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Die Märchenmediation

ID
Beispiel 13839
Bezeichnung
Die Märchenmediation
Beispiel
Das ist ein realer Fall aus der Praxis. Ein Ehepaar lebt seit 4 Jahren im selben Haus getrennt. Seit 1 Jahr reden die Eheleute kein Wort mehr miteinander. Absprachen werden als Anweisungen in das Hausaufgabenheft der 4 gemeinsamen Kinder geschrieben oder auf dem Blackboard in der Küche notiert. Die Situation ist unerträglich, man entscheidet sich für eine Mediation, nicht etwa um die Scheidungsfolgen zu regeln, sondern nur um sich über die Themen einig zu werden, damit der Rechtsanwalt die Sache nicht unnötig in die Eskalation treiben kann, um Kosten zu schinden. Eine unauffällige Nebenbemerkung in Phase zwei macht den Mediator stutzig, als die Frau den Sachverhalt schilderte. Sie erzählte wie es zur Ehegekommen war, wie die Kinder zur Welt kamen, wie sich die Ehe entwickelt hat und was das Problem ist. Die Liste der zu regulierenden Fragen leitete sie mit der nebenbei gesprochenen Bemerkung ein: "Dann muss ich jetzt dies machen und jenes und ich muss mich scheiden lassen, sodass dies und jenes zu regeln ist, usw.. Der Mediator loopt: "Sie sagen Sie müssen sich scheiden lassen. Wollen sie das auch?“ Jetzt beginnt ein längerer Gesprächsparkours, der einige Interventionen erfordert, bis die Frau eingestehen kann, dass sie eigentlich gar nicht geschieden werden will. Wörtlich sagte Sie: "Nein, das ist ja so teuer!". Das selbe Spiel beginnt jetzt beim Mann, bis er eingestehen kann, dass er auch nicht wirklich geschieden sein will. Die Themen werden geändert. Nach einer 3 stündigen Meditation ist das Paar wiedervereinigt. Die Eheleute haben sogar ihre Liebe wiederentdeckt. Der Fall wurde im Fernsehen berichtet1 .
Fundstelle
Falleignung
Zuordnung
Schule
Schlagworte
märchenmediation   
Gewichtung
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