Problemlöser

Situation:
Es geht um nicht verheiratete Ex-Partner (Sie: 37 J, Er: 57 Jahre, zwei erwachsene Kinder) mit einem gemeinsamen Sohn, 3 Jahre. Sie ist aus seiner Wohnung, dem ehemals gemeinsamen Haushalt nach 1 Jahr mit dem damals 1,5 jährigen Sohn ausgezogen, lebt aber weitehrin in demselben Dorf wie der Ex-Partner. Er veröffentlicht Fotos, die er heimlich von ihrem Handy geladen hat, schreibt anonym den Arbeitgeber an, die Hausgemeinschaft in dem Mehrfamilienhaus, in dem sie wohnt.
Umgang findet statt. Die Kindesmutter bietet ihm mehr an als er will. Die Übergaben des Kindes finden mittlerweile an der Hauseingangstüre statt. In ihrer Wohnung war er zuletzt 2022 anlässlich des Kindergeburtstages, zu dem sie ihn eingeladen hatte. Dort spionierte er, teilte auch mit, er habe Kameras installiert. Bislang hat sie keine gefunden.
Im Gespräch beim Jugendamt sagte die Mitarbeiterin, dass Übergaben an der Hauseingangstüre so "steril" seien. Die Kindesmutter hat die Handhabung und ihren Willen, das weiterhin zu tun, nicht damit begründet, dass er ihr Handy heimlich durchforstet hat usw., weil sie es nur in Teilen beweisen kann. Sie sagte nur, sie wolle ihn nicht mehr im Haus (Mehrfamilienhaus) haben. Der Kindesvater flüstert ihr zu, ohne dass die Mitarbeiterin das mitbekommt: Ich bin öfter im Haus, als du denkst und dir lieb ist. Die Mutter hat Angst, dass er sie weiterhin ausspioniert, anonyme Briefe an Dritte formuliert und ihren Lebensraum vergiftet. Die Mutter will für das zweite Gespräch beim Jugendamt mit dem Kindesvater vorbereitet sein. Sie will eine verlässliche Umgangsregelung und Ruhe. Sie ist heimlich in der Planung, umzuziehen in einen anderen Ort, um Distanz herzustellen, weil sie sich nicht anders zu helfen weiß.

Meine Frage: Wie kann sie gestärkt in das Gespräch gehen? Wie kann sie in dem Gesprächstermin erreichen, dass der Kindesvater nicht länger ihren privaten und beruflichen Lebensraum stört?

Bei den Anlaufstellen findet sich ein Portal für Cybermobbing. Das Problem, wenn die Mutter sich ziert (oder es so aussieht) dass sie den Vater ohne Grund vom Kind fern hält, erregt sie eher Misstrauen gegen sich. Sie wird also in dem Gespräch ihre Sorgen aufdecken müssen. Alternativ könnte sie vorab und vertraulich wie in einem Einzelgespräch den oder die sachbearbeiterin beim JA um Rat bitten, wie sie damit umgehen soll und wie Ihre Sorgen berücksichtigt werden können, ohne dass sie Repressalien zu befürchten hat. Ich denke, die info ist auch für das JA von Bedeutung, wenn sie vermuten lässt, dass der Vater auch das Kind benutzt um die Mutter auszuspionoieren. In dem Gespräch sollte man herausfinden, was die Interssen (motive) des Vaters für den Kindeskontakt sind. Wenn er ein ernsthaftes Interesse am Kind hat, wäre der Anreiz sich so zu verhalten, dass die Mutter den Kontakt unterstützen kann. Wenn es gelingt, das Gespräch dahin zu treiben, dann lassen sich Regeln aufstelölen, wie die Mutter (und ggfalls das KInd) zu schützen ist.