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Querulanten

Der Begriff stammt vom Lateinischen queri ab und bedeutet „vor Gericht klagen“. Er meint den Kläger, der auch in aussichtslosen Sachen noch vor Gericht zieht. Jemand der sich um der Beschwerde willen beschwert1 . Starrköpfigkeit ist eine Begleiterscheinung. In der Pychaitrie sind der Querulantenwahn und die querulatorische Persönlichkeitsstörung bekannt.




Positiv Denken schwer gemacht

Sie kennen den notorischen Nörgler, den unberechenbaren Intrigant, den ausdauernden Pessimist, der der immer andere arbeiten lässt, um sie dann kritisieren zu können und jemand, der einfach nur gegen alles ist und immer nur meckert, ein Stänkerer und Lästerer. Berger nennt solche Menschen Querulanten2 . Sein Rat besteht darin, den wunden Punkt des schwierigen Kollegen herauszufinden.

Merkmale

Laut Duden ist ein Querulant eine Person, die an allem etwas auszusetzen hat, sich wegen jeder Kleinigkeit beschwert und dabei hartnäckig auf ihr vermeintliches Recht pocht3 . Nörgler, Raunzer, Mäkler, Meckerer, Nörgelfritze, Quertreiber, Stänkerer sind die Synonyme.

Querulanten werden übrigens nur von denen so genannt, die Entscheidungsmacht haben. Querulanten würden nicht von sich selbst behaupten, dass sie querulieren4 . Faust weist darauf hin, dass der Querulant zumindest in seiner Wahrnehmung den Kampf des Individuums gegen die Gesellschaft ausführt. Seine Rebellion wird durch soziale Ungeschicklichkeit, unbefriedigte emotionale Bedürfnisse, Hochmut, Zorn, Neid, Geiz, Ehrsucht, Narzissmus und leichte Kränkbarkeit geschürt. Die Erscheinungsformen lassen sich in Normale Querulanz und krankhafte oder Genuine Querulanz unterscheiden5 . Kraeppelin führt das Krankheitsbild auf den fanatische Drang zurück, gegen das vermeintlich erlittene Unrecht bis auf das Äußerste anzukämpfen6 .

Normale Querulanten sind an folgendem Verhalten zu erkennen: Sie erscheinen mit dicken Akten, beharren auf ihrer Meinung, betonen Details, sind oft anmaßend, beleidigend und aggressiv. Sie überfluten den Prozess mit umfangreichen Eingaben. Sie schreiben engzeilig. Ihre Ausdrucksweise ist verschnörkelt. Sie markieren alles Wichtige. Sie verwenden eine schwülstige, leidenschaftlich bewegte Pathetik, eine verlogene Ausdrucksweise, die sich ständig wiederholt und für alle Anderen Mühsal oder Unheil verkündet7 .

Dietrich8 hat versucht, eine Querulanz-Typologie herauszuarbeiten, Er unterscheidet zwischen Rechts-Querulanten, Karriere-Querulanten, Renten-Querulanten, Ehe-Querulanten, Haft-Querulanten und Kollektiv-Querulanten9 . Ohne auf die einzelnen, zum Teil detailliert beschriebenen Verhaltens- und Krankheitsbilder einzugehen, führt die Zusammenfassung wieder zu dem Grundsatz:

 Merke:
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Empfehlungen

Faust bezeichnet das Querulantentum als ein schwieriges Phänomen, das für das betroffene Umfeld herausfordernd ist und für den Querulanten selbst eine menschliche Tragödie darstellt. Seine Handlungsempehlung lautet, den "Wünschen, Hoffnungen, Ängsten, Vorwürfen und Attacken der Querzulanten mit etwas mehr Verständnis beizukommen und vielleicht doch noch eine Lösung auf halbem Weg zu finden, was für alle zumindest nervenschonend wäre"9 .

Rohleder hat einen 6-Punkte-Plan im Umgang mit schwierigen Kollegen vorgestellt10 :

  1. Sich über die Erwartungen im Klaren sein
  2. Die Schwierigkeiten so früh wie möglich kommunizieren
  3. Gelassen mit den Reaktionen umgehen
  4. Fair bleiben und das Spiel des Störenfriedes nicht mitscpielen
  5. Sich selbst in Frage stellen und den eigenen Anteil am Problem erkennen
  6. Einen emotionalen Sicherheitsabstand einhalten

Schneider empfielht bei wichtigen Entscheidungen folgendes11 :

  1. Menschen, die widersprechen im Netzwerk integrierten
  2. Andere Meinungen fördern
  3. Nicht persönlich werden
  4. Lob und Anerkennung teilen
  5. Dem Widerstand einen Sinn geben

Bedeutung für die Mediation

Ob es ein Querulant in eine Mediation schafft, die weder eine Beschwerdeinstanz ist noch Beschwerden zulässt, mag dahingestellt bleiben. Aber auch ohne die Charaktere der Medianden näher zu diagnostizieren finden sich dort auch durchaus rechthaberische, penibel ins Detail gehende, mit Argumenten um sich herumschießende Menschen ein. Auch Nörgler sind willkommen.

Korrekt durchgeführt gibt die Mediation wenig Anlass und Raum zum Nörgeln oder sinnlosen Argumenten. Der Fokus wird auf den Nutzen gerichtet, wo auch ein Querulant - wenn er sich nicht entlarven will - mit seinen Bedürfnissen wahrgenommen wird. Wenn ers ich darauf nicht einlassen kann, ist zu hinterfragen, was er mit siener Nörgelei bezwecken will.

Ein tragisches Merkmal des Querulatentums ist das Phänomen, dass Querulaten mit ihrem Verhalten anecken und schon deshalb nicht gehört werden. Das ist auch eine Herausforderung des Mediators. Er benötigt eine Engelsgeduld, um der Partei den gedanklichen Weg in ein positives Denken und in eine Selbstreflexion zu ermöglichen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2021-11-06 19:25 / Version 34.

Aliase: Querulant
Siehe auch: NIMBY, Herausforderung
Literaturhinweis: Siehe die Fußnoten
Prüfvermerk: -

4 {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="4078"} Seite 33
5 {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="4076"}
6 {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="4076"} Seite 12
7 {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="4076"} Seite 5
8 Prof. Dr. Heinz Dietrich ist ein forensisch tätiger Psychiater und Autor, der von Faust fast durchgängig zitiert wird
9 {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="4076"} Seite 1 ff.
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Based on work by anonymous contributor . Last edited by Bernard Sfez
Seite zuletzt geändert am Donnerstag November 14, 2024 23:56:57 CET.

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