Lade...
 

Transdisziplinarität

Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Archivseite.
Die Transdisziplinarität erweitert die Interdisziplinarität. Sie wird im Thinktank auf vielfältige Weise sichergestellt und verwirklicht.

Wissenschaft Interdisziplinarität Transdisziplinarität Berufsmediator Interprofessionalität Wissensmanagement

Wenn wir von der Wortbedeutung des vorangestellten Wortbildungselementes inter ausgehen und das Bild im Kopf haben, wo sich das Inter zwischen den Stühlen positioiniert, wird deutlich, dass der der zwischen den Stühlen sitzt, sie Stühle nicht vereinnahmt. Er hat lediglich einen Blick darauf und kann beide Seiten sehen. Wird das Wissen der unterschiedlichen Disziplinen auf diese Weise integriert?

Beispiel 15174 - Ein Buch wird als interdisziplinär beschrieben. Tatsächlich finden sich dort Beiträge von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen. Jeder beschreibt ein Phänomen aus seiner Sicht. Im Zweifel kennen sich die Autoren nicht einmal und wie bei einer Buchproduktion üblich, werden die Beiträge zum Redaktionsschluss abgeliefert, ohne dass sichergestellt wird, dass die Autoren die Beiträge der Co-Autoren überhaupt kennen, geschweige denn in ihren Texten verarbeitet haben. Das wäre gegebenenfalls erst bei einer Folgeauflage denkbar, falls die Autoren sich dann mit den Beiträgen der Kolleginnen und Kollegen auseinandergesetzt haben.


Mit dem Wiki (und den Yes|Books)1 lassen sich diese Hürden überwinden. Hier wird die Interdisziplinarität in eine Transdisziplinarität überführt. Sie soll dazu beitragen, die Selbstreferenzialität zu überwinden. Anders als bei der Multidisziplinarität oder der Interdisziplinarität kommt es ihr darauf an, die Erkenntnisse der jeweiligen Disziplin nicht nur gegenüberzustellen, sondern zusammenzuführen. Dieses Konzept kommt den Überlegungen entgegen, die Mediation als eine disziplinübergreifende Konfliktwissenschaft zu integrieren oder gar als eine eigene Wissenschaft zu etablieren. Der Vorteil wäre ein wirklich disziplinübergreifender Diskurs. Wenn das gelingt, bildet die Mediation nicht nur die Metaebene zur KOnfliktbeilegung der Parteien, sondern auch der involvierten Disziplinen ab und führt sie zusammen. Sie sollte dies auch für die Wissenschaft leisten.

Anwendung

Die jeweilige wissenschaftliche Herleitung spielt sowohl auf der Verfahrensebene wie auf der Fallebene eine ausschlaggebende Rolle. Juristen beispielsweise sind durch eine spezifische, logische Denkweise geprägt. Psychologen orientieren sich eher an der dem Menschen näheren assoziativen Denkweise. Im Wettbewerb meinen die einen, näher an der Mediation zu sein, als die anderen. Es gibt Länder, in denen die Mediation an Professionen gebunden ist, weil man glaubt, nur so die notwendige Kompetenz zur Verfügung stellen zu können. Eine derartige Denkweise lässt Zweifel aufkommen, ob die Mediation verstanden wurde. Sie sollte disziplin- und professionsunabhängig möglich sein. Der Mediator muss sich auf ein breites Wissen einlassen dass alle Disziplinen mit einbezieht. Wenn eine transdisziplinäre Sicht gelingt, wird sich herausstellen, dass die Mediation eine ganz eigenwillige Denkweise zur Verfügung stellt, die sich auf alle Disziplinen einlässt. In der Praxis helfen sich Mediatoren, in dem sie Netzwerke bilden und Co-Meditationen anbieten, die sich aus Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen zusammensetzen.

Ausbildung

Auch für die Ausbildung ist es wichtig zu erkennen, wo der Einfluss einer wissenschaftlichen Disziplin, einer Profession oder einer Dienstleistung das Gesicht der Mediation verändert. Die Mediation nutzt die Werkzeuge aus allen Disziplinen. Der Mediator muss wissen wie sich diese Werkzeuge im Kontext der Mediation verändern und wie sie sich an die Mediation anpassen lassen. Mithin genügt es auch für die Ausbildung nicht, die unterschiedlichen Sichten der Disziplinen gegenüberzustellen. Sie müssen zusammengeführt werden, damit die Grenzen der jeweiligen Disziplin oder Profession erkennbar werden.

Forschung

Insbesondere die Wissenschaft ist aufgefordert, ihre Selbstreferenzialität zu überwinden. Die Mediation nutzt unendlich viele Theorien über einzelne Phänomene, mit der sie in Berührung kommt. Abgesehen von der kognitiven Mediationstheorie gibt es noch keinen wissenschaftlichen Erklärungsansatz, der das Zusammenspiel der Theoriefragmente erläutert.

Wissensmanagement

Die Einführung der Transdisziplinarität erfordert ein Wissensmanagement, wie es Ihnen im Wiki zur Verfügung gestellt wird. Weil das Portal als ein Wiki organisiert ist, steht jede Information jedem Anwender und Wissenschaftler zur Verfügung, egal welcher Disziplin oder Profession er angehört. So ist es möglich, dass Ergänzungen und Korrekturen direkt im Text aus unterschiedlichen Herleitungen und Sichten erfolgen können. Anders als in den Periodika steht diese Möglichkeit permanent und rund um die Uhr zur Verfügung. Näheres dazu finden Sie in der Beschreibung über das Wiki to Yes Wissensmanagement.

Bedeutung für die Mediation

Es bedeutet eine echte Förderung der Mediation, wenn die Wissenschaften zusammenkommen und sich austauschen. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Es ist verwirrend wenn dasselbe Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven mit unterschiedlichen Bedeutungen und Begriffen belegt wird. Schon die Fachterminologie weicht voneinander ab, ganz zu schweigen von den Konnotationen. Wiki to Yes ist so angelegt, dass die Plattform alles zusammenführt was mit der Mediation zu tun hat, um den gemeinsamen Nenner herauszuarbeiten. Dazu gehören auch die Abgrenzungen zu den jeweiligen Lehren und Herleitungen.

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2023-02-09 07:26 / Version 8.

Alias:
Siehe auch: Interdisziplinarität
Prüfvermerk: -

1 Siehe PremiumBooks


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Freitag November 15, 2024 18:27:09 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 3 Minuten