Positionierte Mediation
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Es geht um die Frage, wie Konflikte im Rahmen der Mediation gerecht gelöst werden können, wenn gesellschaftliche Machtverhältnisse und Diskriminierungsstrukturen auch in Konfliktlösungsverfahren wirkmächtig sind. Das Konzept der Positionierten Mediation will aufzeigen, wie es möglich ist, dem Anspruch einer macht- und diskriminierungskritischen Mediation näher zu kommen. Kann oder muss sich der Mediator positionieren? Welche Verantwortung übernimmt er für eine antidiskriminierende Konfliktbearbeitung? Ist sie überhaupt möglich, wenn die Allparteilichkeit gewahrt bleiben soll?1
Von der (hier übrigens nicht bestätigten) Prämisse ausgehend, dass der Mediator nur für die Prozessgestaltung verantwortlich sei, während die inhaltliche Verantwortung bei den Konfliktparteien liege mag die Frage gestellt werden, ob der Mediator tatenlos zusehen muss, wenn er bzw. die Parteien gesellschaftlichen Machtverhältnissen wie Diskriminierung auf Grund des Alters, der Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, körperlicher und mentaler Fähigkeiten, sowie Rassismus bei der Konfliktbearbeitung zeigen? Tragen Mediatoren dann nicht auch eine inhaltliche Verantwortung? Mediatoren sollten sich bewusst sein, ob eine Diskriminierung vorkommt und welche Hinweise es darauf gibt. Sie sollten sich im Klaren sein, ob und inwieweist sie selbst betroffen sind und wie sie sich zu der Problematik stellen. Sie können unterscheiden, ob es sich um spezifische Rahmenbedingungen oder um eine strukturelle Diskriminierung handelt. Dabei haben sie die Kommunikationsdynamik und das Verhalten der Beteiligten im Blick. Entscheidend ist letztlich, wie die Parteien zu dieser Problematik stehen und wie sie damit umgehen. Besonders wichtig ist die Frage, ob sie überhaupt in der Lage sind repressionsfrei über das Theme zu sprechen.
Die Positionierte Mediation unterstreicht, dass sich auch der Mediator aktiv Stellung beziehen sollte, wenn der Status quo sonst dazu tendiert, sich selbst aufrecht zu erhalten. Ohne eine Positionierung als Mediator könne es passieren, dass das Ergebnis der Mediation eines ist, das bestehende Diskriminierung reproduziert.
Alias:
Siehe auch: Wut Verfahrensverzeichnis
Prüfvermerk: -