Der Artikel zum 2017 erschienenen Streitatlas besagt, dass im Vergleich zu 2014 häufiger gestritten werde. Die Zahl der Streitfälle sei von 22,3 Streitfällen pro hundert Einwohner im Jahre 2014 auf 25,1 im Jahre 2016 angestiegen. 43,7 Prozent der Streitfälle dauerten länger als ein Jahr. Schwerpunktmäßig gehe es meistens um private Angelegenheiten wie beispielsweise Reisekostenerstattungen. Aber auch Meinungsverschiedenheiten im Straßenverkehr und im Beruf.
Streitaufkommen und -verteilung können nach regionalen Unterschieden interaktiv in einer Karte eingesehen werden. Ein Auszug ist in das Artikelfoto übernommen worden, um einen Eindruck zu vermitteln. Der Streitatlas kann hier eingesehen werden:
Die Zahlen im Streitatlas weichen von der Gerichtsstatistik ab, die einen permanenten Rückgang an Neuzugängen belegt. Was der Streitatlas unter Streit versteht, ist nicht geklärt. Wie die Zahlen zustandekommen, belegt ein Artikel, der sich mit den Erhebungen im Streitatlas auseinandersetzt. Danach sei die Überschrift "Rechtsstreit" missverständlich, habe der Konzernsprecher der Generali Versicherungsgruppe auf Anfrage mitgeteilt. Mit dem Begriff sei kein Rechtsstreit vor Gericht gemeint. Auch den Begriff "Streitfall" habe die Versicherung selbst definiert. Darunter seien keinesfalls Auseinandersetzungen zwischen zwei Parteien zu verstehen1 .
Interessant ist der Streitatlas, weil er einen Eindruck in das Streitverhakten und die Streitbereitschaft aufdeckt. Mediatoren können z.B. erkennen, worüber am häufigsten gestritten wird. Laut der Pressemitteilung2 seien die Ursachen für Rechtsstreitigkeiten vielfältig. Fünf Ursachenfelder werden abgesteckt:
- das Privatleben (40,1 Prozent aller Streitfälle) inklusive Streit mit dem Reiseveranstalter usw.
- der Straßenverkehr (27,9 Prozent)
- das Arbeitsumfeld (13,4 Prozent)
- der Bereich Wohnen (11,2 Prozent)
- der Bereich Behörden und Finanzen (7,5 Prozent).