Behebung der Kommunikationsdefizite
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Hier geht es um die Kommuniklation und was der Mediator tun kann, um Defizite auszugleichen. Bitte beachten Sie auch:
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Die Kommunikation ist ein wesentliches Element der Mediation. Es ist leichter, sich auszutauschen, wenn die Kommunikation finktioniert. Wo sie funktioniert, muss nicht eingeschritten werden. Wohl aber, wenn die Kommunikation ungenügend ist. Wann welche Defizite auftreten, mag die folgende Gegenüberstellung ergeben.
Kriterien für eine gute oder unzureichende Kommunikation
Wenn es darum geht, die Kommunikation einzuschätzen, hilft es, von außen auf die Kommunikation zu schauen. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben des Mediators, wenn er die Kommunikation zwischen den Parteien wieder herstellen will.1 Die Art und Weise wie Menschen miteinander kommunizieren fühlt sich ganz unterschiedlich an. Sie ist von den Umständen und der Art der Beziehung abhängig, die die Parteien miteinander pflegen (oder gerade nicht). Hier einige Kriterien, die eine gute, gelingende Kommunikation von einer schlechten unterscheiden. Das Verzeichnis der Kriterien ist alphabetisch geordnet:
Kriterien für eine gute Kommunikation | Kriterien für eine schlechte Kommunikation |
---|---|
Angemessen | Unangemessen |
Effektiv | Ineffektiv |
Ehrlich | Unehrlich |
Empathisch | Ignorant |
Freundlich | Aggressiv |
Interaktiv | Einseitig |
Klar | Unklar |
Kooperativ | Konfrontativ |
Konstruktiv | Destruktiv |
Offen | Verborgen |
Respektvoll | Respektlos |
Sachlich | Emotional |
Verständlich | Verwirrend |
Wertschätzend | Beleidigend |
Die Kunst der Mediation (des Mediators) besteht darin, die Kommunikationsdefizite mit den Mitteln der Mediation auszugleichen. Er sollte also wissen, welche Unterstützung die Mediation anbietet, um die Defizite zu überwinden. Damit kommt natürlich die Mediationskompetenz ins Spiel.
Der Mediator als Kommunikationsbrücke
Zumindest zu Beginn der Mediation überlagert die Kommunikation des Mediators die der Parteien. Die Kommunikationsachsen werden so eingerichtet, dass eine Dialogsituation entsteht, die zwischen dem Mediator und jeder einzelnen Partei hergestellt wird. Zu Diskussionen kommt es erst, wenn die Kommunikation zwischen den Parteien funktioniert. Das sollte spätestens gegen Ende der vierten Phase der Fall sein. Weil der Mediator die triadische Brücke in der Kommunikation darstellt (triadische Bürckenfunktion), korrigiert er die Kommunikation durch seine Rückmeldungen (Loops). Die Parteien sind anfangs etwas irritiert bin alles zurückgemeldet wird. Sie gewöhnen sich schnell daran und nach einer Zeit machten sie sogar auf die Rückmeldung. Nach einer weiteren Weile und wenn alles gut läuft, reagieren sie auch gar nicht mehr auf das was der Gegner sagt, bevor der Mediator nicht zurückgemeldet hat.
Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation
In der vorausgehenden Gegenüberstellung werden den Kriterien für eine unzureichende Kommunikation bereits die zur Abhilfe geeigneten Gegenmaßnahmen als Kriterien für eine gute Kommunikation gegenübergestellt. Sie zeigen, wie die Kommunikation zu verbessern ist. So kann eine unklare Kommunikation durch eine klare Kommunikation abgewendet werden, eine verwirrende durch eine verständliche usw. Bleibt die Frage, wie die Mediation oder der für sie handelnde Mediator die Kriterien für eine gute Kommunikation in der linken Spalte der Tabelle herbeiführen kann.
- Klar und verständlich
- Der Mediator kann unklare oder unverständliche Aussagen durch seine Rückmeldung (Loop) klarer formulieren und verständlich machen, soweit er die Kommunikation verstanden hat. Die Allparteilichkeit erlaubt es ihm die kommunikationsschwache Partei entsprechend zu unterstützen. Was ihm selbst unklar geblieben ist, kann und muss er durch Nachfragen klären. Die Mäeutik hilft ihm, Gedanken zu präzisieren oder zu Ende zu führen. Die Struktur der Mediation hilft ihm, die Informationen in den Prozess einzuordnen.
- Empathisch, wertschätzend und freundlich
- Das Verbalisieren ist die wichtigste Technik, mit der analog wahrgenommene Botschaften aufgedeckt werden. Der Mediator meldet die Ich-Botschaften zurück, die niemals angreifen.
- Ehrlich und sachlich
- Die Technik des Dimensionierens, die Informationen auf Fakten, Meinungen und Emotionen zurückführt, hilft die (wahren) Fakten zu erkennen. Der Realitätscheck trägt ebenfalls dazu bei. Emotionen werden aufgedeckt und angesprochen. Hierbei hilft die Technik des Verbalisierens. Ihre Bedeutung wird hinterfragt.
- Interaktiv und kooperativ
- Der Mediator achtet darauf, dass alle Parteien gleichförmig zu Wort kommen. Die Pingpong Technik hilft ihm, die Dialoge gleichmäßig zu verteilen. Er fordert die Partei nicht zur Entgegnung auf, gibt dir aber Raum, sich auch zu den Behauptungen des Gegners zu äußern.
- Respektvoll und wertschätzend
- Angriffe werden neutralisiert, indem die Ich-Botschaften nach vorne gestellt werden. Die Windoes-Technik führt dazu, dass sich die Partei zunächst auf sich selbt konzentriert. Die Achtsamkeit, die der Mediator jeder Partei zukommen lässt, überträgt sich auf die Parteien. Dabei ist die Entschleunigung wichtig.
Die Kommunikation als Konfliktindikator
Die Art und Weise wie die Parteien kommunizieren es auch ein Indikator für den Konflikt. Dann geht es weniger darum die Kommunikation zu korrigieren, als darum sie als Indikator für den Konflikt sichtbar zu machen. Jetzt ist die Metakommunikation das Mittel der Wahl. Auch die Verbalisierung verdeutlicht den Parteien, wie sie miteinander umgehen. Der Mediator kann die Parteien darauf hinweisen und fragen, was sie mit dieser Aktion zum Ausdruck bringen wollen. Gegebenenfalls kann ein Konfliktthema herausgearbeitet werden..
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