Aufstellungen
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Hier geht es um die Arbeit am Konflikt wobei die Aufstellung ein wirksames Hilfsmittel sein kann. Bitte beachten Sie auch folgende Beiträge:
Das ist ein Werkzeug Kommunikation Konflikt Beziehungen Aufstellungen Proxemik Leerer Stuhl Wikisuche
Die Ausführungen im Zusammenhang mit der Systemik der Mediation haben gezeigt, dass die Perspektive einer Streitpartei innerhalb des Streitsystems niemals auf sich selbst gerichtet sein kann. Schon weil die Augen der Streitparteien nach außen gerichtet sind, sehen sie nur die anderen, niemals sich selbst. Der Mediator hat den Blick auf das ganze Streitsystem. Er sieht nicht nur die Streitpartei, sondern auch den Gegner. Mehr noch sieht er auch, wie die Parteien im wahrsten Sinne des Wortes zueinander stehen und wie sie miteinander umgehen. Während der Mediation versucht der Mediator, seine Sicht auf das Streitstytem mit den Parteien zu teilen und sie an der Metaperspektive teilhaben zu lassen. Mithilfe der Aufstellung gelingt es in gewisser Weise, das Problem oder den Konflikt selbst zu Wort kommen zu lassen.
Wozu sind Aufstellungen da?
Die zuvor gewählte Metapher, wie die Parteien zueinander stehen, deutet schon auf eine Stellung hin. Wenn die Konfliktparteien in einen Raum gestellt werden, drückt ihre Position und die Ausrichtung im Raum zugleich die Beziehung zu anderen Personen im Raum aus. Man könnte sagen, dass die Proxemik verdeutlicht wird. Der visulle Eindruck und die Rückmeldung der real gestellten Personen als Repräsentatnten für Streitparteoien, Personen, Institutionen oder Symptomen ergeben ein aufschlussreiches Bild über die Konfliktsituation, die Erkenntnisse ermöglicht. Aufstellungen werden als eine Methode der systemischen Therapie und Beratung verwendet. Sie kommen in ganz unterschiedlichen Fällen zum Einsatz und können auch in einer Mediation eingesetzt werden.
Aufstellungsarten und Einsatzmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Arten von Aufstellungen, die nach dem Gegenstand, dem Anliegen oder dem zu lösenden Problem unterschieden werden.
- Familienaufstellungen: Hierbei werden Familienbeziehungen und -dynamiken untersucht, indem die Teilnehmer*innen stellvertretend für Familienmitglieder im Raum aufgestellt werden. Dadurch können verborgene Muster und Beziehungsprobleme sichtbar gemacht werden.
- Organisationsaufstellungen: Diese Art von Aufstellung wird verwendet, um Probleme innerhalb von Unternehmen oder anderen Organisationen zu untersuchen und Lösungen zu finden. Die Teilnehmer*innen werden stellvertretend für Abteilungen, Teams oder andere Aspekte der Organisation aufgestellt.
- Symptomaufstellungen: Hierbei wird ein physisches oder psychisches Symptom aufgestellt, um die zugrunde liegenden Dynamiken und Ursachen zu untersuchen.
- Lösungsaufstellungen: Diese Art von Aufstellung konzentriert sich auf die Entwicklung von Lösungen für ein bestimmtes Problem. Die Teilnehmer*innen werden stellvertretend für verschiedene Optionen oder Lösungen aufgestellt, um zu sehen, welche am besten funktioniert.
- Paaraufstellungen
- Gesundheitsaufstellungen
Wie läuft eine Aufstellung ab?
Um eine Aufstellung durchfühen zu können, sind im Idealfall folgende Personen zu beteiligen:
- Klient: Die Person, die eine Frage oder ein Anliegen hat und um eine Aufstellung bittet.
- Stellvertreter (Repräsentanten): Personen, die eine andere Person, ein Element oder ein Konzept in der Aufstellung repräsentieren.
- Beobachter: Eine oder mehrere Personen, die die Aufstellung beobachten und Feedback von außen geben kann.
- Facilitator (Moderator): Eine Person, die die Aufstellung leitet und die Rollen und Prozesse erklärt.
