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Ist die Stellvertretermediation eine Mediation?

ID
5955
Frage
Ist die Stellvertretermediation eine Mediation?
Hintergrund
Die Stellvertretermediation simuliert eine Verhandlungssituation ähnlich einem Rollenspiel, bei dem eine echte Partei mitwirkt. Gespielt wird der reale Fall. Bei einem aus mindestens zwei Mediatoren bestehendem Team repräsentiert einer der Mediatoren die abwesende Partei, während der zweite Mediator den Prozess im Sinne der Mediation leitet. Der als Streitpartei agierende Mediator vollzieht den Rollenwechsel nur für die 3.Phase der Konflikterhellung. Die Vorgehensweise soll der anwesenden Partei helfen, sich bestimmter Muster und Konstellationen ihres Konflikts stärker bewusst zu werden. Wegen des geänderten Verhaltens der Partei ergeben sich im Nachgang Fernwirkungen auf die nicht anwesende Partei. Das Ergebnis wird als Abschlussvereinbarung mit der Partei selbst festgehalten.
Antwort
Die Stellvertretermediation ist keine Mediation i.S.d. Mediationsgesetzes. Ihr Zweck ist, der Partei zu einem besseren Konfliktverständnis zu verhelfen und Einsichten zu vermitteln. Damit liegt sie näher am Coaching oder der Beratung. Dass im Rollenspiel ein Dialog mit der Gegenpartei simuliert wird, macht das Vorgehen auch noch nicht zu einer Mediation. Anders wäre die Lage nur dann zu beurteilen, wenn sich in der gesamten Vorgehensweise die Kriterien der kognitiven Mediationstheorie wiederfinden lassen. Es käme dann also auf die verwendete Methodik an.
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