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Mediationsforum

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Funktioniert eine Mediation im Krieg?

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Das Thema nimmt inzwischen Raum ein in diesem Wiki. Es gibt mehrere Artikel dazu (Siehe zB: Wie man mit dem Drachen kämpft, Ich habe einen Traum, Mensch-Mediation, Welt-Mediation, usw.). Es gibt aber auch Stimmen, die meinen, dass eine Mediation im Krieg nicht möglich sei. (Siehe z.B. Gibt es eine dunkle Seite der Mediation). Es scheint so, dass die Sicht auf Mediation von unterschiedlichen Kompetenzen und Möglichkeiten ausgeht.

Bei der Frage, ob die Mediation auch im Kriegsfall möglich ist, stehen strategische Überlegungen im Vordegrund. Siehe dazu ausführlich: Konfliktevolution. Natürlich geht mit der Entscheidung für die Mediation auch eine Waffenstillstandsvereinbarung einher. Die Mediation bewirkt einen Spielwechsel. Sie führt in ein anderes Spiel, wo die Fortführung der Kriegshandlungen keinen Sinn mehr macht. Sie führt also zu einer Pausierung (oder gar Beendigung) des Konfrontationspiels. Sonst ist das andere Spiel nicht möglich. Die zu beantwortende Frage lautet also, was motiviert die Parteien zum Wechsel in eine Kooperation?

Eine Kooperation (also eine Mediation) wird möglich, wenn die Parteien (aus deren Sicht) die Konfrontation als uneffektiv einschätzen. D.h.: Solange sie daran glauben, den Krieg zu gewinnen, wechseln sie die Strategie nicht. Das gleiche gilt, wenn sie es nicht für möglich halten, ihr Ziel auf einem anderen Weg zu erreichen. Im Ukraine Konflikt ist es schwierig, die strategischen Optionen einzuschätzen. Dazu müsste man die (wahren) Motive kennen. M.E. nach sind die Kriegsziele (wann habe ich den Krieg gewonnen) gar nicht klar (und offenbart). Das Ziel, Russland zur Imperialmacht zu machen, ist nur eine Unterstellung und ein Versuch den sinnlos erscheinenden Krieg zu verstehen. Oder hat Putin das offen eingestanden? Es gibt aber noch weitere Motive, wie etwa die Bodenschätze usw. Aber auch diese Ziele wären unstimmig, weil sie mit der eingeschlagenen Strategie nicht gelingen können. Kommt noch ein terroristisches Ziel in Betracht, etwa die Welt aus den Angeln zu heben oder die Weltordnung zu stören. Das könnte sowohl die Strategie und das Verhalten erklären und ist sogar erfolgreich, wenn nicht der Wahnsinn das Ziel vorgibt. Wir kennen das Phänomen des Wahnsinns, den ein ganzes Volk paralysierte, aus der eigenen Geschichte.

Um den Ukraine-Konflikts mit der Mediation lösen zu können, sitzen die falschen Leute am Tisch. Deshalb ist die Mediation aktuell wohl auch strategisch unattraktiv. Etwas anderes würde gelten, wenn die Mediation bekannt ist und auch im Volk als bessere Strategie verstanden würde. Die Mediation könnte aber, auch wenn sie nicht korrekt verstanden wird, dafür sorgen, dass die richtigen Leute an den Tisch kommen. Dann hat sie im strategischen Vergleich Vorteile, die die Konfrontation im Ukraine Krieg nicht erreichen kann. Die Veränderung im Setting wäre dann ein Game-changer, der den Krieg beenden und die Mediation ermöglichen kann.

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Meine Antwort lautet: Ja.
Sie muss nur wirklich eine Mediation sein (und nicht einfach eine Vermittlung) und setzt ein Umdenken voraus, sodass Lösungen jenseits des Nullsummenpiels gesehen werden. Siehe dazu die Beiträge:

  1. https://www.wiki-to-yes.org/article1241-Integrierte-Mediation-und-die-internationale-Politik
  2. https://www.wiki-to-yes.org/article1233-Die-Mediation-und-der-Krieg
  3. https://www.wiki-to-yes.org/article1224-Mediation-kann-geopolitische-Herausforderungen-losen
  4. https://www.wiki-to-yes.org/article1208-Eine-gute-Politik-ist-eine-Friedenspolitik

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