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Mediationsanalyse

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zur Werkzeugsammlung der Wiki-Abteilung Werkzeuge und wird im Archiv abgelegt. Thematisch kann sie dem Abschnitt Methodik der Mediation des Fachbuchs zugeordnet werden. Beachten Sie bitte auch folgende, damit zusammenhängende Seiten:

Handlungsoptionen Analysen Mediationsanalyse Situationsanalyse Verhandlungsanalyse Fehlerquellenanalyse

Die Mediationsanalyse ist von der Mediatoranalyse zu unterscheiden. Die Mediatoranalyse ist eine Methode die in der Statistik verwendet wird, um die Korrelation von zwei abhängigen Variablen aufzudecken. Das hat nichts mit der Mediation zu tun. In der Mediation geht es um eine Analyse über das Stadium und den Stand des Verfahrens. Er kann mit der Mediationslandkarte kenntlich gemacht werden.

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Prozessanalyse

Bei der Mediationsanalyse handelt es sich im Grunde um eine Prozessanalyse. Sie wird erforderlich, um die Eckdaten der zu klärenden Situation,1 also die Antwort auf die Frage, was aus welchem Motiv gerade geschieht, in den Prozess der Mediation einzubeziehen. Es würde dem Mediator nicht helfen, eine Situation zu übergehen, nur weil sie nicht in die aktuelle Phase passt.

Beispiel 17003 - Die Kindesmutter sagt in der ersten Phase gleich zu Beginn der Mediation: "Es ist besser, wenn die Kinder bei der Mutter bleiben". Der Mediator überhört den Satz, weil es eine Position oder eine Lösung ist, die erst ín der zweiten oder in der vierten Phase anzusprechen ist. Der Kindesvater hat den Satz jedoch nicht überhört.


Der Mediator muss die Aussagen mit der Mediation in Einklang bringen, ohne die Struktur zu verletzen.

Beispiel 17004 - Der Mediator darf die Aussage der Kindesmutter nicht übergehen. Er könnte die Gelegenheit nutzen, um die Mediation zu erklären (falls noch nicht geschehen): "Sie sprechen bereits eine Lösung an. Die Mediation ist jedoch lösungsoffen. Wäre es OK für Sie, wenn wir eine andere Lösung finden, die noch besser ist?". Mit dieser Rückmeldung kann der Kindesvater sich wieder entspannt zurücklehnen.


Er muss die Mediation der Situation anpassen, nicht umgekehrt. Mithin hat er folgende Fragen zu beantworten:

  1. Zu welcher Phase passt die gerade beobachtete Situation (das Verhalten, die Aussage usw.)?
  2. Welche Aufgabenstellung gibt die Phase vor, zu der die Situation passt?
  3. Wo bin ich gerade (im Prozess der Mediation)?2
  4. Wenn die Aufgabenstellung eine andere Phase betrifft, ist zu entscheiden ob ein Exkurs durchgeführt oder die Frage zurückgestellt wird.

Durchführung

Der Mediator fragt bei jeder Beobachtung und jedem Informationsaustausch zu welcher Phase er passt. Er kann sich der Technik des Dimensionierens bedienen.3 Mit dieser Technik fügt sich die Information automatisch korrekt in die Mediation ein. Die Informationsdimension erschließt zugleich, wie damit unzugehen ist.4

Beispiel 15377 - Der Mediator fordert die Partei zu Beginn der 2. Phase auf, den Sachverhalt und das Problem zu schildern. Er fragt: "Wer möchte anfangen?". Der Ehemann legt sofort los. Die Ehefrau regt sich darüber auf. "Du musst auch immer anfangen", schreit sie den Gegner an. Es entsteht ein Streit. Nach einer Weile meldet der Mediator zurück: "Was machen Sie da gerade?". Er analysiert die Situation mit den Parteien und verweist auf den jetzt sichtbaren Beziehungskonflikt und verweist darauf, dass zu gegebener Zeit darauf eingegangen wird. Bei der Themensammlung achter er darauf, dass der Beziehungskonflikt genannt wird.


In dem Beispiel wird ein Beziehungskonflikt angedeutet. Der Mediator ist aber noch nicht bei der Themensammlung. Er nimmt aber die Information mit, deckt sie auf und verweist auf den Moment, wo die Information verarbeitet wird. Das gleiche würde gelten, wenn sich in der 3. Phase ein neues Thema ergibt. Auch dann deckt der Mediator die Information auf und ordnet sie in die Struktur der Mediation ein, indem er kurz in die 2. Phase zurück springt, das Thema festhält, um dann wieder dort fortzufahren, wo das Phänomen in Erscheinung getreten war.

Prozessbewertung

Die Analyse bezieht sich natürlich auf die Summe der Situationen und darauf, wie sie in die Mediation eingebunden wurden. Der Mediator hat die Verwirklichung der Phasen für jedes Thema zu hinterfragen. Er muss prüfen, ob die Erkenntnis erreicht wurden. Eine gute Hilfestellung bietet der Mediationscheck.

Bedeutung für die Mediation

Die Mediation ist prozessorientiert. Der Mediator sollte erfahren haben, dass die Mediation zum Ergebnis kommt, wenn der Prozess korrekt ausgeführt wird. Die Lösung findet sich dann aus dem Prozess heraus. Deshalb ist es wichtig, die aufkommenden Informationen in der Mediation so zu verarbeiten, dass sie sich korrekt in den Prozess einfügen und seine Logik verwirklichen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2025-04-28 09:19 / Version 15.

Siehe auch: Mediation-Optionen, Technikenverzeichnis, Konfliktverzeichnis
Prüfvermerk: -