Alle Beteiligten sind über das Problem oder die zu lösende Aufgabe informiert. Der Facilitator fordert den Klienten auf, aus den anwesenden Personen einen Repräsentanten für sich zu wählen. Er bringt den Klienten dann in einen tranceähnlichen Zustand und fordert ihn auf, den Repräsentanten in dem Raum dorthin zu schieben (führen), wo er denkt, dass er aus seinem inneren Empfinden heraus stehen würde. Wer wofür als Repräsentant in Frage kommt, ist vorab geklärt worden. Deshalb kann der Facilitator den Klienten jetzt auffordern, die anderen Repräsentant in gleicher Weise in dem Raum zu positionieren. Der Klient gibt jeder gestellten Person auch eine Ausrichtung (Blickrichtung). Er wiederholt den Vorgang, Wenn das Bild fertig gestellt ist, werden die Repräsentanten nach deren Befindlichkeiten gefragt, dann die Beobachter und schließlich der Klient selbst.
Thomas Wade zeigt in dem Video eine kurze Erklärung zur Arbeit mit einer systematischen Aufstellung. ...
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Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Systemische Aufstellung
Die stumme Aufstellung
Eine grafische Darstellung der Beziehungen von Mitgliedern einer Gruppe untereinander lässt sich analog einer Aufstellung mit Zeichnungen abbilden. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
Bilder sagen maher als Worte. Das gleiche gilt für eine Aufstellung, obgleich dort Worte verwendet werden. Wie dort wird ein Raum genutzt, um die als Zeichen eingesetzen Repräsentanten zu stellen. Der Raum ist eine vorgegebene Umrissskizze eines Raumes, der ein Fenster, eine Türe und eine Nische besitzt.1 Die nebenytehende Grafik ist ein Beispiel.
Sie stumme Aufstellung erfolgt in zwei Durchgängen. Den Parteien wird jeweils ein DIN A 4 Blatt mit der Abbildung des Raumes ausgehändigt. Im ersten Durchgang sollen sie die aktuelle Situation wiedergeben. Sie werden aufgefordert, sich als ein X und die anderen Gruppenmitglieder als ein O dort einzuzeichnen. Sie sollen (möglichst spontan) anzeigen, wo die Mitglieder einer Gruppe stehen, wenn sie sich in dem Raum aufhalten würden. Die Abbildung links zeigt ein Beispiel, wier die Aufgabe gelöst werden kann. Die Zeichnungen werden eingesammelt und mit der Erlaubnis der Parteien an eine Moderationstafel gehängt.
Bei größeren Gruppen wird sich herausstellen, dass jetzt an der Pinwand so viele unterschiedliche Zeichnungen hängen wie die Gruppe Mitglieder hat. Das ist ein Zeichen für eine schlechte Gruppenathmoshäre. Es wird auch sichtbar, ob es Cliquen, Außenseiter usw. gibt. Es kommt nicht darauf an, die einzelnen Bilder zu interpretieren. Wichtig ist der Gesamteindruck. In einem zweiten Durchgang sollen die Parteien zeichnen, wo sie stehen würden, wenn alles in Ordnung wäre. Jetzt gibt es meist nbur wenig Abweichungen.
Die nebenstehende Skizze ist ein Beispiel aus einer Trennungsmediation mit einem Ehepaar aus einer Familie bestehend aus 4 Personen, wenn die Kinder eingerechnet werden. Diese abgebildete Darstellung wurde von einer getrennt lebenden Ehefrau während der Mediation gezeichnet. Welchen Eindruck hinterlässt diese Darstellung bei dem Betrachter? Sieht so eine Familie in Trennung aus?
Die gleiche Vorgehensweise gelingt auch bei Institutionen, wie etwa um herauszufinden, in welchem Verhältnis der Betriebsrat zur Geschäftsführung oder anderen Abteilungen steht. Die Vorgehensweise ist wieder dieselbe. Zunächst wird eine Bestandsaufnahme gemacht, dann werden Skizzen angefertigt, wo die ideale Position im "Haus des Unternehmens" wäre. Meist wird sie neben dem Eingang und direkt gegenüber der Geschäftsleitung eingemalt.
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