Systemtheorie | Die Systemtheorie versucht soziologische Strukturen in ihrer gesamten Komplexität zu begreifen. Sie kann mit diesem Auftrag auch auf die Mediation angewendet werden. |
Systemkonflikt | Ein Systemkonflikt entspringt aus Spannungen, die im System verankert sind. Er bezieht sich auf Divergenzen in der systemischen Ordnung und Identität. Nach der Lehre der Konfliktdimensionen unterscheidet er sich vom Beziehungskonflikt, vom Wertekonflikt, vom Strukturkonflikt und vom Sachkonflikt |
Systemisches Konsensieren | Abfrage und Abstimmungsverfahren in demokratischen Prozessen. Es wird nicht die Mehrheit für etwas erfragt, sondern der Widerstand dagegen. |
systemische Mediation | Der Begriff wird häufig verwendet, ohne dass genau herausgestellt wird, was damit gemeint ist. Die systemische Sichtweise deutet darauf hin, dass der Mediator auch die hintergründigen Zusammenhänge und die wechselseitige Beeinflussung der Elemente, Systeme und der Umwelteinflüsse im Blick hat. |
Systemik | Das Verhältnis von Streitparteien, Streit, Verfahrens und Umwelteinflüssen in und auf die Mediation systematisch betrachtet. |
Systemgesetze | Die Unterscheidung der Systemgesetze stellt auf die Grundbedürfnisse ab, die ein System befriedigen muss. Die zehn Systemgesetze lauten:
- Zugehörigkeit zum eigenen System
- Anerkennung, Wertschätzung und Respekt
- Gleichgewicht von Geben und Nehmen
- Früher vor später hat Vorrang
- Höhere Verantwortung / höherer Einsatz hat Vorrang
- Höhere Kompetenz / höheres Wissen hat Vorrang
- Neues System vor altem
- Gesamtsystem vor Untersystemen
- Aussprechen, anerkennen was ist
- Ausgleich schaffen
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Systematisierung | Es ist ein Qualitätsmerkmal der Mediation, wenn die durchzuführende Mediation in die Systematik der Mediation eingebunden werden kann. Der Mediator muss also wissen, welches Mediationskonzept (Herangehensweise) zur Anwendung kommt, welches Mediationsmodell (Bearbeitungstiefe)einschlägig ist, welches Mediationsformat (Arbeitsbedingungen) eingesetzt wird, in welchem Anwendungsfeld (Hintergrundwissen) er sich bewegt und welchen Stil (persönlicher Einsatz) er verfolgt. Die Systematisierung ist eine Voraussetzung für eine konsequente Umsetzung der Mediation. Beachten Sie bitte auch die weiteren Systematiken. |
Systematikenverzeichnis | Verzeichnis und Zusammenstellung der für die Mediation einschlägigen Systematiken. |
Systematik der Mediation | Systematische Erfassung und Klassifizierung der unterschiedlichen Erscheinungsformen der Mediation. |
Systematik | Eine die planmäßige Einordnung in abstrakte Klassen. Für die Mediation werden verschiedene Systematiken zur Verfügung gestellt. Sie sollen dazu beitragen, die Vielfalt der Werkzeuge zu erfassen und zu kategorisieren. |
System | Ein System ist ein aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes. Nach der Systemtheorie besteht das System nicht aus seinen Elementen, sondern aus den Relationen der Elemente zueinander. |
Syreli-Verfahren | Die Bezeichnung steht für Système de Résolution de Litiges. Das bedeutet übersetzt Streitschlichtungsverfahren. Das Verfahren wurde von der französischen Domain-Registrierungsstelle AFNIC (Association française pour le nommage internet en coopération) im Jahr 2011 nach dem Vorbild der Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy (UDRP) der ICANN geschaffen. Es kann verwendet werden, wenn die Schutz- oder Namensrechte durch eine französische Internetdomain verletzt werden. |
Syndikusanwalt | Ein Syndikus ist ein Rechtsanwalt, der im Rahmen eines dauerhaften Beschäftigungsverhältnisses seine Arbeitszeit und Arbeitskraft einem nichtanwaltlichen Arbeitgeber wie einem Unternehmen, Verband oder einer Berufsständischen Körperschaft sowie Stiftung zur Verfügung stellt. |
Synchronisation | Die rekursive Kommunikation der Mediation bewirkt eine Synchronisation der Kommunikation. Die Technik ist das Loopen. Die Einbindung in die Mediationslogik bewirkt eine Synchronisation des Denkens. Die Technik ist das Dimensionieren. Die Synchronisation erfolgt zunächst zwischen dem Mediator und jeder Partei im Dialogformat. Später wird die Kommunikationsachse zwischen den Parteien geöffnet, sodass sie Teil der Synchronisation werden. Die Synchronisation ist Teil der Verstehensvermittlung. |
Symptomträger | Der Symptomträger zeigt Probleme, die im System verborgen sind. |
Sympathie | Das Gefühl, jemanden zu mögen. Die Nähe zu dem anderen wird als angenehm empfunden. |
symmetrische Konflikte | Die Kräfteverhältnisse sind gleichmäßig verteilt. |
SWOT-Analyse | Das Akronym steht für: Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats-Analyse. Die SWOT-Analyse ist also eine Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Gefahreneinschätzung. Die Untersuchung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken betreffen im Falle der Mediation die Lösung. |
Supervisory-Mediation | Die sogenannte Supervisory-Mediation animiert die Konfliktparteien dazu, selbstständig nach Lösungen zu suchen und unterstützt diesen Prozess lediglich in einer Form der Supervision. |
Supervision | Supervision ist eine Form der Beratung, die Einzelne, Teams, Gruppen und Organisationen bei der Reflexion und Verbesserung ihres privaten, beruflichen oder ehrenamtlichen Handelns begleitet. Sie wird verwendet, um die eigenen Ressourcen des Supervidenten aufzudecken. Sie kann auch zur Unterstützung verwendet werden, wenn der Mediator oder die Mediatorin in einer Mediation einmal nicht weiter wissen. |