Problemlöser

Es kommt vor, dass die Partei selbst bei einem hoch eskalierten Konflikt bestreitet, einen Konflikt zu haben. "Ich habe keinen Konflikt, der Gegner hat einen Konflikt" ist so einer der typischen Einwände. Die Äußerung könnte für eine gesunde Einstellung stehen und der Beweis für eine hohe Resilienz sein. Sie könnte aber auch Ignoranz bedeuten und sogar auf eine soziopathische Symptomatik hinweisen. Man sollte also hinterfragen, was damit gemeint ist. Oft wird das auch nur so dahergesagt, um dem Gegner zu zeigen, wie stark man ist. Die betroffene Person ist im Zweifel Teil eines Problems oder eines Konfliktes, den sie vielleicht nicht wahr haben will. Es macht wenig Sinn zu argumentieren. "Doch, das hast Du wohl, weil ...". Besser ist es zu fragen. "Wie nennst Du das, was Du da hast?", um die (gefühlte) Betroffenheit herauszufinden. Dann kann man auf die Sprünge helfen, indem man fragt: "Und was ist, wenn dies oder jenes passiert? Ist Dir das egal?". Die weiteren Reaktionen hängen natürlich immer davon ab, wie sich die Person einlässt. Hintergrund der Befragung ist herauszufinden, ob und gegebenenfalls welches Interesse an einer (einvernehmlichen) Lösung besteht und Konsequenzen aufzuzeigen, was die Ignoranz bewirken kann. Aber vielleicht gibt es auch wirklich kein Problem. Das sollte man auch bedenken.