Mediationsforum

Mit dem Thema befasst sich der Beitrag Gerechtigkeit. Davon ausgehend, dass Gerechtigkeit einer emotionalen, kultur- und individuenabhängigen Zuschreibung unterliegt, kommen alle Theorien zu dem Ergebnis, dass zwischen Ungerechtigkeit und Unterlegenheit zu unterschieden ist. Ungerecht behandelt zu werden ist etwas anderes, als in einer Verhandlung ungünstig abzuschneiden.

Die Gerechtigkeitsdiskussion zeigt, wie wichtig es ist, die Befindlichkeiten der Parteien abzufragen und den Zugang zur Lösung an dem zu messen, was die Parteien als gerecht empfinden. Die Mediation - korrekt ausgeführt - gibt den Parteien nicht nur das Gefühl, sonderna uch die Gelegenheit zu Wort zu kommen und das Gefühl von Ungerechtigkeit zu artikulieren. Soe können und sollen alle Aspekte einzubringen, die sie für eine gerechte Entscheidungsfindung für erforderlich halten. Die Mediation begnügt sich nicht damit, die Suche nach einer Lösung auf die Dimensionen Fakten und Rechtsfolgen zu beschränken. Sie würde voraussetzen, dass die Rechtfolge einerseits und der Weg zur Rechtsfindung andererseits als gerecht empfunden wird. Es macht also Sinn, die Gerechtigkeit ggfalls konkret abzufragen.

In der Mediation lässt sich dieser Schritt leicht herstellen, indem - bevor nach rechtlichen Lösungen (objektive Gerechtigkeit) gesucht wird - zunächst das Gerechtigkeitsmodell (etwa bei einer Verteilung) der Parteien abgefragt wird (subjektive Gerechtigkeit). Einen ungünstigen Ausgang der Verhandlung oder der Gerichtsentscheidung mag man akzeptieren. Eine Ungerechtigkeit indes nicht.

Was mir bei der Frage auffällt ist die Ergänzungsbedürftigkeit des Beitrages Gerechtigkeit. Das wird mit der Zeit geschehen, ist aber schon jetzt mit einer Einladung an die Community verbunden.