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Coaching

Es gibt Berührungspunkte, Abgrenzungsbedarf und Überschneidungen mit der Mediation. Auch kommt es zu Rechtsfragen, wenn das Coaching vor oder nach der Mediation vom Mediator ausgeführt wird. Grund genug, sich ausführlicher mit dem Coaching auseinanderzusetzen.




Wohin kutschieren Sie mich?


Der Begriff hat sich so weit etabliert, dass es nicht einmal mehr einer Übersetzung bedarf. Umso mehr besteht das Bedürfnis, sich über dessen Bedeutung klar zu werden und zu fragen, was das mit der Mediation zu tun hat.

Definition

Der Begriff Coach kommt aus dem Englischen und hat dort mehrere Bedeutungen. Damit kann eine Kutsche gemeint sein, ein Bus, ein Waggon, ein Trainer, ein Nachhilfelehrer, usw. 1

Wikipedia definiert das Coaching als ein Beratungsformat. Wörtlich wird ausgeführt: "Der Begriff Coaching wird als Sammelbegriff für unterschiedliche Beratungsmethoden verwendet. Coaching bezeichnet strukturierte Gespräche zwischen einem Coach und einem Coachee (Klienten) z. B. zu Fragen des beruflichen Alltags (Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit). Die Ziele dieser Gespräche reichen von der Einschätzung und Entwicklung persönlicher Kompetenzen und Perspektiven über Anregungen zur Selbstreflexion bis hin zur Überwindung von Konflikten mit Mitarbeitern, Kollegen oder Vorgesetzten".2

Rauen sieht im Coaching einen interaktiven und personenzentrierten Begleitungsprozess, der berufliche und private Inhalte umfassen kann.3 Eine Begleitung geht über eine Beratung hinaus.

Der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. definiert das Coaching als professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungs- / Steuerungsfunktionen und von Experten in Unternehmen / Organisationen. Zielsetzung von Coaching ist die Weiterentwicklung von individuellen oder kollektiven Lern- und Leistungsprozessen bzgl. primär beruflicher Anliegen4 .

Historie

Der Bezug zum Wort Kutsche vermittelt ein assoziatives Verständnis. Die Kutsche ist ein mehr oder weniger geschützes Gefährt, mit dem der außen sitzende Kutscher die Fahrgäste von A nach B transportiert. Der Begriff Coach wurde im Englischen bereits Ende des 19. Jahrhunderts für den Tutor verwendet. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wird er im Sport verwendet, wo der Coach für das mentale und psychologische Training als Ergänzung zum körperlichen Training, für das der Trainer verantwortlich war, eingesetzt wird. Heute wird der Begriff unscharf für eine personelle Unterstützung verwendet, mit der ein Ziel zu erreichen ist.

Coach

Der Begriff Coach ist nicht geschützt. Ebert führt aus, dass es keine anerkannte Ausbildung gibt, noch gäbe es fundierte Qualitätsstandards oder wissenschaftlich belastbare Belege für die Wirksamkeit einzelner Coaching-Konzepte oder des Coachings generell5 .

Anwendungsfelder

Ähnlich der Mediation gibt auch das Coaching Anlass, sich auf spezielle Anwendungsfelder zu beziehen. Deshalb begegnen Sie Begriffen wie:

Legal Coaching
Tutschka führt aus, dass es sich um eine spezielle Intervention im juristischen Beratungsmandat handelt. Sie komme insbesondere dann zum Einsatz, wenn der Mandant noch unentschieden dazu ist, welches juristische Ziel und Ergebnis verfolgt werden soll. Mit Legal Coaching könne punktuell oder in einem kompletten Coachingprozess das subjektiv beste Ziel erarbeitet werden.6
Konfliktcoach
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Techniken

Typische Techniken, die der Coach einsetzt sind: die Chance History, die der Vergangenheit eine neue Bedeutung gibt, um, daraus die positiven Aspekte herausarbeiten, das Six-Step-Reframing, wo es zur Trennung von Verhalten und der positiven Absicht kommt, der Walt-Disney-Strategie, die neue Ziele über die Vorstellungsräume des Träumers, Kritikers und Planers erarbeitet, der Dilts Pyramide, die in 7 Stufen eine Neuorientierung erarbeitet, die Skalierungsfragen, die Wunderfrage usw.7

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Abgrenzung zur Mediation

Zwischen der Mediatiuon und dem Coaching gibt es nicht nur Überschneidungen im Wissensbereich. Auch bei der Anwendung der Mediation kommen Coachingelemente vor, so wie sich die Mediation auch der therapeutischen Techniken bedient. Mit den Coping-Fragen beispielsweise sollen die Parteien ermutigt werden, den Konflikt zu thematisieren. Manchmal benötigen Sie auch eine Unterstützung, um auf gleicher Augenhöhe zu verhandeln. Auch kann es sein, dass sie für die Selbstreflexion über den Konflikt eingestellt werden müssen.

