Das Phänomen ist leider kein Einzelfall. Während einer Mediation in einem recht hoch eskalierten Konflikt zwischen den Parteien, befindet sich eine der Parteien in einer therapeutischen Begleitung. Die Therapie hat insofern mit dem Mediationsgegenstand zu tun, als sie die Auswirkungen der Beziehung zwischen den Parteien mit der in Therapie befindlichen Partei betrifft. Der Therapeut oder die Therapeutin verstärken Beziehungskonflikt bewusst oder unbewusst, in dem sie der von ihr betreuten Partei erklären, die gegnerische Partei sei ein Narzisst, gegen den sich die in Behandlung befindliche Partei zu schützen habe. Die auf die Gegenpartei bezogene Diagnose erfolgt, ohne dass der Therapeut oder die Therapeutin die Gegenpartei jemals gesehen hat. Der in Behandlung befindlichen Partei wird jetzt ein Verhalten nahegelegt, das den Beziehungskonflikt zwischen den Parteien in die Eskalation treibt.