachten ist. Siehe dazu beispielsweise:
Sicher wird es weitere Beiträge auf Wiki to Yes geben. Sicher gibt es aber auch Erfahrungen, die helfen, ein Konzept zu finden.