Um die Partei auf die Bearbeitung ihres Konfliktes vorzubereiten, kann ein Einzelgespräch sinnvoll sein, in dem durchaus auch Elemente des Coachings verwendet werden. Problematisch wird die Verschachtelung, wenn ein ausgedehntes Coaching oder eine Therapie erforderlich werden. Anhaltspunkte dafür ergeben sich, wenn die Befähigung einer Partei zur Konfliktrefexion mehr als nur ein Gespräch benötigt.

Modelle

Bei dem ConflictCouraging werden das Coaching und die Mediation in drei Schritten miteinander verschachtelt. Zunächst soll ein Einzelcoaching stattfiunden, bei dem die Konfliktparteien die Möglichkeit haben, das eigene Konfliktverhalten mit professioneller Unterstützung zu reflektieren und gegebenenfalls zu modifizieren. Das Konfliktlösungsverhalten wird thematisiert. In der sich anschließenden Mediation arbeiten die Konfliktparteien nach dem Phasenmodell der Mediation an dem bestehenden Konflikt mit dem Ziel der gemeinsamen Lösungsfindung. Im Anschluss an die abgeschlossene Mediation findet eine Reflexionssequenz mit den einzelnen Konfliktpartnern statt.8

Bedeutung für die Mediation

Es ist grundsätzlich für alle Dienstleistungen nicht vorteilhaft, wenn stets neue Begriffe eingeführt werden, die eigentlich dasselbe meinen. Das Legal Coaching z.B. besagt im Detail nicht, worin genau der Unterschied zur Rechtsberatung besteht. Geht der Mandant nicht davon aus, dass diese Leistung zu der eines jeden Anwalts gehört? Wird er jetzt Bedenken haben zu einem Anwalt zu gehen,. der diese Fähgigkeit nicht besitzt, obwohl sie doch auch einer Anforderung gem. §1 Abs. 3 BORA enstpricht? Trotzdem kann es Fälle geben, wo ein intensiveres Eingehen auf die Partei erforderlich ist. Ein Mediator ist, anders als ein Coach oder ein Berater, zur Neutralität allen Parteien gegenüber verpflichtet. Damit wird trotz der Allparteilichkeit die Intensität eingeschränkt, die ein Mediator einer einzelnen Partei zuwenden kann. Es kann also durchaus Sinn machen, die Dienstleistungen miteinander zu kombinieren.

Seit dem Mediationsgesetz kann ein vorausgegangenes oder ein nachfolgendes Coaching als Vor- oder Nachbefassung i.S.d. § 3 Mediationsgesetz angesehen werden. In dem Fall dürfen der Coach und der Mediator nicht personenidentisch sein.

Je nach dem Meditionsverständnis führt auch die Mediation zu einer Resilienz. Sie ist allerdings nur erkenntnisbasiert. Wenn die Partei persönliche Unterstützung benötigt, um auch dorthin zu kommen, ist der Mediator nicht mehr zuständig. Überhaupt endet die Mediation stets mit der Entscheidung über die gefundene Lösung oder den Lösungsweg.

Eine Kombination der Mediation mit dem Coaching wird auch von Coaches befürwortet. Es gibt allerdings unterschiedliche Vorstellungen, in welchem Moment sie einzubinden ist.

Die Einbeziehung von Coachingelementen in die Mediation ist nicht selten erforderlich. Sie kann in Einzelgesprächen erfolgen, wenn alle Parteien damit einverstanden sind. Ob ein separates Coaching notwendig wird, würde sich aus dem Verhalten der Parteien ergeben. Es gibt keinen zwingenden Grund, deren Konfliktfähigkjeit von vorne herein in Frage zu stellen. Die Konfliklösungsstrategie wird ohnehin durch die Mediation vorgegeben, die eine selbstreflexive Kooperation voraussetzt und methodisch auch unterstützt.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2022-11-10 12:11 / Version 24.

Aliase: Coach, ConflictCouraging
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Based on work by Bernard Sfez und anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Donnerstag Dezember 12, 2024 13:08:28 CET.

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