Klärungshilfe
Die Klärungshilfe wird als eine Methode der Mediation beschrieben, die von Christoph Thomann enwtickelt wurde. Ihr Ausgangsgedanke ist, dass der Austausch der subjektiven Wahrheiten zwischen den Streitparteien eine heilende Wirkung auf den Konflikt hat.
Abgrenzung
Thomann hebt hervor, dass die Klärungshilfe keine Therapie sei. Stattdessen ginge es um die Erhellung und Entflechtung der Entstehung von Missverständnissen, Erwartungen, Verletzungen, Blockierungen, schlechten Gefühlen, Bedürfnissen, Grundsituationen, eingeschliffenen Abläufen und zugeteilten Rollen. Für Thomann ist die Klärung die Grundlage einer gemeinsamen und einvernehmlichen Planung der Zukunft1 .
Im Verständnis der bei Wiki to Yes geprägten Terminologie ist die Klärungshilfe eine spezifische Ausprägung der Mediation. In der Kategorisierung unterfällt sie der transformativen Mediation, wo die vollständige Auflösung des Konfliktes im Vordergrund steht.
Ansatz
Die Idee basiert auf der Annahme, dass die Vergangenheit zu verstehen ist, damit die Gegenwart geklärt und die Zukunft gestaltet werden kann. Schwierige Gefühle sind zu identifizieren, zu etikettieren und zu akzeptieren, damit sie transformiert werden können.
Ablauf
Die Klärungshilfe wird in sieben Phasen abgewickelt2 :
- Phase – Auftragsklärung
- Phase – Anfangsphase
- Phase – Selbstklärungsphase
- Phase – Dialogphase
- Phase – Erklärungs- und Lösungsphase
- Phase – Abschlussphase
- Phase – Nachsorge
Entsprechungen
Die Phasen entsprechen im Wesentlichen denen des 5-phasigen Mediationsmodells. Neben anderen Techniken wie aktives Zuhören und Zusammenfassen kommt verstärkt des Doppeln zum Einsatz.
Bedeutung für die Mediation
Von Christoph Thomann stammt übrigens der Satz, dass man durch die Schlagengrube gehen müsse, um den Konflikt beizulegen. Der Gedanke wurde in einem Beitrag aufgenommen aber für die Mediation dahingehend relativiert, dass sich die Parteien dem durch die Schlangengrube zu identifizierenden Konflikt zwar stellen müssen. Sie müssen aber nicht unbedingt in die Schlangengrube treten. Es genügt, wenn sie darüber hinweggehen.
Wichtig ist der Gedanke, dass Mediation auch Konfliktarbeit bedeutet. Verstehen heißt auch, sich mit dem eigenen Konflikt auseinanderzusetzen. Eine Streit- oder Problemlösung geht dafür nicht tief genug.
Archiv: Ein Beitrag zum Mediationsarchiv
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